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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2007

Landesgartenschau Aschersleben 2010

Herrenbreite

Herrenbreite

8. Rang

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Aschersleben ist die Ă€lteste Stadt Sachsen-Anhalts. Die Stadtbefestigung mit ihren ehemals 52 TĂŒrmen ist das Alleinstellungsmerkmal von Aschersleben. Die erhaltenen WehrtĂŒrme, die Stadtbefestigung und der Promenadenring bilden die IdentitĂ€t der Stadt und machen diese fĂŒr den Besucher erlebbar.
Sehen: StĂ€dtebauliche Leitidee ist es, fĂŒnf neue TĂŒrme an markanten Punkten auf dem GartenschaugelĂ€nde zu positionieren, die die EingĂ€nge zum GartenschaugelĂ€nde, zur Herrenbreite, zum Bestehornpark, zum Stadtpark und zur Eine-Terrasse markieren.
Im Motiv der TĂŒrme ist der Bezug zur mittelalterlichen Stadtbefestigung eingebettet. Die TĂŒrme werden als WerbetrĂ€ger fĂŒr das Fest der Gartenschau und deren Veranstaltungen genutzt. Sie sind die ZugĂ€nge zu dem AusstellungsgelĂ€nde und beinhalten Kassen, Cafes, Shops und Aussichtsplattformen zur Orientierung und zur Aussicht auf die Stadt und das Gartenfest.

Besuchen: Die Herrenbreite ist das Entreé der Stadt und soll die Besucher des GartenschaugelÀndes empfangen.
Ziel ist es, die ursprĂŒnglich historische stĂ€dtebauliche Klarheit wieder herzustellen und Platz fĂŒr Feste und Veranstaltungen zu schaffen. Diese Klarheit definiert sich durch die umlaufenden Lindenpromenaden und die Wiederherstellung aller historischen Wege. Denkmalpflegerisch besonders wichtige Elemente wie das streng axiale Wegsystem und der Promenadenring mit seinen Alleen und Schmuckbepflanzungen werden wiederhergestellt.
Vier neue Elemente, die Lindenalleen und das Rasenrelief, die Eichenhaine, die Passage und „Die schöne Aussicht“ werden eingefĂŒgt um dem Gesamtensemble eine zeitgemĂ€ĂŸe IdentitĂ€t zuzufĂŒhren:Durch die Rahmen gebende Pflanzung von Lindenalleen wird die Herrenbreite rĂ€umlich nach innen und nach außen gefasst. Das vorgeschlagene Rasenrelief bildet die unterstĂŒtzende innere Kante dieses Rahmens und gibt RĂŒckhalt beim Betrachten der AktivitĂ€ten auf dem Rasen und in der Promenade. Die Eichenhaine sind das pittoreske Motiv auf der RasenflĂ€che und geben dem Auge des Betrachters Halt. Die Passage stellt die AusstellungsflĂ€che fĂŒr die Themengarten dar und kann durch die sogenannte „Tore“ gegliedert und flexibel nach Bedarf und Anforderung unterteilt werden. Die „Schöne Aussicht“ ist ein Turm mit Aussichtsplattform und Cafe/ Kiosk am Haupteingang des GartenschaugelĂ€ndes der Herrenbreite.
Gartenschaunutzung der Herrenbreite: Der Festweg ist als Rundgang durch die ThemengĂ€rten des GaLaBaus im Osten und Westen der Herrenbreite geplant. Zudem werden im Osten öffentliche SpielflĂ€chen vorgesehen. Im SĂŒden befinden sich Schaufelder fĂŒr Wechselbepflanzungen. Die AusstellungsflĂ€chen in der Passage werden durch PflanzenbĂ€nder und durch die „Tore“, die wie Paravents verwendet werden können, gegliedert. Durch beide Elemente erhĂ€lt man unterschiedliche Raumzuschnitte fĂŒr die Vermietung und Gestaltung der FlĂ€chen. Die RasenflĂ€chen können flexibel unterteilt und fĂŒr parallel stattfindende Veranstaltungen genutzt werden.
Nachnutzung der Herrenbreite: Die Lindenalleen, die Eichenhaine, das Rasenrelief, die Passage und die „Schöne Aussicht“ bleiben nach der Ausstellung als nutzbare Elemente und FlĂ€chen bestehen. Die Passagen können als Spiel- und SportflĂ€chen oder fĂŒr temporĂ€re StĂ€nde weiter genutzt werden. Der Festweg ist als Flaniermeile nutzbar und kann auch fĂŒr sportliche AktivitĂ€ten genutzt werden. In den Bereichen der ThemengĂ€rten werden die FlĂ€chen nach der Gartenschau durch Rasen ersetzt. Die intensiven, historischen Staudenpflanzungen befinden sich auf der Westseite der Herrenbreite.
Materialwahl fĂŒr die Herrenbreite: Die Materialien fĂŒr die Gestaltung der Herrenbreite orientierten sich konsequent an denen, die bei der Sanierung der AußenrĂ€ume von Aschersleben verwendet wurden. Die Promenadenwege werden mit Mosaikpflaster in einer wassergebundenen Wegedecke befestigt. Sie erschließen den durch die Alleen gebildeten Raum mit seinen Staudenbeeten. Die die RasenflĂ€che querenden Stadtwege erhalten einen Plattenbelag mit Mosaikpflasterstreifen und verknĂŒpfen die Stadt mit dem Festplatz. Der plattierte Festweg parallel zum Rasenrelief verbindet alle Wege der Herrenbreite untereinander. Die Beleuchtung erfolgt in unterschiedlichern AbstĂ€nden ĂŒber Stelen entlang des Festweges.

Versuchen: Der Bestehornpark ist das „GrĂŒne Zimmer“ von Aschersleben.
Von der Herrenbreite kommend wird der Besucher ĂŒber eine mit Kletterpflanzen berankten Pergola in den Bestehornpark geleitet. Das „GrĂŒne Zimmer“ wird durch klassische Elemente wie BĂ€ume, Hecken, und höhengestufte PflanzflĂ€chen gebildet und von zwei PlĂ€tzen gerahmt.
Gartenschaunutzung der Herrenbreite: Der obere Platz erhĂ€lt durch den besonderen Charme der Ruinenkulisse des Palmenhauses eine ungewöhnliche PrĂ€gung und kann fĂŒr kleinere Feste und Veranstaltungen genutzt werden. Vier thematische FlĂ€chen gliedern die FlĂ€chen des „GrĂŒnen Zimmers“ und dienen den Einrichtungen des Landes bzw. des Bundes als Versuchsfelder fĂŒr Ausbildung, Forschung und gartenbauliche Kulturen mit besonderer Bedeutung fĂŒr die Region. Außerdem befinden sich hier die GĂ€rten, die neue Wege zur Energiegewinnung unter Nutzung pflanzlicher Masse aufzeigen.
Der untere Platz ist durch den Niveauunterschied zwischen dem GelĂ€nde und der Wilhelmstraße geteilt. Eine Treppenanlage mit Sitzstufen gleicht die Höhendifferenz aus und lĂ€dt zum Verweilen und zum Ausruhen ein. Auf der östlichen Seite kennzeichnen die Flaggenparade und der Uhrenturm des „Hecknerriesen“ die zentrale Vorfahrt fĂŒr Busse, den Shuttleservice, einen weiteren zentralen Eingang sowie den VIP-Eingang. Von dort kommend geht der Besucher direkt in die Blumenhalle mit wechselnden Schauen, Attraktionen und den VeranstaltungsrĂ€umen. Der gegenĂŒberliegende Shop bietet Artikel rund um das Thema Gartenschau und ergĂ€nzt das Angebot an den StĂ€nden in der Halle. Das Angebot wird durch ein Restaurant mit Gartenterrasse abgerundet.
Nachnutzung fĂŒr den Besthornpark: Die ThemengĂ€rten werden nach der Gartenschau durch Rasen ersetzt. Ein Lehr-, Nutz- und KĂŒchengarten fĂŒr das Bildungszentrum bleibt erhalten.
Materialien fĂŒr den Bestehornpark.
Materialwahl fĂŒr die Herrenbreite: Das Gartenwegesystem erhĂ€lt einen Belag in wassergebundener Wegedecke. Die PlĂ€tze werden mit Platten befestigt.Die Beleuchtung erfolgt ĂŒber die Fassaden der GebĂ€ude, sowie ĂŒber integrierte Leuchten in den Mauern und Treppen. Im „GrĂŒnen Zimmer“ akzentuieren Strahler einzelne Hecken.

Erinnern: Der Stadtpark wird als ehemaliger Friedhof zu einem Ort der Erinnerung.
Auftakt im dritten Ausstellungsbereich - dem Stadtpark - ist ein moderner Eingangsturm, der mit dem historischen Uhrenturm des Heckner Riesen korrespondiert. Ziel ist es den Stadtpark lediglich durch punktuelle Eingriffe und ErgĂ€nzungen aufzuwerten, um dem Betrachter den Ort der VergĂ€nglichkeit und Erinnerung in seiner AuthentizitĂ€t und Besonderheit begreifbar zu machen. Dazu wird die Natursteinmauer des Friedhofes freigestellt sowie die Mauern am Rosarium ergĂ€nzt. Dem Stadtpark wird eine klar ablesbare Einfriedung zurĂŒckgegeben.In Erinnerung an die alten Alleen wird der Baumbestand bis auf den gesicherten historischen Bestand ausgelichtet. Im Bereich der Nord-SĂŒdachse werden die ehemaligen Alleestandorte mit pyramidalen Eichen nachgepflanzt und die fehlenden Ă€ußeren Alleen mit SolitĂ€rbĂŒschen und einzelnen KĂŒbelpflanzen markiert. Zwei Baumreihen im Norden und SĂŒden bilden eine markante ZĂ€sur. Dadurch entsteht ein romantisches Wechselspiel von alten BĂ€umen und neuen Pyramidalen. Die Pyramidalen werden mit der Zeit aus den alten Baumwipfel hervorragen. Die Friedhofsmauer begleitend werden InformationstrĂ€ger in Form von Plattformen mit Sitzgelegenheiten und mit Tafeln fĂŒr die Geschichten der Stadt vorgesehen.
Nutzung wĂ€hrend der Gartenschau: Das wiederhergestellte Rosarium wird in die Gartenschau einbezogen. Die Rosenbeete werden im Rahmen der Schau ĂŒppig mit besonderen Kulturen bepflanzt. Im Norden entstehen gegenĂŒber von Kirschlorbeerpflanzungen FlĂ€chen fĂŒr die Grabgestaltung und das Denkmal. Im SĂŒden entstehen AusstellungsflĂ€chen fĂŒr Rhododendren und Azaleen. Die Kita erhĂ€lt einen neuen Musterspielplatz, der in die Gesamtanlage integriert ist.
Nachnutzung des Stadtparks:Die AusstellungsgĂ€rten werden zurĂŒckgebaut. Der Rosengarten wird zu einer Daueranlage mit reduzierter Sortenauswahl.
Materialien fĂŒr den Stadtpark:Die Achsen und EingĂ€nge des Stadtparks erhalten einen Belag aus Mosaikpflaster. Die Randbereiche sind mit einer wassergebundener Wegedecke befestigt.

Die Eine-Terrasse gilt als landschaftliche Erweiterung in unmittelbarer NĂ€he des Stadtparks.
Auf dem GelĂ€nde der Eine-Terrasse entstehen AusstellungsflĂ€chen fĂŒr mehrere MusterkleingĂ€rten, FlĂ€chen fĂŒr Terrassengestaltung und Balkongestaltung, fĂŒr Regenwassernutzung, fĂŒr GemĂŒse- und Obstanbau, sowie die Lehrbaustelle. Eine Garteninfothek ist im Bereich des Cafes am Eingangsturm vorgesehen.

Orientieren: Die Eingangsbereiche in das GartenschaugelĂ€nde sind durch 5 TĂŒrme im Stadtraum markiert an denen sich der Ausstellungsbesucher orientieren kann.
Die Grundmodule der TĂŒrme bestehen aus stapelbaren Standardcontainern, die als Mietraumcontainer bedarfsgerecht zu erweitern sind. Sie sind als StahlgerĂŒstkonstruktion vorgesehen und können standortgerecht , z.B. mit bedrucktem Kunststoffgewebe bespannt, mit Pflanzen berankt, mit Leuchtkörpern illuminiert oder mit Werbeaufdrucken gestaltet werden.
Die Einfriedung des GartenschaugelÀndes soll einheitlich durch Seile und Stahlpfosten verspannte Kunststoffgewebe erfolgen, die bei Bedarf bedruckt werden können und auf ein besonderes Ereignis hinweisen.
Stadtpark

Stadtpark

Herrenbreite

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Stadtpark

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