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Offener Wettbewerb | 04/2016

Neugestaltung Moselufer Zell

Lageplan Moselufer

Lageplan Moselufer

3. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

werkplan Michael Heger GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Zell. Mosel Städtebaulicher Realisierungswettbewerb

Erläuterungen

Städtebau

Grundlage des städtebaulichen Konzepts ist die Verknüpfung und Öffnung der Innenstadt mitSchloßstraße zum Moselufer.
Das Moselufer erfährt eine umfassende Aufwertung und ist überwiegend als grüner Aufenthaltsbereich mit hoher Funktionsvielfalt amWasser nutzbar.
Die Dominanz des ruhenden und fließenden Verkehrs wird stark reduziert.

Im Bereich des Neubaus der Verbandsgemeindeverwaltung – Finanzamt – Neubau eines Hotels entsteht eine markante Platzfläche vom Finanzamt bis an das Moselufer mit unterschiedlichen Funktionen und Gliederung in verschiedene Ebenen.
Dieser – außer der Schloßstraße selbst – verkehrsfreie Bereich bildet eine prägende Verknüpfungsachse zwischen Moselufer und Innenstadt. Das Gebäude des Finanzamtes stellt hierbei eine attraktive Platzbegrenzung und Blickfang von der Mosel aus dar.
Der obere Platzbereich zwischen Neubau Verwaltung und Neubau Hotel bildet einen attraktivem Fußgänger- und Aufenthaltsbereich. Hier befindet sich auch der Ein-/ Ausgang zur Tiefgarage mit Aufzug (Glaspavillon) sowie eine Öffnung in Platzmitte zur natürlichen Belüftung / Belichtung der Tiefgarage.
Die Platzfläche schließt unterhalb der Neubauten mit dem „Moselbalkon“ ab, Ausblick mit begleitenden Treppenanlagen sowie Rampen für Personen mit handicap.
Hierüber ist der darunterliegende Festplatz zu erreichen.
Neben einer kleinen Aussichtsterrasse stößt der Festplatz mit der „Moseltreppe“ (Treppenanlage / Sitzstufen) an das Moselufer.
Die Achse wird zusätzlich durch eine Baumreihe betont (Kübelpflanzung über TG / im Festplatz mobil).

Der Neubau der VG – Verwaltung bildet die nördliche Platzbegrenzung.
Die Verwaltung ist als L-förmiges Gebäude entlang Schloßstraße und Platz vorgesehen. Im Erdgeschoß sind Foyer, Kiosk und Tourist-Info sowie öffentliche Toiletten vorgesehen.
Der Sitzungssaal befindet sich in exponierter Lage an der Platzecke mit Blick über Festplatz und Mosel.
Mit zwei weiteren Gebäuden (Wohnnutzung) umschließt der Neubau einen Innenhof mit Durchgang zur „Moselpromenade“. Im Innenhof befindet sich mit Anbindung an die Schloßstraße , teilweise überdeckt durch die Verbindung der beiden Gebäudeteile der Verwaltung , die Ein-/ Ausfahrt der Tiefgarage.

Analog ist auf der Südseite des neuen Platzes die Schließung der Raumkante durch einen Hotelneubau geplant. Das Hotel profitiert von der attraktiven, zentralen Lage, trrägt mit Gastronomie im EG gleichzeitig zur Belebung des Platzes bei.
Das Hotel ist an die zentrale TG angebunden mit direktem Zugang und grenzt im Westen an den fußläufigen Bereich der „Moselpromenade“ an.

Eine weitere Betonung erhät der Bereich um das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Bahnhofes mit vorgelagerter, aufgeständerter Terrasse in direkter Nähe zur Anlegestelle der Ausflugsschiffe.
Die westliche Bebauung der Schloßstraße , die gleichzeitig die Ortssilhouette von der Mosel aus prägt, bildet zur Zeit ein heterogenes Erscheinungsbild.
Eine Ordnung und eine gestalterische Einbindung erfolgt durch Neubauten im rückwärtigen Gartenbereich, Ordnung des ruhenden Verkehrs mit Begrenzungsmauer zum Moselufer sowie einer gemeinsamen, grundstücksübergreifenden Grüngestaltung der Gärten (Buchenhecke als Übergang öffentlich / privat, ergänzt durch Baumpflanzungen).


Verkehr

Ziel ist eine Reduzierung der optischen Dominz der Verkehrsflächen und gleichzeitig die Erfüllung der funtionalen Anforderungen an einen hohen Parkplatzbedarf.

Eine Tiefgarage unter den Neubauten der VG-Verwaltung, Platz und Hotel-Neubau ist zur Deckung des Stellplatzbedarfes erforderlich .
Die Tiefgarage wird von der Schloßstraße aus erschlossen, ein öffentlicher Zugang besteht von der Platzfläche aus. Direkte Zugänge sind zur Verwaltung sowie zum Hotel möglich.
Die TG bietet insgesamt 112 Plätze für Mitarbeiter , Besucher Verwaltung, öffentl. Stellplätze und Hotel.
Oberirdische Stellplätze bfinden sich jeweils südlich und nördlich der „Moselpromenade“.
Eine Erschließungsstraße erschließt die Grundstücksflächen der Westseite der Schloßstraße mit beidseitigen, senkrecht angeordneten Stellplätzen. Die Zufahrt erfolgt jeweils von der Schloßstraße aus , im Norden neben der Sparkasse im Süden über ein bereits freigelegtes Grundstück.
Die dazwischenliegende „Moselpromenade“ mit Plaz ist verkehrsfrei.
Nördlich der Terrasse des Alten Bahnhofes befindet sich ein Wendeplatz für die Anlieger- / Parkstraße. Zum Moselufer hin sind die Parkplätze durch eine Mauer eingefasst, die den Geländeverlauf gliedert und gleichzeitig die optische Dominanz der Fahrzeuge reduziert.
Insgesamt enstehen 153 oberirdische Stellplätze.
Gesamt: 265 Stellplätze
Die Schloßstraße bleibt in Zweirichtungsverkehr erhalten, die Erschließungsstraße zum Moselufer dient dem Parken sowie der rückwärtigen Grundstückserschließung als verkehrsberuhigte Anliegerstraße. Der neue , zentrale Platzbereich sowie die „Moselpromende“ sind verkerehrsfrei.
In der Schloßstraße, nördlich an en Platz angrenzend, befinden sich zwei Haltepunkte für Busse, hierzu im EG des Neubaus direkt zugeordnet öffentliche Toiletten, Tourist-Info etc.
Der Festplatz wird über den Wasserwirtschaftsweg, im Süden vom Lindenplatz aus, für Zulieferer erschlossen .


Moselufer / Grün- und Freiflächen

Durch die Neuregelung des ruhenden Verkehrs kann der gesamte Bereich des Moselufers , - unterbrochen lediglich durch den Festplatz - entsiegelt und als Grünfläche mit zahlreichen Nutzungen gestaltet werden.

Der Bereich unterhalb der Parkplätze, die in Richtung Mosel durch eine Mauer begrenzt werden, bildet eine vielfältig nutzbare Grünfläche, gestaltet als Wiesenfläche (Liegewiese). Die NiIveauunterschiede werden – optisch angelehnt an die ortstypischen Weinbergsmauern – als Mittel zur Strukturierung und Gliederung eingesetzt, diese bieten gleichzeitig Sitz- und Liegemöglichkeiten.
Parallel zur Mosel wird der Wasserwitschaftsweg geführt, der gleichzeitig Rad- und Wanderweg darstellt. Alle Verbindungen zur Schloßstraße / Ortskern werden als Fußweg mit dem Wirtschaftsweg bzw. Moselufer verbunden.

Eine besondere Attraktivität besitzt natürlich das direkte Moselufer. Neben der „Moseltreppe“ am Festplatz mit Sitzstufen wird der Uferbereich durch einen „Moselstrand“ aufgewertet (Kiesstrand).
Nördlich des Festplatzes befindet sich eine Kanu – Anlegestelle, südlich davon eine Einbuchtung mit Bootsverleih.
Im Bereich der Schiffs – Anlegestelle befinden sich entsprechende Aufenthaltsmöglichkeiten, Bänke sowie direkte Zugänge zum alten Bahnhof sowie zur Innenstadt.
Die Grünfläche zur Mosel wird neben den Einbauten durch Mauern und Sitzgelegenheiten durch Baumpflzungen und Hecken gegliedert und strukturiert.
Die Gärten erhalten nach Westen eine durchgängige und einheitliche Hecke (Buchenhecke) als räumlicher Abschluß.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit hat das Aufgabengebiet in wohltuender Klarheit geordnet, so dass das Gesamtkonzept gut und ohne Missverständnisse erkennbar ist. Die Verbindung des Finanzamts mit dem Festplatz am Moselufer ist grundsätzlich ein schönes Motiv, die Raumkanten der beiden Neubauten sind hierbei richtig gesetzt. Die Überbetonung der Achssymmetrie, bezogen auf das Finanzamtsgebäude, schadet der Platzidee. Zell ist nicht so barock, wie hier vorgeschlagen, und die Achssymmetrie hat auch Nachteile. Die Allee mit zahlreichen Bäumen behindert letztendlich den Blick von der Mosel auf die Fassade. Die symmetrisch angeordneten Rampen zum tiefer gelegenen Festplatz haben eine trennende Wirkung, so ist der Festplatz nicht glaubhaft mit LKW für den Festbetrieb anzudienen. Die Bastion in die Mosel hinein wird mit ihren Brüstungen von Seiten der Wasserwirtschaft kritisch gesehen. Bei der Platzgestaltung am alten Bahnhof wird eine Verbindung zum Schiffsanleger vermisst, vor allem weil sich hier bisher schon der belebteste Abschnitt des Moselufers befindet. Der Anteil der Parker in Tiefgarage und die Anordnung der oberirdischen Parker entlang der rückwärtigen Gebäudeerschließung ist richtig. Das Verdecken der Parker mit der Natursteinmauer und die Abpflanzung des Blicks in die rückwärtigen Grundstücke sind wohltuend. Eine Fahrverbindung vom Wendehammer zur Schlossstraße wird vermisst. Die Anbindung der Parkplätze von Schloßstraße über das Grundstück nördlich der Sparkasse ist nicht möglich, die Zufahrt müsste an anderer Stelle erfolgen. Die große zusammenhängende Wiese ist in ihrer Dimension der Situation angemessen, die Terrassierung mit den ortüblichen Natursteinmauern ist verständlich. Die Verbindungsstiche von der Schlossstraße über die Gassen zum Moselufer sind eine Bereicherung, die eine kurze Verbindung und Möglichkeiten des Flanierens bieten. Die Bucht des Bootsverleihs mit den 3 Stegen erscheint zu groß, und ist an der gewählten Stelle ein wenig isoliert. Die Arbeit ist, trotz einiger kritisch gesehener Gestaltungsbereiche, ein wertvoller Lösungsvorschlag.
Plan 1

Plan 1