Pfaffengrunder Terrasse

Die Arbeit formuliert drei Interventionen, den Schirmplatz am Langen Anger, die zentrale Liegewiese und den Strand südlich der Promenade. Diese Setzungen sind gut gewählt. Der Schirmplatz am langen Anger bietet einen Raum, der je nach Bedarf offen oder gedeckt vielfältige Nutzungen zulässt. Zugleich sind die blauen Schirme von hohem Wiedererkennungswert. Zu fragen ist allerdings, welche Qualität dieser Bereich haben wird, wenn die als Nachrüstelement bezeichneten Schirme nicht aufgestellt werden. Es bliebe, etwas verloren, der kleine Kiosk mit WC, den man sich ohnedies besser unter den Bäumen oder auch unter den Schirmen liegend vorstellen könnte. Der Vorschlag im Zentrum eine große offene Spielwiese anzulegen wird begrüßt. Sie bietet Spielangebote, aber auch Platz für informelles Spiel. Vor allem aber gibt sie den Blick in die Landschaft frei, der durch die begleitenden Baumreihen gut gelenkt wird. Das Klima der Bahnstadt, wird durch die große Grünfläche positiv beeinflusst werden. Die Baumauswahl aus Gehölzen der Pionierstandorte ist nachvollziehbar. Allerdings verlieren sich die beiden gleichwertigen lockeren Baumreihen etwas kraftlos im weiten Raum, man hätte sich in den Anteil der schattenspenden Bäume durchaus etwas üppiger vorstellen können. Die Umrahmung der Wiese durch ein breites Band aus Farbasphalt und die – zunächst ungewohnt wirkende - ondulierte Begrenzung der Wiesenfläche lassen wechselnd breite Räume entstehen, die je nach Standort vielfältige gastronomische Nutzungen oder auch Freizeitangebote aufnehmen können. Die Verbindungen vom Gadamer Platz aus - über breite Erschließungswege bis hin zum Aussichtspunkt an der Promenade - werden mit dem Belag des Gadamer Platzes gestaltet, das ist eine angemessene und wirksame Verknüpfung der verschiedenen Platzfolgen. Allerdings wird die Wende des Zulieferverkehrs über die Promenade kritisch gesehen. Der „Strand“ an der Promenade ist ein interessanter Beitrag, es scheint aber widersprüchlich hier einerseits einen Ruhebereich mit Liegestühlen und Schirmen vorzusehen, wenn andererseits direkt daneben ein sehr großer Kletterfelsen „Extremsport“ anbietet. Hier wäre weniger mehr. Die Investitionskosten liegen im Budget. Das Nachrüstelement „Zeltdach“ wird sich jedoch bei den Kosten entsprechend hoch auswirken. Der Aufwand für den Unterhalt wird auf niedrigem Niveau liegend eingeschätzt. In der Summe wird die Arbeit als ein sehr eigenständiger Beitrag gesehen, der mit angemessenen Mitteln einen unverwechselbaren Ort im Kontext der Freiräume der Bahnstadt entwirft.