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Offener Wettbewerb | 05/2016

Herstellung eines Verwaltungsgebäudes

2. Preis

Preisgeld: 18.000 EUR

BERND ALBERS Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf legt mit seinem Arbeitstitel „Rekonstruktion Sanierung - Interpretation“ die Basis für den zukünftigen Auftritt des Verwaltungszentrums. Das Schloss Hotel wird dabei erhalten und mit einem Neubau versehen, der die Erweiterung von 1958 sowie auch den ältesten Bauteil des Hotel Koch ersetzt. Es entsteht ein gelungenes Ensemble mit einem gut erkennbaren Sockelgeschoss und drei darüber liegenden Geschossen. Die Dachlandschaft ist als Steildach dem Kontext der Umgebung angepasst. In der Anmutung wird die Neo-Barocke-Fassade mit einer hellen, großzügigen Lochfassade interpretiert; die dunklen Fensterrahmen und Faschen unterstützen den angestrebten Charakter. Die Fassadengestaltung wird im Preisgericht insgesamt kontrovers diskutiert. Akzentuiert wird die Fassade mit dem repräsentativ wirkenden, drei-achsig ausgebildeten Eingangsbereich und einem zusätzlichen Eingang an der westlichen Spitze am Kreuzungspunkt An der Anlage / Schlossplatz. Die Besucher erreichen das Gebäude über ein großzügiges Foyer mit der historischen Treppenanlage, die als Haupterschließung des Hauses dient. Die westlich davon angeordneten Aufzüge sind schlecht auffindbar. Zusätzliche Treppenhäuser für die Vertikalerschließung sind jeweils an den Gebäudeenden zum Innenhof und im Anschluss an die beiden Aufzüge im Gebäudekern angeordnet. Der Nebeneingang im Westen wird kritisch gesehen, da er in der geplanten Größe auf Grund des geringen Vorbereiches nicht zu realisieren ist. Die Gebäudestruktur sieht einen Zweibund vor, richtigerweise sind im Erdgeschoss westlich zu den Anlagen ausschließlich Lager und Funktionsräume angeordnet. Die natürliche Belichtung und Belüftung der sämtlichen Bürobereiche, die eine hohe Flexibilität aufweisen, ist in allen Geschossen gewährleistet. Die geforderten Besprechungsräume sind jeweils in exponierter Lage im zweiten und dritten Obergeschoß in der Gebäudespitze sowie in allen Geschossen über dem Foyer angeordnet. Der Veranstaltungsraum ist im zweiten Obergeschoß vorgesehen und weist eine gute Proportion auf. Mit der Höhenpositionierung des Neubaus gelingt dem Verfasser auf allen Ebenen ein höhengleicher Anschluss an den Bestand, was als sehr positiv bewertet wird. Die Aufteilung des inneren Kernbereichs kann nicht vollumfänglich überzeugen. Die notwendigen Stellplätze sind im Innenhof geplant und von „Zu den Anlagen“ zu erreichen. Deren Anordnung direkt vor den Büros wird hinterfragt. Weitere Aussagen zu der Gestaltung des Innenhofs sind nicht getroffen. Insgesamt bietet der Entwurf mit einem Konstruktionsraster von einem Achsmaß von 1,35m einen wirtschaftlichen Ansatz. Sämtliche Fenster ermöglichen eine natürliche Be- und Entlüftung in Kombination mit einer Heizungsanlage über Bodenkonvektoren. Für den Sonnenschutz sind außenliegende Lamellen vorgesehen. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei und im Regelgeschoss ökonomisch konzipiert. Die Arbeit stellt einen gelungenen Beitrag dar, der vom Städtebau begonnen über die Architektur bis hin zur Funktion das zukünftige Verwaltungszentrum in angemessener Form präsentiert.