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Offener Wettbewerb | 04/2016

Neu- und Umgestaltung des Technischen Museums Frohnauer Hammer

2. Preis

Preisgeld: 7.200 EUR

Atelier Penzis

Architektur

Daniel Schläpfer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau mit Besucherzentrum wird im Teilbereich A an das Herrenhaus angebaut und bildet mit den beiden bestehenden Altbauten einen gelungenen städtebaulichen Dreiklang. Er reagiert damit auf den heutigen Bestand und entwickelt ihn fast unmerklich fort. Das 1. OG ist so eingedreht, dass es den Blick auf das Herrenhaus von Norden führt, es nimmt die vorherrschende Bautypologie auf (Stichwort: Satteldach). Die Proportion ist massiv archaisch, die Abmessungen aber noch stimmig. Die vorgegebenen Baufelder werden eingehalten.

Die Haupterschließung erfolgt über die vor dem Herrenhaus auf Straßenniveau gelegene untere Terrasse („Hammerplatz“). Der Eingang ist an gut sichtbarer Stelle über die vor dem Herrenhaus in Straßenniveau gelegene untere Terrasse zu erreichen. Die obere Terrasse bleibt erhalten und bietet – getrennt vom Straßenverkehr - eine zusätzliche räumliche Qualität.

Die zum Denkmal gehörende Terrassenmauer wird in den Neubau einbezogen, die vorhandenen Treppenanlagen ins Herrenhaus bleiben erhalten. Im Neubau gelangt man in einen großen Eingangsbereich mit Kasse und Shop. Ausstellungs- und Funktionsflächen schieben sich in den Berg und erfüllen die funktionalen Anforderungen. Weitere Ausstellungsflächen wurden im 1.OG untergebracht, das sich als eigenständiger Baukörper über dem Untergeschoß entwickelt. Dieses hat keine Verbindung zum Herrenhaus. Dies wurde ausdrücklich vom zukünftigen Nutzer bemängelt, da eine Erschließung nur über die Freiflächen möglich ist. Dies ist die einzige Möglichkeit barrierefrei ins Herrenhaus zu gelangen.
Deutlich wird eine Dominanz der ortsüblichen – und hier wieder aufgegriffenen – Bruchsteinmauern, gleiches gilt für die Holzschindeln.

Die Wahl der Steine und der niedrige Eingang suggerieren einen Stolleneingang, insgesamt wurde die geringe Deckenhöhe als nicht befriedigend empfunden. Eine Korrektur der Höhe scheint jedoch möglich und notwendig. Das 1.OG gibt sich im Verhältnis zum Sockelgeschoss großzügig (Öffnung), die durch die Holzbinder noch verstärkte Erscheinung lässt eine zu geringe zukünftige Nutzbarkeit erwarten. Ein Überdenken der Innenraumdisposition /-gestaltung wird empfohlen. Der sparsame Einsatz von klaren, modernen Gestaltungsmitteln überzeugt und weist auf die heutige Zeit hin. Der Neubau nimmt sich gegenüber dem Herrenhaus zurück und setzt diese gekonnt in Szene. Eine Gestaltung der Außenanlagen ist kaum erkennbar. Eine Chance, den Entwurf durch die landschaftsarchitektonische Einbindung zu fördern, wurde nicht genutzt.