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Studienauftrag | 05/2016

Instandsetzung und Optimierung ewz-Areal Herdern

Teilnahme

Penzel Valier AG

Architektur, Bauingenieurwesen

MAURUS SCHIFFERLI, LANDSCHAFTSARCHITEKT

Landschaftsarchitektur

Gruner AG, Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Holding AG

TGA-Fachplanung

IBV Hüsler AG

Verkehrsplanung

Büro Schoch Werkhaus AG

Architektur

BDS Security Design AG

Brandschutzplanung

Dr. Heinrich Jäckli

Geologie

Gartenmann Engineering AG

Bauphysik

Reflexion

Lichtplanung

Feroplan Engineering AG

Fassadenplanung

Nightnurse Images AG

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das ewz-Hauptgebäude wird beim Projekt von Penzel Valier über das Umspannwerk hinaus mit einem – wie es die Verfassenden nennen – «knochenartigen Anbau» erweitert. Dabei wird versucht, die räumliche Situation zum Pfingstweidpark wie auch zur Pfingstweidstrasse hin zu klären, indem die Geschosshöhe des ewz-Hauptgebäudes wie auch diejenige des Erweiterungsbaus beibehalten wird. Der mäandrierende Baukörper entwickelt vor allem zum Pfingstweidpark hin eine durchaus ansprechende und räumlich starke Geste. Der Arealdurchgang wird durch die räumliche Einbuchtung eindeutig definiert und lädt zum Durchschreiten ein. Die neu geschaffene tribünenartige Vorzone des Hauptgebäudes wird geschätzt, einzig kann durch diese grosszügige Setzung die Durchwegung des Areals nicht stufenlos erfolgen. Etwas weniger zu überzeugen vermag die «Rückseite» des Gebäudes. Die räumlich starke Geste zum Pfingstweidpark hin lässt die Eingangssituation von der Pfingstweidstrasse her als eher rückwärtig erscheinen. Auch wenn das Bemühen klar erkennbar ist, eine Adresse zur Pfingstweidstrasse hin zu schaffen, privilegiert die primäre Setzung des Baukörpers die Parkseite. Die Situierung der Bobinenhalle ist grundsätzlich nachvollziehbar, wenn diese auch etwas expressiv ausgefallen ist. Allerdings wird an dieser Stelle die künftig vorgeschlagene Aufstockung als zu dominant im Stadtraum beurteilt.
Gestalterisch wird die gewählte Architektursprache als durchaus ansprechend, aber als nicht unbedingt ortsspezifisch betrachtet. Das Bemühen, den Bestand des ewz-Hautgebäudes mit den Neubauteilen in Einklang zu bringen, ist zwar nachvollziehbar, wirft aber auf der Ebene der Fassadenausgestaltung beim Altbau strukturelle wie gestalterische Fragen auf. Generell wirkt der Versuch, weite Teile des Areals neu zu «überformen», etwas angestrengt und zu forciert. Der Hauptbau erinnert dabei mehr an eine Schule als an einen Büro- und Gewerbebau.
Die Umgebungsgestaltung ist in Teilen vor allem zum Park hin sehr gelungen ausgefallen. Generell wird das nicht stufenlose Durchschreiten des Areals, das durch die Parkierung im Untergeschoss bedingt ist, als nachteilig eingestuft. Weiter wird der betrieblich erforderliche Zaun im Bereich der öffentlichen Fussgängerverbindung gestalterisch als nicht gelöst beurteilt. Die Gestaltung der öffentlichen Durchwegung differenziert sich an dieser Stelle zu wenig vom immissionsbelasteten Werkbetrieb.
Das Grundrisslayout ist vor allem beim Hauptbau grundsätzlich logisch aufgebaut und gut entwickelt worden. Einzig wirkt sich die Grundrisstiefe bezüglich Tageslicht bei den «mäandrierenden» Stellen als etwas nachteilig aus. Insgesamt wird geschätzt, dass der Bestand wie auch der Erweiterungsbau über drei Geschosse in guter räumlicher Beziehung stehen. Die Parkierung im Untergeschoss ist auf Kosten der stufenlosen Durchwegung im Erdgeschoss ebenfalls gut gelöst. Der teilweise Ersatz der verlorenen Lagerflächen im Untergeschoss mit einem zusätzlichen Geschoss auf der Bobinenhalle ist gegeben, allerdings entstehen dadurch grosse Anpassungen im Betriebskonzept. Auch das Layout der Bobinenhalle ist noch nicht optimal gelöst worden. Die Bobinenheizung und der Paternoster fehlen, die Bedienung der Obergeschosse mit nur einem Lift ist noch nicht ausreichend.
Generell ist ein wirtschaftliches Projekt entwickelt worden. Allerdings sind die Eingriffe in den Bestand zum Teil erheblich, die Erstellung ist nicht ohne grössere Provisorien möglich.
Insgesamt handelt sich beim vorliegenden Projektvorschlag um einen wertvollen Beitrag. Das Projekt zeigt vor allem auf der städtebaulichen Ebene überzeugende Ansätze. Dabei vermag vor allem die räumliche Ausformulierung zum Pfingstweidpark hin zu überzeugen, zum Werkareal hin bleiben Fragen offen.