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Einladungswettbewerb | 04/2016

Ortsentwicklung Schönbrunn

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Lageplan

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Lageplan

2. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Barbara Weihs Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Vier Leitideen des Entwicklungskonzepts

1- Beeindruckender, klarer Ortseingang
Eine besondere erhaltenswerte Qualität ist der Wechsel von der offenen Landschaft in einen städtischen Raum ohne Übergang.

2- Anger als dörfliches Zentrum
Ein robuster Alltagsplatz trägt zu Integration und Identifikation mit dem Ort bei:
- zentral in der Ortsmitte gelegen und von der Ortdurchfahrt her wahrzunehmen
- groĂź genug um Bestandselemente zu integrieren
- gegliedert genug fĂĽr MaĂźstab und Alltagsgebrauch
- belebt durch umgebende publikumsorientierte Nutzungen
- souverän durch klare Raumkanten
- Frische durch Neubauten, die die Neuorientierung des Ortes veranschaulichen

3- Wohnhöfe für inklusives Wohnen
Hofstrukturen in Anlehnung an dörfliche Formen werden modellhaft integrationsfördernd entwickelt.

4- Hausgruppen fĂĽr Familienwohnen
Die Neubaugebiete für Neubürger nehmen den integrativen Ansatz der Wohnhöfe in ihrer Siedlungsstruktur auf:
- Die Häuser gruppieren sich um einen kleinen Platz für Kontakt, Aufenthalt und Spiel, auch als Ergänzung der begrenzten Individuellen Gärten
- Die Hausgruppen lassen sich schrittweise je nach konkretem Bedarf
realisieren
- die klare Grundidee lässt Variationen bei der Mischung der Wohnungstypen zu.
- Der Zugang zur freien Landschaft wird durch die LĂĽcken zwischen
den Gruppen offen gehalten.
- Zur Landschaft hin sind die Gärten verbreitert für die Ortseingrünung.


Anger – ein robuster grüner Dorfplatz

FĂĽr einen klar ablesbaren selbstbewussten Platzraum werden
- Neubauten innerhalb der Bestandsbauten ergänzt
- die bestehende Hangkante im Norden wieder sichtbar gemacht
- eine Lindenreihe im Norden und Westen gepflanzt zur Unterstützung der Raumkante und des grünen Charakters des Angers. In der Fläche werden Obstbäume locker in die Wiesenfläche gestellt und erzeugen Maßstäblichkeit und dörfliche Atmosphäre.

Vielfältige Nutzungsbereiche werden durch die Gliederung der Fläche mit Hügel und Mühle unterstützt:
- Ein Ruhebereich mit Bänken und Blumenwiese im Westen
- Ein kleiner „Biergarten“ oder Gartencafè gegenüber dem Haus der Begegnung
- Sitz- und Wiesenstufen am HĂĽgel als Aussichtsplatz oder TribĂĽne
- Eine Fläche für ein kleineres Festzelt auf Schotterrasen
- Spielen unter Bäumen

Publikumsorientierte Nutzungen
in den umliegenden Gebäuden führen die Bewohner im Alltag hierher und man sieht, was gerade los ist.
- Das „Haus der Begegnung“, mittig am Anger, zeigt Präsenz mit Straßencafe , Objekten und Infotafeln.
- Ein Lebensmittelmarkt, evt mit Obstständen davor, ergänzt das Angebot
- Mühle und Feuerwehr – 2 dörfliche Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert - gewinnen durch öffentliche Nutzungen.
- Das Feuerwehrhaus mit seinem großen Raum eignet sich für Feste, für Ausstellungen. Evt. geben es die Feuerwehren nur zu Anlässen frei.
In dem kleinteiligeren Gebäudeteil kann es Künstlerateliers aufnehmen oder "Wohnen auf Zeit" für Stipendiaten/Praktikanten/Studenten.
- Die Mühle mit ihrem Westteil wird zusammen mit dem Mahlwerk ein Museum zur besonderen Geschichte von Schönbrunn. Ergänzend könnte hier die technische Ausstattung für den Anger untergebracht werden.


Nutzungen

Orden:
Konzentration des Ordens auf den „Stillen Bereich“.
Erhalt der wertvollen Bausubstanz mit Nutzungen für das „Geistige Zentrum“ und evt auch verwandte ergänzende und verträgliche Nutzungen.

Öffentliche Nutzungen und Läden, Dienstleistungen
werden am Anger situiert, um seine Attraktivität zu nutzen und ihn zu beleben.
Für einen tragfähigen Lebensmittelmarkt mit Bäckerei wird eine größere Ladenfläche am Anger angeboten, mit gut zugeordneten Kundenstellplätzen an der Südseite.
Auf der Ostseite des Angers können ergänzende Dienstleistungen wie Friseur, Physiotherapie ,Fußpflege,..im Erdgeschoss des Wohnhofes angeboten werden, auch hier mit nahen Kundenparkplätzen auf der Ostseite.

Hotelzimmer werden über der Gaststätte vorgeschlagen. Der Laden verbleibt für ein anderes Sortiment, wie Floristik, Gemüse,...

Gewerbe,
KĂĽchenneubau, Landmaschinenhalle,..
werden zu den bestehenden Werkstätten im Süden an der Kaiserstraße geordnet.

Die Gärtnerei
bleibt erhalten als langfristig disponible Fläche. Die Produktion gesunder Lebensmittel vor Ort ist ein guter Standortfaktor, evt mit Selbstversorgerbeeten für Neubürger - oder gar der Option, dort ein Tier halten oder einstellen zu können.

ErschlieĂźung
optimiert fĂĽr Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und einfache Orientierung:
- Abfangen des größten Verkehrsaufkommens
vor dem Ort im Süden durch die Anordnung der Parkplätze und des Gewerbes an der Kaiserstr.
- Internen StraĂźen als Verkehrsberuhigte Bereiche geschwindigkeitsmindernd gestalten.
- Bündelung des Verkehrs für zusammenhängende verkehrsfreie Bereiche.

Die Viktoria-von Butler-StraĂźe
wird als verkehrsberuhigter Bereich entsprechend der jeweiligen räumlichen Situationen stärker in Abschnitte gegliedert .

Die weiteren ErschlieĂźungsstraĂźen
umfahren bis auf eine querende Straße die Ortsmitte für größere weitgehend verkehrsfreie Bereiche.
Diese Straßen erschließen alle Neubauten und werden von Süden nach Norden entsprechend der baulichen Entwicklung abschnittsweise ergänzt. Die Sparten unter diesen Straßen können allmählich zu einem „öffentlichen Versorgungssystem“ ausgebaut werden.
In den Einfamilienhausgebieten gibt es nur befahrbare Wege, keinen Durchgangsverkehr.

Fußwege werden für das sichere Durchstreifen des Ortes ergänzt, die auch hinaus in die Landschaft führen. Die zentrale Fußwegeachse am Anger dient ausschließlich Sonderverkehren. Kundenverkehr und Anlieferung von Laden und Haus der Begegnung erfolgen auf der Rückseite.

Beurteilung durch das Preisgericht

Aus vier Leitmotiven entwickeln die Verfasser einen qualitätsvollen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ansatz. Die Grundstruktur bietet den Ordnungsrahmen für langfristige Entwicklungen und sich ändernde Randbedingungen. Die funktionale Trennung von Inklusionswohnformen und Familienwohnen widerspricht dem vom Auslober formulierten Wunsch nach einem kleinräumig integrativen Ansatz. Die weiteren geforderten Funktionen werden weitgehend vollständig nachgewiesen und sinnfällig positioniert. Die nachgewiesenen Flächen liegen im Zielkorridor. Die Entwicklung der neuen Strukturen aus dem vorgefundenen Bestand wird positiv bewertet. Die Dorfmitte stellt sich als ein großzügiger, zentralen Dorfanger dar und verspräche mit der dargestellten Nutzungsmischung einen gut belebten Begegnungsraum. Der selbstverständliche Anschluss an die Straße und die räumliche Verschränkung mit einer übergreifenden Baumzeile überzeugt. Die Bildung der nördlichen Raumkante durch Wohngebäude ist schlüssig, bedürfte aber einer Präzisierung der Höhenstaffelung zum Anger. Die klare östliche Begrenzung des Raumes überzeugt. Die Gestaltung als durchgängige Grünfläche mit südlichem Angerweg scheint in ihrer Dimensionierung problematisch groß. Die Bezüge und Anschlüsse in die umliegenden Quartiere sind etwas schwach entwickelt. Die Freistellung der alten Mühle als markantes Merkmal ist angesichts der Dimension des Angers nachvollziehbar. Die östliche Wohnbebauung besteht aus klar geformten Quartieren mit kleinen Nachbarschaftsplätzen. Die Bildung der Raumkanten und der Übergang in die Landschaft mit einem Grünschleier überzeugen. Die Quartiere könnten mit ihrer robusten Grundstruktur variabel entwickelt werden. Die Ausgestaltung der Verkehrsberuhigung der Victoria-von- Butler-Straße sowie der starke Ausbau des Pfundmairweg/östliche Dorfstraße mit der damit verbundenen Verkehrskonzentration im östlichen Dorfbereich werden kritisch bewertet. Die Verkehrsberuhigung des Angers wird überzeugend dargestellt, wobei die Planung hier im östlichen Bereich widersprüchliche Aussagen zur Durchgängigkeit für den Kraftverkehr macht. Die Erschließung der öffentlichen Funktionen und die Stellplatzanordnung südlich des Hauses der Begegnung funktionieren gut. Die starke Konzentration der Stellplätze im süd-östlichen Dorfbereich erscheint bedenklich. Die Planung sieht eine angemessene bauliche Dichte vor, so dass eine wirtschaftliche Umsetzung möglich wäre. Auch wenn eine vorgezogene Umsetzung des Dorfangers erforderlich erscheint, ist insgesamt eine stufenweise Umsetzung gut vorstellbar. Der Vorschlag eines großzügigen Dorfangers als Fokusbereich für den ganzen Ort vermag als tragende Entwurfsidee in dieser Arbeit nahezu uneingeschränkt zu überzeugen. Es wird bedauert, dass die übrigen Bereiche zwar ansprechend gestaltet sind, in ihrer Ausformulierung aber etwas stereotyp anmuten.
2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Entwicklungskonzept

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Entwicklungskonzept

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Schwarzplan

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Schwarzplan

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Dorfplatz/ Anger

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Dorfplatz/ Anger

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Perspektive

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Perspektive

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Hausgruppen

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Hausgruppen

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Nutzungen

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Nutzungen

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Verkehrswege

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Verkehrswege

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Modell

2.Preis: Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH – Modell