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Studienauftrag | 05/2016

Instandsetzung und Optimierung ewz-Areal Herdern

Teilnahme

Allemann Bauer Eigenmann Architekten

Architektur

b+p baurealisation ag

Projektsteuerung

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

WaltGalmarini AG

Bauingenieurwesen

WSP Suisse AG

TGA-Fachplanung

Maneth Stiefel AG

TGA-Fachplanung

IBV Hüsler AG

Verkehrsplanung

Sabbadini Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorgeschlagene Hoftypologie ist an sich städtebaulich interessant und auf eine Überbauung des Unterwerks zu verzichten vorstellbar. Mit diesem zur Pfingstweidstrasse vorgelagerten und in der Verlängerung der Duttweilerstrasse liegenden Unterwerk ist die städtebauliche Situation heute sehr unbefriedigend. In diesem Kontext könnte das Projekt von Allemann Bauer Eigenmann Architekten einen überzeugenderen Beitrag zur Verbesserung der Situation mit einer klaren, zwingend notwendigen Adressbildung leisten. Die zwei L-förmigen, unterschiedlich hohen Gebäudekörper bilden ein sehr kompaktes Volumen, das jedoch in diesem Kontext eher zufällig wirkt und nicht gehalten scheint. Die Hoftypologie erscheint an diesem Ort somit zu wenig überzeugend.
Auch der Entscheid, die Bobinenhalle ans westliche Ende des Areals – zwischen die Geleise – zu verlegen, erscheint aus städtebaulicher Sicht vorstellbar und ermöglicht die gewünschte betriebliche Entflechtung.
Mit dem Grundlayout und der Anordnung der kompakten Bauvolumen im Bereich der Hauptgebäude lässt sich eine hohe Funktionalität erreichen, was in weiten Teilen auch gut bis sehr gut gelingt. Mit der Verlagerung der Bobinenhalle erfolgt die gewünschte Entflechtung der Logistik mit Schwerlastverkehr und der Büronutzung. Auch lässt sich mit der gewählten Lösung die ewz-Vision auf selbstverständliche Art umsetzen; diese wird teilweise bereits auch schon in die 1. Etappe vorgezogen. Das Raumprogramm wird mit einem deutlichen Überangebot an Flächen im Wesentlichen eingehalten. Bei genauer Betrachtung fehlen jedoch Räume, respektive sind diese nicht klar ersichtlich.
Das Verkehrskonzept weist einige Schwachstellen auf und ist nicht überzeugend gelöst. Insbesondere die Verkehrsführung und die Parkplatzlösung funktionieren wie aufgezeigt nicht oder nur unbefriedigend. Die Hoftypologie lässt mit den gewählten Gebäudetiefen und der Hofdimensionierung in bestimmten Bereichen Tageslichtprobleme vermuten, die vermeidbar wären.
Die vorgeschlagene Etappierung erscheint unter laufendem Betrieb äusserst schwierig umsetzbar und ist nur mit zusätzlichen Verkehrs- und Erschliessungswegen möglich.
Die Kompaktheit der Bauvolumen, die Wahl eines einfachen, gut durchdachten Tragwerks sowie die Fassadenkonstruktion ermöglichen grundsätzlich ein wirtschaftliches Erstellen und Betreiben der Gebäude. Mit dem deutlichen Flächenüberangebot und einiger betrieblich-funktionaler Mängel werden diese Möglichkeiten jedoch nicht optimal genutzt. Betreffend Nachhaltigkeit werden die Anforderungen des Minergie-P-Standards gut, diejenigen der 2000-Watt-Gesellschaft knapp erfüllt. Die eingeschränkte Tageslichtnutzung einzelner Räume erscheint bezüglich dem Erreichen von Minergie-ECO problematisch.
Das Projekt verfolgt interessante Ansätze mit der Konzeption sowie seiner schlichten und klaren Anordnung der Bauvolumen. Aus städtebaulicher Sicht erscheint die Hoftypologie im vorliegenden Kontext jedoch als ungeeignet. Adressbildung und Identifikationsstiftung für ewz gelingen nicht ausreichend. Obwohl diese Konzeption auch eine hohe Wirtschaftlichkeit und ein optimales Umsetzen des Betriebskonzepts begünstigt, gelingt dies nicht im erwünschten Masse. Insbesondere im Bereich des Verkehrskonzepts und der Parkierung ergeben sich nicht funktionierende Situationen. Die Wirtschaftlichkeit wird durch ein nicht zwingendes und nicht schlüssiges Überangebot an Flächen sowie der tiefen Flächeneffizienz eingeschränkt.