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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2007

Neues Rathaus

Anerkennung

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

„Ensemble aus Schieferskulpturen“



Städtebau und Freiraumplanung

Das nähere Umfeld des Wettbewerbgrundstückes zeichnet sich durch eine körnige Bebauungsstruktur aus. Ein weiteres Merkmal der traditionellen Gebäudestruktur besteht darin, dass Schiefer ein wesentliches Element für Fassade und Dachlandschaft der Stadt darstellt.

Der vorgeschlagene Entwurf für das Rathaus und dem Ratssaal interpretiert die vorhandene Körnigkeit und Materialität neu und formuliert dabei ein neues markantes Zentrum als ein Ensemble aus Schieferskulpturen in der Stadt.
Die Teilung der unterschiedlichen Funktionsbereiche Rathaus (Verwaltung, Bürgerbüro) und Ratssaal (Sonderveranstaltungen) ermöglicht die Reduzierung der Gebäudekubaturen und die Inszenierung des Außenraumes mit wechselden Raumbeziehungen beim Durchlaufen des Areals.
Beide Gebäude sind eigenständig und flexibel nutzbar, bzw. betreibbar. Veranstaltungen im Ratssaal (Vorträge, Konzerte etc.) können unabhängig vorbereitet und durchgeführt werden. Der Platz vor den Gebäuden wird zur Kommunikations- / Foyerfläche im Außenraum als Erweiterung der beiden Gebäude.

Dabei werden zwei Baukörper vorgeschlagen, die miteinander kommunizieren und auf das städtebauliche Umfeld reagieren. So entstehen zum einen spannungsvolle Räume zwischen den beiden Skulpturen, zum anderen reagiert der entstehende Rathausvorplatz mit einer angemessenen Geste hin zum Marktplatz, welches das neue Rathaus mit den Marktplatz räumlich verbindet und in Beziehung treten lässt.

Durch die angemessene Kubatur und mit einer zurückhaltenden, repräsentativen Architektur fügen sich die beiden Schieferskulpturen harmonisch und selbstverständlich in das Stadtbild Medebachs ein, bilden eine nördliche Fassung des Marktplatzes durch klare Kubaturen, welche einen angemessenen Rahmen für das neue Rathaus bilden.

Für den Freiraum wird im Bereich des neuen Ensembles ein Belag aus Granitpflaster vorgeschlagen. Durch den Geländeversprung (ca. 80cm) im Bereich des Rathausvorplatzes wird die dahinter liegende Wohnbebauung räumlich vom Vorplatz getrennt.

Ein kleines Wasserspiel im Bodenbelag begleitet dabei den Übergang der beiden Ebenen. Bei einer künftigen Erweiterung des Rathauses (siehe Erweiterungsstufen) durch einen weiteren Baustein würde die kleine begrünte introvertierte Hofsituation, die zum Verweilen und Entspannen einlädt und dessen Zentrum eine Linde bildet, noch gestärkt.

Gebäudekonzept

Die Eingänge liegen am zentralen Rathausvorplatz.
Von hier gelangt der Besucher in das Rathausfoyer mit Information und Bürgerbüro.
Dem Luftraum folgend verläuft die vertikale Erschließung, von hier werden immer wieder Blicke in das Foyer mit dem großzügigen Oberlicht ermöglicht.

In die Bürotrennwände sind Glaselemente integriert, die Funktionsbereiche sind in den Kern der Büroeinheiten als Block hineingestellt.

Dem Rathaussaal ist eine Foyerzone vorgelagert, die je nach Art und Größe der Veranstaltung dem Saal mittels einer verschiebbaren Trennwand zugeordnet werden kann. Über den Funktionsräumen (WC, Teeküche, Lager) liegt eine Galerie mit Blick in den Saal, die bei Bedarf als Konferenzraum genutzt werden kann.