modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2016

Neubau Technisches Rathaus

Architekten Ingenieure PSP, Hamburg

Architekten Ingenieure PSP, Hamburg

Teilnahme

Architekten Ingenieure PSP

Architektur

Weber Poll Ingenieurbüro für Bauwesen GbR

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Zammit GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebauliche Situation

Der Baukörper nimmt grundsätzlich die Vorgaben des B-Plans auf und spielt dabei mit den möglichen Höhendifferenzierungen.
Der zentrale Haupteingang des Technischen Rathauses wird an der Glücksteinallee im Schwerpunkt der Baukörper angeordnet.
Um dem zu Fuß oder mit dem Rad kommenden Besucher des Rathauses im menschlichen Maßstab entgegenzukommen, staffelt sich der Baukörper von der Südtangente Richtung Glücksteinallee ab.
Gleichzeitig ermöglicht diese Abstaffelung eine Optimierung der Besonnungsmöglichkeit für die Innenhofsituation.
Der zentrale Eingangsbereich und die öffentlich zugänglichen Bereiche werden in der Fassade durch eine Arkadensituation an der Glücksteinallee und im Eckbereich der Verbindungsstraße zur Südtangente mit einer Einfassung durch ein umlaufendes Band prägnant hervorgehoben.

Erschließung

Die Anbindung für den Lieferverkehr erfolgt gemäß Vorgabe über den Bereich zwischen dem neuen Parkhaus und dem Technischen Rathaus. Da hier sowohl die Zufahrten für den Anlieferhof als auch für die Tiefgarage angeordnet werden müssen, wird die Rampe zur Tiefgarage leicht unter den aufgehenden Baukörper geschoben. Mitarbeiter als Fahrradfahrer nutzen ebenfalls diese Zufahrt, können aber auch an der Südtangente am Parkhaus entlang bis zum ebenerdig in der Nord-West-Ecke des Gebäudes angeordneten Fahrradraum gelangen.
Da davon ausgegangen wird, dass auf Grund der guten Anbindung der größte Teil der Besucher des Technischen Rathauses mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Richtung Hauptbahnhof kommen wird, führt die angedeutete Arkade den Besucher automatisch zum Haupteingang.

Gebäudekonzept

Besucher und Mitarbeiter gelangen über den zentralen Eingang in eine großzügige zweigeschossige Halle, die als multifunktionale Fläche zu verstehen ist.
Der Besucher wird auf kurzem Weg zum Empfang geleitet. Hieran angegliedert befinden sich unmittelbar die öffentlichen Bereiche Bürgerservice und das Beratungszentrum Bauen mit ihren jeweiligen davor angeordneten Wartezonen.
Unmittelbar darüber ist das Klimaschutz-Kompetenzzentrum angeordnet. Vom Empfangsbereich führen klar erkennbare Wege zum Betriebsrestaurant und über die große Freitreppe im Foyer zum Sitzungssaal und den Konferenzräumen im 1. OG.
Zusätzlich stehen hier die Aufzüge gegenüber dem Empfangstresen zur Verfügung.
Die großzügige Halle dient gleichzeitig auch zur horizontalen Verteilung der Verkehrsströme, so dass alle vier Kerne in den Eckbereichen des Gebäudes schon im EG erreicht werden können und so Durchgangszonen in den Obergeschossen vermieden werden.
Die Halle wird im EG durch eine Grünzone zwischen öffentlichen und halböffentlichen Bereichen gegliedert. Bei der Grünzone handelt es sich um eine aufgesetzte Ebene, die die Tiefgarage nicht beeinträchtigt und gleichzeitig durch ihre Umrandung mit einer umlaufenden Sitzbank zum Verweilen einlädt.
In einer lebendigen Atmosphäre bietet die Halle neben den geforderten Ausstellungsflächen für städtebauliche Modelle Raum für Wechselausstellungen und kulturelle Veranstaltungen verschiedener Art.
Als zusätzliches Element zur Kommunikation der Mitarbeiter untereinander wird in der oberen Ebene der Halle eine Selbstversorgungscafeteria mit Blick in de Halle und deren Grünzone angeboten.
Als Möglichkeit, direkt nach außen zu treten, wird in jedem Geschoss im Turm eine Loggia angeboten und darüber hinaus im 5. OG an der Glücksteinallee eine arkadenmäßig umschlossene Dachterrasse.
Für das Betriebsrestaurant kann ein Bereich unter der Arkade der Glücksteinallee mit einer geeigneten Abgrenzung als optionale Außensitzfläche angeboten werden.

Baukonstruktion

Die Baukonstruktion wird als Stahlbetonskelettkonstruktion mit Flachdecken konzipiert.
Im Querschmitt wird lediglich eine Stützenreihe vorgesehen, um die maximale Flexibilität für die Möblierung zu gewährleisten.
Die Außenstützen werden zurückgesetzt, um die räumliche Qualität des Innenraums zu erhöhen und um gleichzeitig die Spannweite der Flachdecken zu optimieren.
Die Fassade wird im übergeordneten Raster von 3,10 m als Elementfassade gegliedert, sodass bei dem möglichen Trennwandanschluss im Raster von 1,55 m bei jeder denkbaren Aufteilung mindestens ein Lüftungsflügel und eine geschlossene Wandfläche zur Anordnung eines Heizkörpers pro Achse von 3,10 m im Raum vorhanden sind.
Die geschlossenen Fassadenteile an der Glücksteinallee und an der Verbindungsstraße zur Südtangente werden mit Photovoltaikelementen belegt. Auf Grund der Ausrichtung zur Sonne eignen sich beide Fassaden zur Photovoltaiknutzung.
Da beide Fassaden jedoch auch als publikumswirksam zu betrachten sind, kann sich hier die Stadt Mannheim ganz selbstverständlich mit ihrem neuen Technischen Rathaus als innovative und energiefreundliche Stadtverwaltung nach außen zeigen.
Gleichzeitig erhält das Gebäude damit einen eigenständigen Identität stiftenden Charakter.
Die Fensterflächen werden bodentief ausgeführt, wobei der jeweils große Flügel nur zu Reinigungszwecken geöffnet und der kleinere Flügel in der Drehfunktion mit Öffnungsbegrenzer zur individuellen Belüftungsmöglichkeit genutzt werden kann. Durch diese Art des Lüftungsflügels ist ein besonders intensiver Luftaustausch möglich.
Der Sonnenschutz wird als außenliegende flächenbündige Hochleistungskonstruktion mit einer Windstabilität bis zu 30 m/sek. ausgelegt, sodass auf einen zusätzlichen inneren Blendschutz verzichtet werden kann.
Die umlaufenden Bänder in der Deckenebene werden als hell beschichtete Aluminiumpanele zur Gliederung des Gebäudes genutzt.
Im Inneren des Gebäudes setzt sich die flexible Gestaltung durch offene, transparente Materialien fort. Trennwände werden dort, wo es möglich ist, als Glaskonstruktion ausgeführt.
Sollten geschlossene Trennwände im Bereich der Fassadenpfosten anschließen, so erfolgt dies durch ein Glasschwert, um hier die Leichtigkeit der Gestaltung nicht zu beeinträchtigen. Dem hohen Anspruch an die Flexibilität der Trennwandstellungen und deren Veränderung wird dadurch Rechnung getragen, dass die abgehängte Decke im Inneren der Bürozonen hier bereits Vorkehrungen trifft. Im Bereich der möglichen Trennwandstellungen wird die abgehängte Decke als glatte stabile Gipskartondecke ausgebildet. Die Trennwände werden hier von unten angeschlossen und zum Schallschutz wird durch Öffnen der angrenzenden aufnehmbaren Rasterdecke ein Weichschott im Deckenhohlraum oberhalb der Trennwand eingesetzt.
Der Übergang zur Bürofläche wird bereits im Erstausbau als Voute hergestellt, die sowohl die Luftauslässe für die mechanische Be- und Entlüftung als auch eine indirekte Beleuchtung für die Bürozone enthält.

Brandschutz

Grundsätzlich wird das Gebäude im Sinne der Landesbauordnung in Nutzungseinheiten kleiner 400 m² aufgeteilt, um die interne Flexibilität zu unterstützen.
Dies gilt auch für die Bereiche des Hochhauses. Hier ist jedoch gemäß Hochhaus-Richtlinien der Einsatz einer Sprinklerung erforderlich, um diese Großzügigkeit zu erhalten.
Das Hochhaus wird im brandschutztechnischen Sinn als eigenständiger Baukörper mit Sicherheitstreppenhaus und den notwendigen Folgeeinrichtungen betrachtet, um nicht den ganzen Baukörper den Anforderungen der Hochhaus-Richtlinien zu unterziehen.
Diese Betrachtungsweise stellt eine Abweichung vom geltenden Baurecht dar, wird aber regelmäßig von Brandschutzgutachtern angewendet.
Architekten Ingenieure PSP, Hamburg

Architekten Ingenieure PSP, Hamburg

Architekten Ingenieure PSP, Hamburg

Architekten Ingenieure PSP, Hamburg