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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2016

Neubau der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (TUM)

Aussenperspektive

Aussenperspektive

Anerkennung

Harris + Kurrle Architekten BDA Partnerschaft mbB

Architektur

PKi holistic engineering

Bauingenieurwesen

Prof. Dr.-Ing. Stefan Peters

Tragwerksplanung

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die Anordnung von mehreren fünf- bis sechsgeschossigen Baukörpern werden die Quartiersgrenzen gemäß den Vorgaben des Masterplanes besetzt und ein zentraler Platz gebildet. Dadurch erhält die Fakultät einerseits eine insbesondere im Hinblick auf die heterogene Umgebung erkennbare Außengestalt und andererseits eine zentrale Mitte, die ein hohes Maß an Begegnungen und Kommunikation erwarten lässt. Die vom Auslober gewünschte Durchlässigkeit der Bebauung in alle Richtungen wird über vier straßenartige Zugänge gewährleistet. Damit können außenräumliche Bezüge zum „alten Campus“ im Osten, zum geplanten Mensavorplatz im Süden, zum Fraunhofer Institut im Norden und zur zukünftigen Nutzung im Westen angeboten werden. Die erkennbar beabsichtigte stadträumliche“ Grammatik“ wird jedoch durch zwei Aspekte verunklärt. Zum einen kommt die versuchte „Formatierung“ der insgesamt sieben Baukörper in annähernd gleiche quadratische Blöcke bei Parkhaus und Hochvolthalle an ihre Grenzen. Zum anderen werden einige der straßenartigen Durchgänge überdacht und zu Versuchshallen umgewidmet. Dadurch werden die sieben im Modell ablesbaren Baukörper zu vier Gebäuden verbunden.
Durch die richtige Anordnung der Haupteingänge und mehrgeschossigen Foyers zur zentralen Mitte hin wird die Absicht eines belebten Fakultätsplatzes unterstützt. Die ununterbrochene ringartige Verbindung der Bauteile im ersten Obergeschoss mittels Brücken zwischen den Gebäuden und Galerien an den Foyers innerhalb der Gebäude wird vom Preisgericht sehr positiv bewertet. Lediglich die Anbindung des Parkhauses kann hier durchaus in Frage gestellt werden, da das Parkhaus nicht als Teil der EI-Fakultät sondern als eigenständiges Infrastrukturgebäude des Forschungscampus geplant und gebaut werden soll. Die Baukörper selbst werden ringartig erschlossen, sodass kurze Wege ermöglicht und Sackgassen vermieden werden. Die vertikale Haupterschließung wird an richtiger Stelle an den Baukörperfoyers angeboten. Zwei weitere Treppenhäuser gewährleisten schnelle Verbindungen zwischen den Geschossen und die notwendigen Rettungswege.
Die Funktionen sind nach Frequentierung, Benutzung und technischen Aspekten richtig im Gebäude angeordnet. So befinden sich öffentliche Funktionen wie Hörsäle, studentische Arbeitsplätze und Cafeteria im Erdgeschoss nahe des Foyers während die privateren Institutsbereiche in den oberen Geschossen untergebracht werden. Versuchshallen und Werkstätten befinden sich im Erdgeschoss auf der dem Platz abgewandten Seite des Gebäudes. Die Anordnung der Labor- und Reinraumbereiche im ersten Obergeschoss ist zwar hinsichtlich der kurzen Wege zu den darüber gelegenen Clustern verständlich erscheint aber auf Grund der komplett fehlenden Belichtung und der für die dort notwendige technische Erschließung der Räume zu geringen Geschosshöhe als nachteilig. Die Anordnung der Funktionen in den weiteren Bauabschnitten ist vorstellbar. Lediglich die Lage des Parkhauses wird vom Preisgericht kontrovers diskutiert.
Die präzise rhythmisierte und mit Betonfertigteilerahmen hochwertig gestaltete Fassade wird über alle Gebäudeteile hinweg und unabhängig von den dahinter liegenden Nutzungen und Funktionen eingesetzt. Die dadurch erreichte monochrome Klarheit im Ausdruck wird dem gestalterischen Anspruch eines zeitgemäßen TUM Institutsgebäudes gerecht. Auch im Innenraum wird durch die Wahl von robusten, hochwertigen Materialien und großformatigen, ruhigen Flächen eine hohe gestalterische Qualität erreicht.
Die vorgeschlagenen Konstruktionen (konventionelle Stahlbetonmassivbau in den Büro, Labor und Seminarbereichen sowie TT-Trägerdecken im Bereich der Hallen) sind angemessen und lassen eine
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wirtschaftliche Erstellung der Gebäude erwarten. Die vorgeschlagenen technischen Systeme (Bauteilkühlung, gesteuerte passive Lüftung) sind zeitgemäß und lassen die vom Verfasser genannten energetischen Ziel erreichbar erscheinen. Die technische Erschließung des Gebäudes erfolgt über 4 richtig platzierte Schächte. Jedoch fehlen die daran angebundenen Lüftungszentralen und Technikzentralen im Untergeschoss. Dies zeigt sich auch in der Flächenbilanz des Projektes, bei deren Betrachtung ersichtlich wird, dass die angebotenen Technikflächen weit unter den vom Auslober geforderten Flächenvorgaben liegen.
Gebäudegliederung und gewählte Konstruktion lassen eine wirtschaftliche Erstellung erwarten. Dagegen könnten die hochwertige Gestaltung von Fassaden und Innenräumen für hohe Erstellungskosten sorgen. Auch liegen die Kenndaten für BGF und BRI insbesondere für den 2. und 3. Bauabschnitt über den im Wettbewerbsverfahren ermittelten Durchschnittswerten. Der zweite Bauabschnitt soll laut Verfasser in weiten Teilen direkt an den ersten Bauabschnitt angebaut werden. Die damit verbundenen Kosten und nutzungstechnischen Beeinträchtigungen werden nachteilig angesehen
Innenperspektive

Innenperspektive

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500