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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Johan-Bouman-Platz

Johan-Bouman-Platz

Johan-Bouman-Platz

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

POLA

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit reagiert auf die fehlende Räumlichkeit der städtebaulichen Situation indem, dass die Idee des einheitlichen, abgegrenzten Stadtplatzes zugunsten eines fließenden Raumes aufgegeben wird. Zwei Grünflächen bilden eine Verjüngung der Freifläche und teilen so den Raum in einen nördlichen und einen südlichen Teil.

Der nördliche Teil schließt an das Geschäfts- und Wohnhaus an und schafft es so, die Nutzungen des Gebäudes auf den Platz zu holen. Die Geste verspricht eine lebendige, nachbarschaftliche Atmosphäre und die Platzgröße könnte die richtige Antwort auf die zu erwartende Besucherfrequenz sein. Die diagonalen Ränder greifen die vorhandenen Wegebezüge auf und schaffen es geschickt, die geplanten Freiräume im Norden, insbesondere den Spielplatz, in ein städtebauliches Gesamtkonzept einzubinden. Die Bewegungs- und Laufrichtungsstudie interpretiert den Raum richtig und die Erkenntnisse werden durch die Gestaltung gut umgesetzt.

Kritisch anzumerken ist die Ausbildung der nordwestlichen Ecke wo der Planungsraum verlassen wird. Dies erscheint machbar, könnte aber die Verbindung zu den nördliche anschließenden Freiräumen schwächen. Die Qualitäten des südlichen Platzraums wurden kontrovers diskutiert. Dem Raum fehlt die räumliche Abgrenzung gegenüber der südlich anschließenden Ausgleichsfläche und der Erich-Mendelsohn-Allee. An Markttagen könnte aber der Raum die notwendige Belebung erhalten und die Offenheit fordert vielfältige Nutzungen heraus.

Die weiträumige Parkplatzfläche wird richtigerweise durch eine breite, baumbestandene Grünfläche und eine kräftige räumliche Fassung mit Sitzmöglichkeiten abgeschirmt. Das reichliche Angebot an Sitzgelegenheiten wird positiv bewertet. Wünschenswert wären jedoch mehr Sitzgelegenheiten in schattigen Bereichen des Platzes sowie in direkter Verbindung mit der Straßenbahnhaltestelle.

Es wird positiv bewertet, dass der Entwurf es weitgehend schafft, den vorhandenen Baumbestand zu erhalten und integrieren. Auf diese Weise kann vom Anfang an ein prägendes Großgrün angeboten werden.

Die gewählte Beleuchtung wirkt unmaßstäblich. Eine größere Anzahl an niedrigeren Mastleuchten wäre verhältnismäßiger. Die durchgehende Barrierefreiheit sowie die gute Orientierung für sehschwache Personen durch die kontrastreichen Ränder und deren gute Ausrichtung auf umliegende Wegeverbindungen wird gewürdigt. Die Materialität mit Kleinsteinpflaster, Einfassungen aus Beton und Sitzauflagen aus Holz wirkt unaufgeregt und angemessen. Die Versickerung auf dem eigenen Grundstück ist richtig. Eine Aussage wie das Regenwasser in die Retentionsfläche abgeleitet wird, fehlt jedoch.

Die Stärke des Entwurfes ist der fließende Raum, der bis an die hochbauliche Kante geht. Dieser Charakter ist aber nur erreichbar, wenn die gleiche Materialität über die Grundstücksgrenze hinaus bis an die hochbauliche Kante gewährleistet werden kann.
Entwurf Johan-Bouman-Platz

Entwurf Johan-Bouman-Platz

Konzept Johan-Bouman-Platz

Konzept Johan-Bouman-Platz