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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Neubau Wirtschaftsingenieurwesen/Materialtechnologie (WIMAT) und Neubau für den Technischen Dienst und das Rechenzentrum der Hochschule Aschaffenburg

Anerkennung

Preisgeld: 10.333 EUR

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitidee der Neubauten des WIMAT und des TD/ Rechenzentrum ist die Weiterentwicklung der ringförmig angeordneten Gebäudestruktur des Bestandes. Die städtebauliche Komposition befasst sich im Wesentlichen mit der Fortführung der bestehenden Campus- und Erschließungsachsen. Das Herz der Hochschule bildet weiterhin der grüne Bestandscampus.
Die Fassade des Rechenzentrums ist analog zur Bestandsarchitektur in Backstein gehalten. Verglaste Elemente und Betonbrüstungen lockern die Fassade auf.
Das neue WIMAT (Wirtschaftsingenieurwesen und Materialtechnologie) ist ein zweigeschossiger, pavillonartiger Baukörper. Eine großzügige Verglasung im Bereich des Betonsockels öffnet den Bau zu einem steinernen Platz. Der Gedanke der Interdisziplinarität zeigt sich durch die Gestaltung des kommunikativen galerieartigen Treppenraums: dieser verbindet im Eingangsbereich die Ebenen von Wissenschaft und Forschung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Konzeption entwickelt die inneren Campus-und Erschließungsachsen sehr solide weiter. Der Baukörper des TD/RZ entlang der Flachstrasse bildet eine klare städtebauliche Kante, erscheint aber durch seine 4 Geschosse gegenüber der Nachbarbebauung zu überhöht. Der eingeschossige Anbau des Wirtschaftshofes überzeugt ohne den dargestellten Erweiterungsbau an der Ecke zum Bessenbacher Weg nicht. Das WIMAT ist sehr gelungen an der neuen „Campus Piazza“ positioniert und harmoniert mit den ebenfalls 2-geschossigen Punkthäusern. Die Entwurfsidee, dem „grünen Campus“ im Zuge der Neubebauung eine zweite Grünstruktur aus 3 breiten Platanenhainen gegenüberzustellen, überzeugt als stabiles Freiraumkonzept. Entsprechend konsequent und hochwertig zeigen sich der neue Platz vor dem WIMAT mit der gelungenen Einbindung der 3 Punkthäuser sowie die Geländeausformung zum TD/RZ. Das Entree zur Flachstrasse mit der breiten Rampe kann dagegen diese Qualität noch nicht zeigen. Das Raumprogramm ist grundsätzlich eingehalten und gut umgesetzt. Im TD/RZ sind die Funktionsbereiche ungünstig über mehrere Geschosse verteilt. Die Nutzungen des Empfangs abseits vom Foyer angeordnet. Dagegen ist der Service-Desk im Foyer platziert, anstatt nahe an den RZ-Admin-Büros, die im 1.OG liegen. Der Serverraum im UG erscheint zu niedrig dimensioniert. Im WIMAT sind die Labore nur teilweise zusammenschaltbar, es ist keine maximale Flexibilität gegeben. Die Fassade von TD/RZ wirkt durch das Wechselspiel von Klinker- und Glasabschnitten in den Obergeschossen ansprechend und lebendig. Dagegen wirkt das Erdgeschoss durch seine geschlossene Betonfassade wie eine Einfriedung eher abweisend. Das WIMAT erhält entsprechend dem Solitärcharakter des Gebäudes eine höherwertige Lamellenfassade. Die Betonfertigteile in der Konstruktionsebene sind als verbindendes gestalterisches Element beider Baukörper gut erkennbar. Die innere Gestaltung der Baukörper ist gekennzeichnet durch eine sehr aufgeräumte, klare Grundrissstruktur. Der Innenhof im WIMAT und unterschiedlich dimensionierte Kommunikationszonen schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität. Freie Treppenanlagen ermöglichen Blickbeziehungen zwischen den Ebenen. Die Eingangssituation des TD/RZ an der Stirnseite und an der Campusseite des Baukörpers ist nicht eindeutig definiert und herausgearbeitet. Die vertikale Erschließung TD/RZ ist über eine offene Treppenanlage gut gelöst. Auf den Ebenen wechseln sich Flure und Aufweitungen als Kommunikationszonen ab. Die Eingangssituation des WIMAT ist an der Campus Piazza gut erkennbar und großzügig positioniert. Die vertikale Erschließung ist über eine freie Treppe sehr schön gestaltet. Die Erschließung der Nutzungseinheiten um den Innenhof und entlang der Fassade zur Piazza im 1. OG ist sehr gut gelöst. Die städtebauliche Konzeption erlaubt bis auf die Eckbebauung Flachstraße/Bessenbacher Weg keine Erweiterungsmöglichkeiten im Baufeld 1, wenn die Punkthäuser erhalten werden. Die großzügige Anordnung der Verkehrsflächen und Kommunikationszonen im Innern sorgt für eine hohe gestalterische Qualität, geht aber zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Die kompakten Baukörper bilden eine sichere Grundlage für das energetische Konzept. Die Glasfassade des WIMAT Richtung Süden erfordert aus energetischen Gründen zwingend die geplante Auskragung des Obergeschosses.
Lageplan M 1:1000

Lageplan M 1:1000

Erdgeschoss M 1:200

Erdgeschoss M 1:200

Ansicht Nord-West M 1:200

Ansicht Nord-West M 1:200

Ansicht Nord-Ost M 1:200

Ansicht Nord-Ost M 1:200