Schulcampus

Die Verfasser entfernen in ihrem Konzept sowohl Aula als auch Zwischenbau und stärken somit die besondere Stellung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes im zukünftigen Schulcampus. Durch die Positionierung des Schulneubauvolumens abgerückt von der Roggenbachstraße entsteht ein maßstäblicher, angenehm großer Vorbereich, der gestalterisch leider nicht näher definiert wird. Die bisherige Schulhoffläche wird weitgehend erhalten, der Übergang zur Wuhr und dem öffentlichen Fußweg ist ohne Übergang ausgeformt, auch scheint hier die Viergeschossigkeit des Schulneubaus den zu erwartenden Maßstab zu sprengen. Einem übergeordneten Campus-Organisationsprinzip (sich kreuzenden leicht versetzten Achsen) ist die sinnfällige Anordnung der räumlich gut organisierten Sporthalle untergeordnet. Auch der Kubus für das Jugendzentrum sitzt darauf bezogen am richtigen Platz, seine Ausformung scheint etwas überinstrumentiert. Die dem Jugendzentrum zugewiesene Außenfläche liegt an problematischer Stelle bzgl. Lärmauswirkungen auf die Umgebung. Die Anordnung der Räumlichkeiten für die Johann-Peter-Hebel-Schule in einem eigenen Gebäudeflügel gibt zwar der gewünschten Ablesbarkeit Ausdruck, wird in der Absicht der gewünschten Inklusion als zu exponiert angesehen und birgt durch die dreigeschossige Verteilung der Räumlichkeiten auch funktionale Nachteile. Der neue Hauptzugang führt in eine großzügige dreigeschossige Halle an der die verschiedenen Funktionen auf den drei Ebenen überwiegend sinnfällig angeordnet sind, Brandschutz- und Fluchtwegtechnische Anforderungen werden einer großzügigen Hallenlösung abträglich sein. Leider hat die Mensa keinen ebenerdigen Außenraumbezug. Die bauliche und funktionale Anbindung an den Altbau wird positiv bewertet. Es wird eine vergleichsweise gute Kompaktheit und damit Wirtschaftlichkeit erreicht.