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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2016

Neubau der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (TUM)

Anerkennung

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

GSE Ingenieur - Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner

Bauingenieurwesen

Monath und Menzel

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit schlägt als Bebauungsstruktur der EI-Fakultät vier getrennte Baukörper rund um einen zentralen Quartiersplatz vor. Dieser dient auch der inneren Adressbildung für die Fakultät. Durch das Preisgericht wird insbesondere die städtebauliche Setzung mit dem Baukörper für die öffentlichen Hörsäle und studentischen Nutzungen an der Südostecke des Baufeldes gewürdigt. Ebenso wird die Lage des Parkhauses im Nordwesten des Baufeldes überwiegend positiv bewertet. Es bleibt der Jury allerdings unverständlich, warum das Parkhaus direkt an den nördlichen Teil des 2. BA angebaut wird. Die sich hieraus ergebenden Abhängigkeiten und Zwangspunkte könnten vermieden werden. Die Notwendigkeit einer Durchwegung an dieser Stelle zum zentralen Platz der Forschungseinrichtung des Fraunhofer Institutes wird durch das Preisgericht kontrovers diskutiert. Die Lage des 1. BA zur offenen Bebauung und dem Naturraum am Wiesäcker Bach ist richtig gewählt. Die vorgeschlagene Erschließung des Quartiers über den zentralen Platz ist in alle Himmelsrichtungen gleichermaßen möglich. Trotzdem entsteht eine Abstufung in der Wertigkeit der Erschließung, die es ermöglicht die Bebauung als Einheit zu verstehen und für die späteren Nutzer ein etwas geringeres Maß an Öffentlichkeit innerhalb des Quartiers spürbar werden zu lassen. Die Freiraumgestaltung bleibt schematisch und wirkt insgesamt unzureichend ausgearbeitet. Im Inneren verfügen alle Baukörper über eine zentrale Erschließungsachse, die die jeweiligen Gebäude in zwei Hälften teilt. Die beiden Gebäudeteile werden in 3 der 4 Bauwerke darüber hinaus gegeneinander verschoben. Dies führt grundsätzlich zu hohen räumlichen Qualitäten und stärkt die interne Kommunikation. Damit ist dieser Ansatz gut nachvollziehbar. In den anderen Gebäudeteilen des 2. und 3. BA wirkt dies hingegen teilweise etwas gezwungen. Die Funktionsverteilung innerhalb der Grundrisse des 1. BA ist übersichtlich und gerade in den Obergeschossen zweckdienlich. Im Erdgeschoss allerdings wird die relativ weite räumliche Entfernung zwischen der Versuchshalle im Norden und den Werkstätten (in denen die Versuche vorbereitet werden) im südlichen Gebäudeteil bemängelt. Die äußere architektonische Gestalt der vorgeschlagenen Bebauung ist für die Bauaufgabe im großen Ganzen angemessen. Die Fassadenstruktur wirkt allerdings wenig spannungsreich. Die Differenzierung und Ablesbarkeit der einzelnen Funktionsbereiche in der Fassade wird kritisch hinterfragt. Insgesamt sind die vorgeschlagenen sehr kompakten Gebäude in Stahlbetonkonstruktion wirtschaftlich herstellbar. Die nachgewiesenen Technikflächen für die TGA liegen mit 1.296 m² gleichwohl um mehr als 50% unter dem geforderten Maß. Zusammen mit der Feststellung, dass neben der Grundtemperierung über eine thermische Bauteilaktivierung, keine Aussage über die Raumheizung getroffen ist, wird das durch das Preisgericht nachteilig beurteilt. Insgesamt stellt die Arbeit einen eigenständigen Beitrag zur Lösung der gestellten Entwurfsaufgabe dar. Gewürdigt werden insbesondere die guten Ansätze zur städtebaulichen Setzung und inneren Organisation, die aber nicht in allen relevanten Bereichen des Entwurfes konsequent durchgehalten werden konnten.