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Wettbewerb für Studenten und junge Absolventen (nur für Studenten) | 04/2016

6. Bülau-Wettbewerb | Neugestaltung und Arrondierung der Hafenkante westlich des Alten Elbtunnels in Hamburg Mitte

Hamburg Elbforum

Preis

Preisgeld: 2.667 EUR

Katharina Ern

Student*in Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ergänzt das denkmalgeschützte Ensemble von Landungsbrücken und Alter Elbtunnel im Westen um ein „Elbtheater“, das weitgehend von einem zweigeschossigen Sockelbauwerk eingefasst wird. Dieser langgezogene, leicht geschwungene Sockel ermöglicht einerseits die elegante Weiterführung des Elbwander- und Radweges sowie eine flutsichere Promenade, andererseits inszeniert er zusammen mit dem eigentlichen Theaterbaukörper ein spannungsvolles Gegenüber zur Rotunde des Alten Elbtunnels. Es entsteht hier ein überraschend ruhiger, fast schon introvertierter und gut proportionierter Vorplatz, während elbseitig eine zweiter, offener, vollständig dem Wasser zugewandter Freiraum entsteht. Dieser findet durch das zurückhaltend gestaltete Pumpwerk im Westen und einige gut gesetzte Bäume seinen selbstverständlichen Abschluss.

Das Ensemble überzeugt als skulpturale, hochbauliche Großform, die gleichzeitig freiraumplanerische Belange und Wegeführungen sinnfällig entwickelt und integriert. Dabei trägt die zurückhaltende, aber konsequent umgesetzte Materialwahl (Mauerwerk, Naturstein, Pflaster) sehr zu einem diesem maritimen Ort angemessenen Charakter bei.

Problematisch erscheint, dass das kleine Türmchen am südöstlichen Ende des Sockels dem denkmalgeschützten Elbtunnelbauwerk etwas zu nahe rückt. Dass der Hochwasserschutz in weiten Teilen durch ein Sockelbauwerk mit sehr großen Fensteröffnungen gewährleistet werden soll, wäre nur mit einer deutlichen Überarbeitung der Fassade umsetzbar; auch müsste das Bauwerk in öffentlichem Eigentum sein.

Gleichwohl zeugt diese Arbeit insgesamt von einem so guten Gespür für die Qualitäten des Ortes, dem „Genius Loci“, und einem sicheren Umgang mit Form, Proportion und Farbe, dass das Positive deutlich überwiegt - eine bemerkenswerte Arbeit, wenngleich vielleicht ein Hauch zu theatralisch in der Architektur.