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Offener Wettbewerb | 12/2015

Bildungs- und Begegnungszentrum

ALHAMBRA

3. Rang

STUTZ + BOLT + PARTNER ARCHITEKTEN

Architektur

Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

HL Technik AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt „Alhambra“ zeichnet sich durch ein Raumkonzept aus, das im Grundriss als Grossform aufgebaut ist und in der Höhenentwicklung differenziert in Erscheinung tritt. So sind die verschiedenen Nutzungseinheiten in einer Konfiguration von vier Gebäudeteilen unterschiedlicher Höhe um einen Lichthof organisiert. Sie suchen den Bezug zur Umgebung, nehmen die verschiedenen Niveaus auf und nutzen die Topographie, indem ein wesentlicher Teil des Gebäudevolumens in den Hang versetzt ist. Innenräumlich führt das Konzept zu einer Verschachtelung der Nutzungseinheiten um den Lichthof. So liegen Aula und Schule übereinander und sind über separate Eingänge halbgeschossig – Rücken an Rücken – versetzt und mittels einer gemeinsamen Treppenanlage erschlossen. Die Zugänglichkeit zur Aula ist ebenerdig vom erhöhten Niveau des Hauptplatzes her gewährleistet und die Raumabfolge von Eingang – Foyer – Saal ist zweckmässig organisiert. Die Anlieferung zur Aula ist unklar, da diese kaum zeitgleich mit einer Veranstaltung über den Hauptplatz erfolgen kann, und auf dem unteren Niveau die freie Zufahrt nicht gewährleistet ist. Infolge der versetzten Höhenlage der Schule kommt deren räumlicher Bezug zum Pausenplatz zu kurz und es fehlt eine eigentliche „Adresse“. Die ebenfalls auf dem unteren Niveau liegende Mediathek ist auf zwei Ebenen aufgeteilt, was aus Nutzersicht unbefriedigend ist. Mittels eines Lichthofes sollen die Räume Mediathek, diverse Verkehrsflächen und das Lernschwimmbecken natürlich belichtet werden. Der Blick in den schmalen, als schattig zu erwartenden Lichthof befriedigt nicht und es fehlt in der vorgeschlagenen Gestaltung an atmosphärischer Qualität. Ebenfalls vom Hauptplatz aus erschlossen ist die Kinderkrippe. Aufgrund des halbgeschossigen Versatzes ist ein direkter Aussenraumbezug zum Garten nicht möglich. Viel attraktiver gestaltet sind die Kinderhorteinheiten, welche je über einen eigenen Ausgang in den Hortgarten verfügen. Die Architektur in Sichtbeton unterstützt die Absicht, die verschiedenen Baukörper als gestalterische Einheit in Erscheinung treten zu lassen. Zusammen mit den grossflächigen Fenstern hinterlässt die Materialisierung in Beton einen etwas kahlen Eindruck für ein Bildungs- und Begegnungszentrum im Kontext der gewachsenen baulichen Struktur. „Alhambra“ ist ein aus städtebaulicher Sicht präzise gesetztes und massstäblich ausgewogenes Projekt. Der Versuch, alle Nutzungen in einem einzigen Baukörper in der Hanglage zu organisieren, stellt grosse Herausforderungen an die Belichtung der Räume. Im gegebenen Kontext wirkt sich das Konzept des Lichthofes nicht als Lösung, sondern als Einschränkung für die Umsetzung des vielseitigen und anspruchsvollen Raumprogramms aus. Der Lichthof erwirkt Sachzwänge, die zu wenig Spielraum für eine korrigierende Weiterentwicklung lassen. Obwohl die städtebaulichen und architektonischen Ansätze interessant sind, vermag die Umsetzung des Konzeptes den Nutzeranforderungen nicht in genügendem Masse zu entsprechen.