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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Erweiterung des Altbaus und Fassadengestaltung am erweiterten Altbau des Beruflichen Schulzentrums

Blick aus Süd - Ost Haupteingang; Erweiterung Mensa

Blick aus Süd - Ost Haupteingang; Erweiterung Mensa

1. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Erläuterungstext

Die Fassade des beruflichen Schulzentrums in Garmisch weist zurzeit erhebliche Defizite im Wärmeschutz auf. Durch die vollständig ungedämmten Wandflächen und die Kältebrücken im Bereich der auskragenden Fassaden und den Befestigungen der Sonnenschutzblenden aus Beton ist die Energiebilanz des Gebäudes äußerst negativ.
Im Rahmen der geplanten Erweiterungen und den damit verbunden Baumaßnahmen besteht die Chance, die Gebäudehülle auf einen sinnvollen energetischen Stand zu bringen.


HERANGEHENSWEISE

Die Gliederung der Baumassen des Altbaues der Berufsschule in drei Kuben und die prägnante Gestaltung der Fensterbänder mit dekorativen Betonelementen sind typische Elemente der Architektur der 1970er-Jahre.
Die Proportionen der Fensteröffnungen im Verhältnis zu den Fassaden sind harmonisch. Sie spiegeln die schulische Nutzung wieder.

Im Entwurfsprozess wurde untersucht, ob und in welcher Weise der Erhalt prägender gestalterischer Elemente bei der Erweiterung und Neugestaltung der Fassade wichtig sind. Obwohl die Beton-Sonnenschutzblenden erhebliche thermische Probleme erzeugen, sind sie doch für die Proportion der Fassade wichtig. Die Putzfassade des Bestandsgebäudes fügt sich harmonisch in das Umfeld der Wohnbebauung und des Neubaus aus den 80er-Jahren ein. Das Infragestellen des grundsätzlichen Entwurfsansatzes und der Farbigkeit des Ensembles hat sich als nicht zielführend erwiesen. Der Fassadenentwurf beschäftigt sich daher damit, eine Formensprache zu finden, die dem ursprünglichen Entwurfsansatz Rechnung trägt und gleichzeitig die Chance nutzt, eine für heute geltende Interpretation zu finden.
Als Grundmaterialien werden Holz und Beton vorgeschlagen. Holz als typisches Baumaterial des Alpenraums zeigt sich in allen Bauteilen der Fenster sowie in der Aufstockung und in der Erweiterung der Mensa mit der neuen Eingangsfassade, großformatige Faserbetontafeln dienen als Vorhangfassade. Die Materialwahl stellt einen Bezug zu der ländlichen Umgebung her.

Die als prägend empfundenen Fensterbänder werden wie Intarsien in die geschlossenen Wandflächen eingesetzt. Fensterrahmen, Fensterbank und Sonnenschutzblenden werden durch das einheitliche Material zu einem Element, der Intarsie zusammengefasst. Dabei wird die Fensterteilung vereinfacht, um der Fassade eine klare Struktur zu geben. Anstelle der Rahmenverbreiterung für die Wandanschlüsse werden die Wände mit einem Fassadenschwert an das Fenster angeschlossen. Oberlichter werden mit einem feststehen Sonnen- und Blendschutz ausgestattet. Jalousien mit Lichtlenkung bilden den Sonnen- und Blendschutz der großen Fenster.
Die Aufstockung für die Abteilung Gastronomie erfolgt in Leichtbauweise in Holz. Fensterteilung, Proportion und der Öffnungsanteil der Bestandsfassade wird aufgenommen und in der Holzbauweise neu interpretiert.
Die Erweiterung der Mensa bildet zusammen mit der neu gestalteten Eingangsfassade eine weitere „Intarsie“ und eine ist eine deutliche Aufwertung der Zugangssituation.

Durch die Dämmung der Fassade, die Dreifachverglasung der Fenster und das Einbinden der Stützen im EG werden die vorhandenen Wärmebrücken beseitigt. Für die Konstruktion der Aufstockung sollten aus Gründen des vorbeugenden Brandschutzes vorgefertigte Betonstützen herangezogen werden. Fassade und Dach werden zur Minimierung der in den Bestand einzutragenden Lasten als Hol-Leichtbaukonstruktion konzipiert.

Der Charakter der Berufsschule wird erhalten und ihre Identität gestärkt. Durch die Materialwahl werden Bezüge zur Region und dem Umfeld hergestellt.
Blick aus Nord Osten mit Aufstockung

Blick aus Nord Osten mit Aufstockung