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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Zukunftskonzept BKO – Neubau des Bezirksklinikums Obermain

Anerkennung

Preisgeld: 26.900 EUR

Sweco GmbH - Sweco Architects

Architektur

Architekturmodellbau Shortcut - Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Freiraumplanung
Der L-förmige Funktionsrücken mit angegliederten Pflegezähnen fügt sich zweigeschossig zum Klinikcampus und dreigeschossig zum Hang einfühlsam in den städtebaulichen Rahmen ein. Der Entwurf wird dem Anspruch der Kleinteiligkeit nicht gerecht. Der L-förmige Funktionsrücken bildet einen massiven Komplex, der von der Prächtinger Straße als Großform zu dominant wirkt. Der zentrale Platz wirkt zu theatralisch und Haus 14 wird nicht in die Freiraumgestaltung eingebunden. Aus denkmalfachlicher Sicht wird der Verlust des Hauses 18 bedauert. Im Hinblick auf das Gesamtdenkmal Kutzenberg erscheint der Vorschlag trotz der von innen wirksamen Zweigeschossigkeit sehr raumgreifend, bildet keinen wirklichen Eingangsplatz, sondern nur eine pfeilspitzenförmige Zuwegungsfläche zum Eingang, warum? Von hier aus nicht nachvollziehbar erscheint der solitäre, neue MVZ-Baukörper anstatt des Hauses 18. War der Abbruch wirklich nötig?
Die talseitig wirksame Baukante ist im Gegensatz zur bemerkenswert niedriger Innenkante ebenso wie diese zu lang und trotz der ZerklĂĽftung der fĂĽnf Pflegetrakte eigentlich zu wuchtig.
Das städtebauliche Konzept insgesamt liefert zwar einen interessanten Beitrag in Bezug auf den Landschaftsraum und der Struktur des Bezirksklinikums, die Arbeit kann jedoch nicht überzeugen.

Funktionalität und Gestaltung
Die wesentlichen Anforderungen an OP / Intensiv / Endoskopie / Sterilgutversorgung sind im Wesentlichen gegeben. Bei den Psychiatrischen Stationen bestehen funktionale und belichtungstechnische Mängel. In allen Stationen sind beträchtliche Wegelängen vorhanden. Das gleiche Bild ergibt sich durch den L-förmigen Rücken für alle Funktionsbereiche (lange Flure für Personal / Besucher / Ver- und Entsorgung). Im südwestlichen Stationsbereich sind die Beleuchtungsverhältnisse eingeschränkt trotzt erheblicher Abgrabungen. Die angebotene Erweiterungsmöglichkeit kann nicht überzeugen und ist thematisch falsch zugeordnet (Psychiatrische Stationen an Somatik angegliedert).

ErschlieĂźung
Die Erschließung der Liegendkrankenanfahrt und des Wirtschaftshofs ist nachgewiesen, jedoch in zu enger Nähe an einer Pflegestation. Eine durchgängige Feuerwehrumfahrt ist nicht nachgewiesen.
Wirtschaftlichkeit
Die langen Fassadenabwicklungen verursachen hohe Invest- und Betriebskosten, der Entwurf verursacht kostenintensive Geländeeingriffe. Die Arbeit liegt bei BGF und BRI im wirtschaftlichen Bereich. Für den 1. BA ist die Versorgung für den Technikschacht Haus 11 nicht nachgewiesen. Das Raumbuch wird um 0,27 % überschritten. In dieser Hinsicht lässt sich eine wirtschaftliche Planung erwarten.