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anonymer, interdisziplinärer, zweistufiger Projektwettbewerb | 05/2007

Schweizer Pavillon auf der EXPO 2010 in Shanghai

Ankauf

Preisgeld: 10.000 CHF

Agirbas / Wienstroer

Architektur

D’art Design Gruppe GmbH

Design

Erläuterungstext

Auf den ersten Blick erscheint es irrational, unter der Erdoberfläche zu bauen, aber ist es nicht der intelligentere Weg, den der Mensch schon vor langer Zeit gefunden hat, um sich vor Kälte und Sonne zu schützen. Über Rampen tritt man ein, begibt sich auf den Weg, die Schweiz zu erkunden.

Die Sogwirkung zieht den Besucher spiralförmig um den zentralen Kern herum in die Tiefe. Das Geheimnis des Kerns liegt dabei unter riesigen Wasserfällen verborgen. Von oben gesehen ein friedlich daliegender See, gleich den Schweizer Bergseen, der sich Meter um Meter in einen in das Tal stürzenden, rauschenden Wasserfall verwandelt. Ein Lockruf, dem der Besucher folgen will. Denn Neugierig macht das, was man nicht sieht. Töne aus dem Nichts, rauschendes Wasser und vom Echo modellierte Stimmen und Schritte sind die ersten Signale, die auf das besondere Erlebnis im Inneren des Kernes einstimmen.

Bei der Entdeckung ist der Weg das Ziel. Bewegen und Verweilen ist gewollt, sei es auf den Rampen oder den verbindenden Ebenen mit Shops, Gastronomie, VIP-Flächen, Ausstellungen und interaktiven Stationen. Die Ausstellung selbst führt in Serpentinen um den Kern herum und weist inhaltlich wie physisch immer weiter in die Tiefe. Zunächst wird leicht konsumierbar das bekannte Bild der Schweiz mit seinen Klischees und Stereotypen bestätigt. Erst später kommt die tiefere Erkenntnis, die sich in einem bleibenden Eindruck über die Schweiz manifestiert. Dabei verlangsamt sich die Taktung in die Tiefe, so wie sich die Konzentration der Menschen zunimmt, je tiefer sie herabsteigen. In der Innenarchitektur zeigt sich das in Art und Weise der Präsentationswände, oben noch dem hektischen Treiben der Großstadt Shanghai verhaftet reihen sich Architekturelemente und Eindrücke in Stakkato aneinander. Sie bilden ein großes ineinander greifendes Chaos aus losen Bildern und Assoziationen. Dies verändert sich auf dem Weg zum Zentrum des Pavillons. Je tiefer der Besucher vordringt, desto größer werden Abstände und reduzierter die Farben der Ausstellung bis schließlich meditative Ruhe entsteht. Der Inhalt wird gleichsam konzentrierter und gelangt dichter an die wahren Werte der Schweiz. Die Erkenntnis darüber reift schrittweise, bevor man dann das Innere des Kerns betritt. Allseitig bespielt eröffnet sich dem Besucher eine überdimensionale Mulitmededialandschaft, die das Land der Schweiz inszeniert und greifbar macht.