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Einladungswettbewerb | 12/2015

Wohnen am Wittenkamp

Blick von Steilshooper Str

Blick von Steilshooper Str

3. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

czerner göttsch architekten architektur + stadtplanung

Architektur

Wiggenhorn & van den Hövel Landschaftsarchitekten BDLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wohnen am Wittenkamp
Hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

Barmbek Sonate – Wohnensemble am Wittenkamp


ERLÄUTERUNGEN ARCHITEKTUR/STÄDTEBAU

Städtebau und architektonische Identität :
Generationsübergreifende Individualität mit charakterlicher harmonieaffiner Eigenständigkeit

Die architektonische Note der Barmbek Sonate, entwickelt sich aus einer für Barmbek typischen Bildsprache, einer Ästhetik des Alltags im allgemeinen und in der Ästhetik der Alltagsarchitektur im Besonderen, denn insbesondere hier wird es möglich, die Alltagsarchitektur und sogar das gesamte Alltagsleben unter dem Gesichtspunkt der funktionalen Gestaltung neu zu fassen. Dies rückt einige unserer normalen Erwartungen in den Vordergrund und bestärkt sie, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, dass das Wohnensemble so aussieht, wie es sollte.

Der städtebauliche Maßstab wird konsequent in Abwägung von städtebaulichen, funktionalen und verschattungsrelevanten Anforderungen in eine neue Dekade geführt. Eine vielschichtige Identität und ein eigenständiger architektonischer Charakter werden für jedes einzelne Haus in einem zusammenhängenden Bogen entworfen. Dabei wird als gemeinsames Ziel die generationsübergreifende durchmischte Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Hof-Garten erkannt: es soll hier ein "gewachsener" harmonischer Quartierscharakter im Neubau entstehen, der anregend für die zwischenmenschlichen Interaktionen und positiv für die nachbarschaftliche Entwicklung wirken wird. Mit einfachen Mitteln entsteht ein vielfältiges, leibliches Alphabet im Sinne einer hohen und zudem bezahlbaren Wohnqualität. Der Charme der Vielfalt entsteht durch kleine Unterschiede in Proportion, Material und Farbe in jedem Haus. Um aber nicht nur Vielfalt, sondern auch Harmonie und eine positive Energie zu kreieren, dient ein "Gestaltungsrahmen" der baulichen Mittel als Grundlage für das Ensemble:

- hellrötliche Umrandung, helle, leichte, warme Farben - Vielfalt in den Fensterbänden
- Innenhöfe hell und mit Licht - mit erkennbarer, eigenständiger Identität
- Nutzung der Kubaturausbildung für gute Besonnung und Privatsphäre + für die Vielfalt der Häuser
- urbane, selbstbewusste Köpfe als Eckbetonung und Fassung
- Anmut in der Gestaltung
- Generationsübergreifenden Nutzerkomfort mit Behaglichkeit
- flexible Wohnbausteine mit unterschiedlichsten Wohnungsgrößen von 18 bis 105 Lebensjahre
- gemeinschaftliche Wohnungsgrößen für unterschiedlichste Einkommensverhältnisse

Erdgeschossbereiche
durch die EG-Ebenen entsteht im Erdgeschossbereich dem Wohnen entsprechend Ruhe auf der einen und urbane Lebendigkeit mit dem Wash`n Coffee als Nutzungsbaustein an der Ecke zur Steilshooper Straße auf der anderen Seite, das durch eine offene, aufgelöste Fassaden gleichzeitig in ihrer Nutzung betont wird. Großzügige Eingänge betonen jedes Haus für sich, auch der Sockel erzeugt auch im Erdgeschoss hohe Wohnqualität.
Die Wohnungen im Erdgeschoss bieten:

- Schutz der Nutzer vor direktem Einblick
- Blicke ins Grüne
- helle Räume

Nachhaltige Architektur mit Klinkersystem
Die kompakten Neubauten werden als langlebige, wartungsfreie Massivbauten errichtet. Die Außenseiten sind mit rötlich gebrannten Vollklinkern gestaltet und je mit einem zweiten hellem Klinker differenziert. Die Innenhoffassaden sind leicht und luftig mit weißem Edelkratzputz gestaltet, um optisch die Hofräume weit, leicht und voller Licht zu gestalten. Sie nehmen das Außenmotiv des Einzelhauses in Form von Vollklinkerriemchen auf. Die Dachflächen erhalten eine extensive Begrünung. Energetisch sollen die Häuser optimiert und mit geringem Verbrauch gebaut werden. Der Glasflächenanteil ist auf sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz ausgerichtet. Solarkollektoren können individuell auf den Dachflächen integriert werden.

Wohnungsmix und Wohnqualitätsanforderungen
Flexibilität durch Barrierefreiheit: Alle Wohneinheiten sind barrierefrei nach den Anforderungen der Hamburger Bauordnung geplant, insgesamt über 90% der gesamten Wohnungen weisen diese Qualität auf. Alle Anforderungen des Raumprogramms sind umgesetzt.


- 100 % aller Wohnungen sind barrierefrei erschlossen.
- Alle Anforderungen zur Barrierefreiheit werden erfüllt
- Flexibilität in der individuellen Gestaltung der Geschosse durch Konstruktion und Konzept
- offenes Wohnen oder klassisches Wohnen möglich auf Basis des Grundkonzeptes

BGF und Wirtschaftlichkeit
Die geforderte optimale Flächenwirtschaftlichkeit ist exakt erfüllt und nachgewiesen.



ERLÄUTERUNGEN FREIANLAGEN
Die Vorgärten
Die Vorgartenzonen werden mit Hainbuchenhecken gefasst und durch großzügige Eingangsvorzonen strukturiert. Die Flächen werden vollständig mit immergrünen bodenbedeckenden niedrigen Gehölzen und strukturierenden Einzelstauden und Gräsern bepflanzt. Das Wash ’n‘ Coffee erhält gefasst eine Sonnenterrasse. Entlang der Grenze stehen 50cm breite Pflanzkübel mit Heckenkörpern. Zwischen Kübel und Fassade können feste Loungemöbel mit niedrigen Tischen angeordnet werden.
Die Gartenterrasse
Die privaten Gartenterrassen werden von den Parkzonen des Innenhofes durch bepflanzte Flächen umgrenzt und strukturiert.
Der Gemeinschaftsgarten - Innenhof
Innerhalb des Innenhofes wird ein kleiner Quartiersplatz für die Bewohner geschaffen. Spielangebote, Bänke und eine Sandspielfläche können von allen genutzt werden und können zu einer Gemeinschaftsbildung im Quartier beitragen. Die Flächen werden soweit möglich mit nicht fruchtenden Blüten-Gehölzen und strukturierenden Bodendecker¬flächen mit integrierten Stauden und Gräsern begrünt. Unterschiedliche Grüntöne bei den gewählten Blatt¬pflanzen stärken die kontrastierenden Effekte von Licht und Schatten.

Für den Innenhof sind strukturierende und raumbildende Einzelbäume (Acer campestre), Baumgruppen (Crataegus laevigata `Pauls Scarlet‘) und Baumreihen (Pyrus calleryana `Chanticleer`) vorgesehen. Die Pflanzflächen gliedern den Innenhof in unterschiedlich große Nutzungsbereiche für die Bewohner.
Die Wege und Terrassen
Sämtliche Hauszugänge und Terrassen werden barrierefrei erreicht. Zur Überbrückung des Höhenunterschiedes zwischen der West- und Ostseite werden die Wege bis zu 4 % geneigt. Zwischengelagerte Podeste befinden sich an den Wegekreuzungen. Die Terrassen der Erdgeschoßwohnungen sind aus einem anderen Betonwerkstein als die Hauszuwegungen gestaltet. Wege und Platzflächen im Innenhof werden aus farblich einheitlichen großformatigen Betonwerkstein¬platten hergestellt.
Kinderspiel
Für das Kinderspiel sind neben den ebenen und modellierten Bewegungsflächen (Hügel) Trampolin, Kletterstämme und Slackline, sowie Holzhütten mit Sandspielfeld vorgesehen. Die mit einer ca. 50cm hohen Mauer gefasste Retentionsfläche eignet sich für verschiedene Spielvarianten (ver¬stecken, springen, sitzen, balancieren).
Ausstattungen
Die Besucherstellplätze für Fahrräder werden den Eingangsbereichen zugeordnet. Der Müll wird zentral in unterirdischen Sammelbehältern an der südöstlichen Grundstücksgrenze gesammelt. Am südlichen Durchgang zum Innenhof sind 6 Stellplätze für die Stadt-Rad-Station angeordnet. Sitzbänke mit ergänzenden Armlehnen als zusätzliche Mobilitäts-Unterstützung befinden sich zentral mittig im Innenhof. Diese können noch zusätzlich mit weiteren Bänken innerhalb der Grünflächen ergänzt werden. Die natürliche Belüftung erfolgt durch bodenbündige Lüftungsöffnungen an den Außenseiten der TG und soweit notwendig durch erhabene Lüftungsöffnungen mit seitlichen Auslässen. Soweit die Lüftungsöffnungen in Nähe zu empfindlichen Bereichen angeordnet werden müssen sind diese im Radius von 3m bepflanzt.
Lageplan

Lageplan

Ansichten Süd und West

Ansichten Süd und West

Grundriss EG

Grundriss EG

Blick vom Wittenkamp

Blick vom Wittenkamp