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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Neubau Wohnhochhaus auf dem Baufeld J5A in der Seestadt Aspern

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3. Preis

Pichler & Traupmann Architekten

Architektur

Erläuterungstext

160318 - Wettbewerb Seestadt Aspern Wohnhochhaus J5A

JANIS JOPLIN CONDOMINIUMS

Beim Thema WOHNEN trifft von vorne herein eine Reihe von Spannungsfeldern aufeinander.
Wir wollen unbedingte Privatheit, und doch gleichzeitig Offenheit und große Transparenz nach draußen. Wir wollen den Rückzug, und doch an einer Hausgemeinschaft teilhaben. Wir wollen möglichst hohe Variabilität in den Wohn- und Grundrissformen, sind aber doch an die vertikalen Konstanten von Statik und Haustechnik gebunden.

Dies alles und hier noch mehr: Wir wollen den Blick großzügig nach Norden über die Mitte der Seestadt, den See, schweifen lassen, und doch uns nach Süden, zur Sonne hin, ausrichten.
Beim Thema Wohnen im EIGENTUM erfahren diese Spannungsfelder eine differenzierte Gewichtung.

Das Projekt „Janis Joplin Condominiums“ reagiert auf die unterschiedlichen Spannungsfelder und Anforderungen auf vielfältige Art und Weise. Ausgangspunkt der Überlegungen ist nicht die Großform des turmartigen Gebäudes, sondern die „Keimzelle“ der privaten Wohnung. Durch den Schwenk einer jeden Wohnung Richtung Süden, trotz städtebaulich vorgegebener, reiner Ost- oder Westlage, wird mehr vom Sonnenverlauf ins Innere geholt. Die entscheidende Rolle spielt dabei das zentrale Loggia- und Terrassenelement, zu dem alle Räume der Wohnung Zugang haben. Die Mitglieder der Wohngemeinschaft haben so gleichermaßen Anteil am wohnungszugehörigen Freiraum. Dennoch, oder gerade deswegen, sind die Wohnungen absolut uneinsehbar von den jeweiligen Nachbarwohnungen aus.

Die angestrebte Durchmischung, der Wohnungsmix, sollte auf jedem Geschoß annähernd erreicht werden. So wird eine soziale vertikale Zonierung bewusst vermieden. Mehr noch: Jedes Geschoß ist so zueinander versetzt, dass die Loggia-/Terrassenelemente nicht unmittelbar übereinander zu legen kommen. So ist erst wieder jedes zweite Geschoß ident.

Dies hat zum einen zur Folge, dass die überprivilegierten Eckwohnungen nicht nur in einer Type, sondern systematisch in zwei Größen vorkommen. Durch diesen strategischen Zug können wir acht Eckwohnungstypen, ohne Vorwegnahme allfälliger weiterer Variabilitäten, von Haus aus generieren.

Selbstverständlich laufen trotz der geschoßweisen Verschiebung vertikale Trag-, Ver- und Entsorgungselemente durch. Dies ist der modularen Grundkonzeption zu verdanken, die in ihrem geometrischen Spiel verschiedenste Wohnungsvarianten, Austausch von Zimmern bzw. Zusammenlegung von Wohnungen ermöglicht. So ist größtmögliche Flexibilität während der Planungsphase, aber auch darüber hinaus, garantiert.

Das Versetzen der Geschoße bzw. der Loggien verstärkt die sehr lebendige Fassadenstruktur. Diese Struktur sehen wir auch als maßgebend für die Dachlandschaft an. Da diese „fünfte“ Fassade von den Bewohnern des neben stehenden Hochhauses, des Projekts „HoHo“, tatsächlich wahrgenommen werden kann, hat ihre sorgfältige Durchbildung besondere Berechtigung.

Wir sehen die Dachlandschaft als eine nach Süden abgetreppte Terrassensiedlung, die das Motiv der Loggia-/Terrassenelemente in der Form eines an einer Seite offenen Patios übernimmt. Wir platzieren hier ganz besondere Wohnungen, die sich von der Größe her – von zwei zweigeschoßigen Einheiten abgesehen – dennoch dem Wohnungsschlüssel unterwerfen.
An wohldefinierten Stellen wird vom Prinzip der strukturiert gefalteten Fassaden abgewichen:

An der Nordfassade – die einzige ohne direktes Vis-á-vis – schlagen wir eine großzügige Vorhangfassade aus 3-Scheiben-Isolierverglasungen vor.

Nach Westen hin haben wir im 2. Obergeschoß eine Fuge zum Sockelgeschoß ausgebildet, an der Wohnungen mit extra großen Terrassen auf eben diesem Sockelgeschoß angeordnet sind.

Nach Osten und Süden erweitert sich das Sockelgeschoß, um die gewünschten Work-Live-Units zu integrieren und „umarmt“ den angrenzenden Freiraum des Baufeldes, der sich so zur „exmittigen“ Mitte des Projekts emanzipiert.

Das Sockelgeschoß ist schwebend als 1. Obergeschoß ausgeführt und beinhaltet auch zentrale Gemeinschaftsräumlichkeiten mit Freiraumzugang. Das Erdgeschoß ist zum See und nach Westen weitgehend transparent und durchlässig. Hier finden sich Flächen zum Parken der Fahrräder sowie die Lobby, die sich zum Teil zweigeschoßig mit Bezug zu den Gemeinschaftsräumen entwickelt.

Sowohl Richtlinien, als auch die Eigenschaften eines Hochhauses verlangen einen sorgfältigen Umgang mit folgenden Grundparametern:

Wind: Die großmaßstäblich strukturierte, raue Oberfläche lässt Abwinde erst gar nicht entstehen bzw. schwächt sie entscheidend. Das vorspringende Sockelgeschoß lenkt sie von der Straße weg. Zum See hin ist der Gehsteig arkadenartig überdeckt. Zudem wird durch die Baukörperstellung, wie auch durch die Perforierung der Volumskanten Sorge getragen, dass an den ins Gebiet führenden Straßen keine Düsenwirkung entsteht.

Schatten: Das Abtreppen des Gebäudes genügt, um den 2-Stunden-Schatten auf das für das Nachbargrundstück erforderliche Maß zu begrenzen bzw. um den um 30 Grad verschwenkten Lichteinfall ebenfalls für die dort erforderlichen Bereiche zu gewährleisten.

JANIS JOPLIN CONDOMINIUMS

Haustechnischen Anlagen im Sinne höchster Energieeffizienz:

Beheizung mittels Hochtemperaturwärmepumpen.
Als Kältemittel CO2, das keine Ozonschädliche Klimafolgen wie andere Kältemittel aufweist.
Als Wärmequelle wird Grundwassernutzung heran gezogen werden. Mit den Hochtemperaturwärmepumpen kann auch die Warmwasserbereitung im Gebäude bewerkstelligt werden.

Zusätzlich kann als Wärmequelle auch noch die Abwasserwärme mithilfe einer Wärmepumpe über einen Zwischenspeicher genutzt werden.

In den Wohnungen sind Wohnungsstationen für die Warmwasserbereitung und eine Fußbodenheizung vorgesehen.

Aufgrund der Ausführung mit Brunnen kann eine Klimatisierung der Wohnungen über eine freie Kühlung und einer Betonkernaktivierung in den Betondecken realisiert werden.
Vorteil dieser Ausführung ist die Klimatisierung mittels Brunnenwasser ohne eine Kältemaschine.

Auch diese Ausführung ist eine energieeffiziente Ausführung, da nur Pumpenleistungen für den Wassertransport benötigt werden.

Des Weiteren wäre aus der Kombination Fußbodenheizung und Betonkernaktivierung in unterschiedlichen Einheiten eine Beheizung und Kühlung gleichzeitig möglich.

Konstruktion:
Stahlbetondecken, aussteifender Stahlbetonkern, Stahlbetonskelettbauweise bestehend aus Stützen bzw. kurzen Wandscheiben. Leichtbauweise für größtmögliche Flexibilität.

Fassaden:
Dreifachisolierverglasungen; hinterlüftete Faserzementplatten in Weiß.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt wirkt in architektonischer und struktureller Hinsicht sehr ambitioniert, dieser Ansatz wird vom Preisgericht gewürdigt. Die interessante Struktur des Gebäudes , die positiv als „ Tannenzapfen “ gelesen wird, ist jedoch im Hinblick auf die Lage am Seepark widersprüchlich. Durch die süd- seitige Ausrichtung der Struktur wirkt der Bezug zum See sekundär und die Orientierung nach Süden prägend. Die Variabilität und Flexibilität der Grundrisse ist durch das Konstruktionssystem grundsätzlich gegeben, der prägnant festgelegte Außenumriss wirkt jedoch einschränkend . Die Erschließung des Gebäudes im EG mit Durchblick zum Innenhof schafft eine attraktive Raumfolge . Vorgaben der OIB 2.3 werden zum Teil nicht eingehalten ( fehlende Schleusen, Überschreitung der gemeinsamen Fluchtwegslänge von 15m).
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