Neubau eines Institutsgebäudes für Physik, Hochschul- und Forschungsgelände Campus Garching

Mit dem ersten Bauabschnitt wird ein Forum geschaffen, das für alle angrenzenden Institutsbauten und den Bestand die adressbildende Mitte des Physik-Departments wird. In diese Mitte setzt der Vorschlag im 2. Bauabschnitt das neue Hörsaalgebäude.

Der Laborbau des ersten Bauabschnittes ist als Hoftyp konzipiert und bringt auf vier Geschossen das Raumprogramm kompakt und logisch unter. Die Laborflächen sind zum Innenhof und nach Osten orientiert und angemessen technisch erschlossen. Das technische Erschließungssystem erlaubt in der Durcharbeitung diverse Entwicklungsmöglichkeiten ohne wesentliche Veränderungen in seiner Struktur. Die zum Hof orientierten Auswertebereiche werden über Balkone miteinander verbunden. Über die Geschosse werden darüber hinaus zusätzliche Kommunikationsflächen angeboten. Den Laboren sind die nach Außen orientierten Büroflächen sinnfällig zugeordnet. Insgesamt entstehen im ersten Bauabschnitt die gewünschten Strukturen und Zusammenhänge, die den Forschungsbetrieb des Departments dynamisch und praktikabel abbilden.

Das Forum wird von einem Loop umschlossen, der sich nach Westen zur Mensa hin öffnet und so mit der Forschungslandschaft verbindet. Der Beitrag rückt mit dem Hörsaalgebäude die Lehre und das studentische Leben in die städtebauliche Mitte des Ensembles. Die Komposition und Proportion der Körper im Raum überzeugt das Preisgericht. Die reiräumliche Gestaltung unterstützt den Städtebau angemessen und unaufgeregt. Sehr hilfreich für die selbstverständliche Lösung ist die Wahl der Zugangshöhen auf dem bestehenden Geländeniveau. Das Forum wird mit dem Foyer des Bestandes über einen nördlichen Treppenraum beiläufig und darstellbar verbunden. Dieser unaufgeregte Zugang von Bestand und Neubau hilft die Bauabschnitte selbstverständlich in den Bestand des Departments einzufügen und dennoch eine komplette Neuordnung des Subcampus des Physik-Departments zu erreichen.

Die Setzung der neuen Gebäude bildet sehr selbstverständlich gut dimensionierte Campus-Freiräume und damit angenehme Freiraumsequenzen. Allerdings sind die gärtnerische Gestaltung und die „Rasenabstandsflächen“ ungemessen.

Die konstruktive Umsetzung des Entwurfes scheint problemlos und mit den vorgeschlagenen stark dimensionierten Massivdecken den Wüschen des Nutzers angemessen. Die Logik der inneren Erschließung folgt, mit den zwei Treppenräumen, den Bedürfnissen auf wirtschaftliche Weise, muss jedoch bezüglich der Belange des Brandschutzes in der Lage nachgebessert werden.

Die Technikflächen sind funktional an die vertikalen Schächte anzupassen. Die Trafostation ist nicht dargestellt. Die dargestellten Flächen für technische und lüftungstechnische Anlagen sind angemessen zu erweitern. Der dargestellte doppelte Boden unter dem Ostflügel muss in diesem Zuge überdacht werden.

Der gestalterische Auftritt der Fassade erscheint von kompositorischen Motiven geprägt zu sein, die sich in der Grundrissgestaltung nicht wiederfinden. Dadurch werden fassadenseitig angeordnete Räume ohne Belichtung in Kauf genommen. Der Zugang erscheint wenig repräsentativ.

Die kompakte und gut strukturierte Lösung stellt einen angenehm unaufgeregten Beitrag dar, dessen Potentiale, dem Department eine funktionsfähige neue Mitte mit vertretbarem Aufwand zu geben, herausragend sind. Der Beitrag stellt in allen Belangen eine städtebaulich und wirtschaftlich wünschenswerte Lösung dar. Die doppelte Erschließung zur inneren Kommunikation ist nicht konsequent zu einer überzeugenden Qualität entwickelt.