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Offener Wettbewerb | 05/2016

Zubau Sperlgymnasium

Lageplan

Lageplan

1. Rang / Gewinner

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Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Ziel war es ein kompaktes Volumen harmonisch in die Lücke zu setzen, auf die Nachbarbebauung zu reagieren und den Hof maximal freizuspielen.
Die in zwei Geschossen zurückgesetzte Fassade formuliert einen angemessenen und transparenten Eingangsbereich für den Gesamtkomplex.
Die ruhige Strassenfassade korrespondiert mit dem Gründerzeitlichen Ensemble, während die Hofseite nach Süden offen und geschossübergreifend konzipiert ist.
Vorplatz, Foyer und Garten können als durchgehende Zone bespielt werden, durch den kompakten Baukörper kann ein Garten von 200 m² zur Verfügung gestellt werden.

Fassade: ruhig von außen, transparent von innen
Die Fassade aus Lochblech ausgeführt, außen weiß, innen grau für maximale Durchsicht. Sie wirkt von außen semitransparent, von innen jedoch vollständig transparent. Dies entsteht durch das Phänomen, dass das Auge bei vorgeschlagenem 50% Lochanteil eine Transparenz von 85% empfindet. Die Lochblechfassade bildet einen Filter zur Straße, die Tageslichtversorgung im Raum wird dadurch gleichmäßiger. Die Ausbildung eines Parapetträgers ohne Sturz sorgt für maximale Ausleuchtung der Raumtiefe.

Großzügiger Tagesschulbereich
Der Tagesschulbereich kann alle Bereiche der hofseitigen Zone in allen Geschossen bespielen. Zwischen Bibliothek und Tagesschulbereich ist eine Sitztreppe ausgebildet, der Übergang der beiden Räume ist fließend und schafft eine großzügige Verbindung und vielfältige Benutzbarkeit..350 .m² TSH, Bibliothek und offene Lernzonen werden durch 140 m² Balkonen und Terrassen und 200 m² Garten ergänzt.

Offene Lernzonen: belebt und mit Freiklassenoption
Den ruhigen Klassenräumen stehen belebte offene Lernzonen gegenüber. Sie sind nach Süden orientiert und erhalten im Unterschied zu den Klassenräumen je nach Tages- und Jahreszeit unterschiedlichstes Licht. Die Zweigeschossigkeit schafft Sichtverbindung zwischen den Geschossen. Raumhohe Verglasungen können zu einer Balkonzone geöffnet werden, so entsteht ein Loggiaartiger Bereich der alle Lernzonen potentiell zu Freiklassen macht.

Attraktive begrünte Freiflächen in jedem Geschoss
Da die Pausen oft kurz sind, war es unser Ziel in jedem Geschoss attraktive Freiflächen anzubieten, die sich direkt vor den Klassenräumen befinden. So sollen die Jugendlichen animiert werden, immer wieder auch ins Freie zu gehen. Auf den Balkonen können die Jugendlichen saisonal Pflanzen hochranken. Dadurch kann im Frühjahr/Frühsommer eine attraktive grüne Wand entstehen, die die offene Lernzone zusätzlich beschattet und kühlt.

Klimakonzept
Die südseitige Hofzone ist großzügig verglast, weist zahlreiche Öffnungsflügel auf und ist durchgehend mit Balkonen verschattet. Dies gewährleistet einen geringen solaren Eintrag im Sommer, während die Zone im Winter wiederum attraktiv besonnt ist.
Durch die internen Lufträume über alle Geschosse und Öffnungen über Dach kann eine hervorragende Kaminwirkung erzielt werden, sodass die warme Luft über Dach abgeführt werden kann und aus dem Untergeschosse und den unterirdisch eingeschnittenen Höfen kühle Luft nachgeführt werden kann. Das System eignet sich ausgezeichnet für free cooling während der Nacht. Auch bei minimaler Temperaturdifferenz und mangelndem Wind kann durch die großen Höhe ein intensiver Auftrieb erzeugt werden. Brandabschnitte sind mit geöffneten Flügeln ausgestattet, die sich nur im Brandfall schließen.

Gesunde Raumluft
Für eine gesunde Raumluft wird einerseits eine Lüftungsanlage mit CO2 gesteuerter Regelung vorgeschlagen, andererseits die Beauftragung eines Produktmanagements, so dass alle eingebauten Stoffe auf ihre Gesundheitsverträglichkeit nach strengen Maßstäben geprüft werden. Dies verursacht erfahrungsgemäß keine Steigerung der Baukosten, jedoch die Raumluftqualität wird sensationell gesteigert.
Zertifizierung

Es kann eine Klima aktiv Gold und ÖGNB Zertifizierung mit 950 Punkten angestrebt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt die Jury durch die beste städtebauliche Einfügung des neuen Bauvolumens in das Ensemble. Der Spielraum, ein en Kubaturausgleich entlang der hofseitigen Gebäudeflucht zu ermöglichen, wird hier am cleversten umgesetzt. Einerseits wird sorgfältig auf das Nachbarobjekt (GSt. 96) reagiert und anderseits zugleich die Innenhofqualität besonders gestärkt. Räumlich überzeugt das Projekt durch den großzügigen Eingangsbereich, der mit einer arenaartigen Stiegenanlage ins Obergeschoß durchfließt. Sehr positiv wird die Doppelseitigkeit der Raumdisposition bewertet : Klassenräume klassisch orthogonal zur Straße hin, freie Lernzonen geschwungen offen zum Hof hin. So finden auch unterschiedliche Unterrichtsformen eine entsprechende raumtypologische Umsetzung. Der Vorteil wird auch in der generellen Ausrichtung der Nutzungsbereiche nach Nord für die Klassen und nach Süden für die Lernzonen gesehen. Gewürdigt wird insbesondere der leicht verschwenkte Ausblick in die Tiefe des Hofes. Eine Optimierung der Funktionen soll entsprechend der Projektbeschreibung, die durch das Preisgericht als wesentlicher Bestandteil des Projekts gesehen wird, erfolgen. Gesamt gesehen erfüllt das Projekt die Kriterien hinsichtlich städtebaulicher Rahmenbedingungen, räumlicher Qualitäten und Nutzeransprüche am besten und wird deshalb als Wettbewerbsgewinner festgelegt. Auch im Hinblick auf die ökonomischen Qualitäten überzeugt das Projekt.
EG

EG

offene Zonen

offene Zonen

Klimakonzept

Klimakonzept

Außenraumkonzept

Außenraumkonzept

Modell

Modell