Baubetriebshofgelände

Städtebauliche Gesamtidee:
Die Konzeption der Wohnbebauung reagiert auf die Erfordernisse der starken Belastung entlang der Münchner Straße mit einer Nord-Süd-orientierten Riegelbebauung in der Höherentwicklung 4 Geschosse bzw. 5 Geschosse. Durch den 5-geschossigen Bereich in Richtung des Kreisverkehrs entsteht eine städtebauliche Kopfsituation, die zusammen mit der Aufweitung entlang der Stefanstraße mit einem öffentlich gestalteten Platz ein neues urbanes Element bildet und gleichzeitig den Eingang in den Stadtteil Friedberg-Süd neu definiert. An diese Bau schließt sich ein teppichartiges Bebauungsmuster bestehend aus vier Nord-Süd-orientierten bzw. an den Rändern fünf geschossigen ost-west orientierte auch Wohngebäuden an. Diese Wohnbauten bilden mit den privat definierten Freiräumen eine Wohnbebauung von hoher Wohnqualität und individueller Gestaltungsmöglichkeit.
Zwischen den beschriebenen zwei Bautypologien verbleibt ein von den Bearbeitern „Pocketpark“ genannter halböffentlicher Freiraum, der in seiner Durchwegung inhaltlich überarbeitet werden sollte. Wünschenswert wäre hierbei eine unmittelbare Zugängigkeit von Nord-Westen über den zu definierenden Kopfbau. In Richtung Süden zur bestehenden Bebauung Am Holzgarten entwickelt diese Bebauung einen schlüssigen städtebaulichen Abschluss zur in Ost-West-Richtung orientierten Bebauung der 60er Jahre. Hier weist der Entwurf in der Gestaltung der Freiräume und in der Gestaltung des Straßenraums erkennbare Mängel auf, die in einer weiteren Betrachtung überarbeitet werden sollten. Die vom Entwurfsverfasser angebotene nord-östliche Platzsituation gegenüber der Tankstelle an der Münchner Straße wird hinterfragt, ebenso die städtebaulich ungelösten Ab-stände zwischen der Riegelbebauung und der südlich angeschlossenen Wohnbebauung innerhalb des Bearbeitungsgebietes. Höhenentwicklung und Einbindung in das vorhandene Umfeld ist gut gelöst.

Erschließung:
Die vom Entwurfsverfasser angebotene Erschließung der TG über den Mergenthauer Weg und der Verkehrsabfluss über die Stefanstraße werden kritisch gesehen und sollten in der weiteren Bearbeitung überdacht werden.

Baugestaltung:
In der Perspektive gezeigte Fassadengestaltung ist zeitgenössisch modern und lässt vermuten, dass innerhalb der angebotenen Baukörper eine hohe Gestaltungsqualität erreicht werden kann. Der Detaillierungsgrad der Erdgeschosszone ist in der gewählten Darstellung nicht ablesbar und kann daher nicht beurteilt werden.

Wohnattraktivität und -qualität:
Die angebotene Lösung bietet ein hohes Maß an Split-Möglichkeit unterschiedlicher Wohnformen an. Der Bearbeiter macht hierzu keine weiteren Angaben, es ist jedoch über die Gebäudetiefen und -anordnungen eine große Möglichkeit von Grundrissgestaltungen im Bereich von 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen möglich. Auch die barrierefreie Erschließung der Wohnungen ist gewährleistet.
Auch innerhalb der Wohnungen können je nach Lagequalität Mischformen von privat finanziertem Wohnungsbau und öffentlich finanziertem Wohnungsbau umgesetzt werden. Ebenso sind Mischformen im Hinblick auf Nutzungen im Hinblick auf integratives Wohnen und betreutes Wohnen denkbar.

Ökologie und Energie
Die Arbeit überzeugt hinsichtlich der Südorientierung der Wohngebäude. Die versiegelten Flächen sind aufgrund einer intelligent platzierten Tiefgarage optimiert. Eine teilweise Versickerung des Regenwassers ist möglich. Die Dachflächen eignen sich vorbildlich für eine aktive Nutzung von Photovoltaikanlagen. Eine Durchwindung von West-Ost ist möglich. Die Schallemissionen sind konsequent absorbiert.