Umbau des Gebäudes Hemigkofener Straße 11 mit öffentlicher Folgenutzung

Die Arbeit versucht die historische Struktur und Gliederung des Stadels mit massiven
Erdgeschoss und großem offenem Hochdachstuhl weitestgehend beizubehalten, jedoch in
neuer Materialität zu transformieren.
Neue sichtbare Betonfertigteile, vorgestellt im Sockel vor einer Außendämmung der alten
Wände, im Obergeschoss vertikale Holzlamellen vor geschlossener oder verglaster
Wandelementen, die "gefiltertes" Licht ins Innere leiten, geben dem alten Stadel einen
"neuen Charakter".
So gelingt einerseits Erhalt, andererseits neuer "öffentlicher" Ausdruck.
Trotz Verzicht auf Anbauten oder Hausverlängerungen vor allem aber durch die geschickte
Entscheidung über die Hälfte des EG-Bodens um ca. 60 cm abzusenken und so Saalraum (mit
über 3,0 m Höhe) zu schaffen gelingt es, das Raumprogramm nahezu komplett in der
vorhandenen Raumhülle nachzuweisen.
… Ein gemeinsamer Eingang, ein kleines, aber nach oben räumlich offenes Foyer sichern die
gewünschte funktions- und generationenverbundene Begegnung im Haus.
Während die Bibliothek mit nahezu 300 qm Nutzfläche ausreichend scheint, ist der
Mehrzweckbereich mit knapp unter 250 qm am unteren Limit (kleinste Cafeteria).
Zugang vom Vorplatz, innere Erschließungs- und Raumfolgen sind gut gelungen, besonders
die Offenheit des Dachstuhls, der ohne Belichtung von oben auskommt, mit einer auf die
gesamte Länge eingestellter Medien- und Zeitschriftengalerie.
Stadträumlich, mit Vorplatz, Parkplätzen im Hof, einer Saal und Foyer erweiternden Terrasse
(teilweise eingesenkt zum Freiraum, liegt die Arbeit sicher richtig; auch die Sitzstufen im
Garten zum Bach hinunter unter neuen Obstbäumen werden als Idee anerkannt.
Insgesamt eine Arbeit, die einerseits sensibel mit Bestand und Freiraum umgeht, zum
anderen ohne große Eingriffe Qualität auch im Inneren schafft.
… Ein sicher wirtschaftlicher und der Aufgabe angemessen erscheinender Entwurf mit
besonderen Qualitäten im Inneren und in der Freiraumgestaltung.