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Award / Auszeichnung | 05/2007

Deutscher Holzbaupreis 2007

Die historische Giebelfassade als Haupteingang der zur Doppelsporthalle umgebauten ehemaligen Rinderhalle

Die historische Giebelfassade als Haupteingang der zur Doppelsporthalle umgebauten ehemaligen Rinderhalle

Sporthalle Hausburgviertel in Berlin

Anerkennung

Chestnutt_Niess Architekten

Architektur

EiSat GmbH, Engineered Structures

TGA-Fachplanung

Kaufmann Bausysteme GmbH

Erläuterungstext

Sporthalle Hausburgviertel
Berlin Prenzlauer Berg

Die neue Doppelsporthalle wurde innerhalb des bestehenden alten Rinderstalles auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in Berlin-Prenzlauer Berg realisiert und nimmt dessen Grundfläche und Achsialität auf. Beiderseits der Hallenfläche sind Funktionalschienen als zurückhaltende eingeschossige Neubauten angegliedert. Im Westen sind darin Umkleiden und Duschen untergebracht, im Osten Geräteräume für die Innen- und Außenraumnutzung. Der Hauptzugang erfolgt durch den vorhandenen historischen Eingang in der Giebelfassade. Das bestehende Gebäude bleibt mit seinen beiden Giebelwänden, einer vollständigen und einer in Teilen erhaltenen Längsfassade weiterhin ablesbar und erlebbar. Ein Wechselspiel zwischen neuen und historischen Flächen und Räumen entsteht; Durchblicke und Einblicke bewahren und befördern die jeweilige Eigenständigkeit. Die Materialwahl aus Holz, Stahl und Glas entwickelt eine sinnliche Ästhetik, die das moderne Gebäude deutlich in der Umgebung artikuliert. Holz zeigt als Hauptmaterial der neuen Halle die neue Nutzung der alten Industriearchitektur.


Die Sporthalle
überdeckt genau sechs der sieben bestehenden Rasterfelder von ca. 7,40 x 22,35 m. Das verbleibende Feld wird zum Haupteingangshof. Die neue Halle wird von jeweils einer neuen Längs- und Querwand bzw. von einer bestehenden Längs- und Giebelwand umschlossen. Im Inneren ist sie umlaufend mit einer ca. 2,20 m hohen Prallwand aus Holz eingefasst. Alle neuen Wände enden entsprechend der bestehenden alten Seitenfassade bei einer Höhe von ca. 4,5 m über Gelände. Von da ab beginnt die durch Holzlamellen gegliederte Fassadenzone der neuen Halle. Darüber “schwebt” eine mittig unterspannte Holzplatte als filigrane Dachscheibe wie eine letzte Lamelle. Innerhalb der Dachdecke setzt sich die Lamellenstruktur der Fassaden fort. Die Dachfläche neben den verglasten Oberlichtern ist mit einer extensiven Dachbegrünung versehen.


Das Hallendach
wurde als plattenförmiges Flächentragwerk in Nadelholz realisiert. Die Unterspannungen bestehen aus vorgespannten Zwillingsstäben Ø42 in Stahl. Sie unterstützen elastisch den Mittelbereich der “Holzplatte” durch einen V-förmigen Stahlreiter. Die gleichgewichtsgebende Druckkraft wird an den Auflagern in die Holzplatte eingeleitet. Die “Holzplatte” ist als vorgefertigte Mehrschichtplatte aus Holzwerkstoff ausgeführt. In Spannrichtung ist ein auf dem Kopf stehender Plattenbalken-Querschnitt durch eine werkseitige Verleimung mit der ohnehin ausgeführten Attika der Oberlichter hergestellt worden. Zwischen diesen sogenannten Hauptbindern sind in Hallenlängsrichtung Lamellen eingehängt. Die Lamellen wurden im regelmäßigen Wechsel als Oberlicht bzw. als Akustik-decke gestalterisch und funktional eingesetzt. Sie sind nur sekundär tragend und können gegen Funktionsbauteile wie Beleuchtung örtlich ausgetauscht werden. Die Aussteifung der Sporthalle erfolgt durch die in der erforderlichen Steifigkeit dimensionierten Bauteile in den umhüllenden Wänden. Die Dachebene muss, obwohl sie stark aufgelöst ist und aus Einzelbauteilen zusammengesetzt wird, als Scheibe die Lasten zu den Wänden transportieren. Das heißt insbesondere die Randstreifen über den Längswänden sind nachträglich (örtlich) zu einem scheibenartigen Gesamttragwerk zusammengefügt.
Durch den Werkstoff Holz in der Dachdecke kann eine gewichtsoptimierte Konstruktion realisiert werden, die mit einer minimalen Gesamtaufbauhöhe und bauphysikalisch ohne Kältebrücken detailliert werden kann. Ein innovatives, zurückhaltendes Tragwerk tritt nicht in falsche Konkurrenz zum Bestand, schafft jedoch einen attraktiven Innenraum mit dem Spiel von Licht und Schatten.


Die neuen Hallenfassaden,
Lamellen aus Lärche-Brettschichtholz mit dazwischen liegender Verglasung gewährleisten optimalen Sonnenschutz und proportionieren gleichzeitig das zugefügte Bauvolumen. Innerhalb der Lamellen sind schlanke Walzprofile in Stahl unter jeder Unterspannungsachse angeordnet.


Bestandsfassaden,
bestehende Giebel- und Längswandteile aus Sichtmauerwerk wurden erhalten und unter Beibehaltung der charakteristischen Alterungs- und Schadenspuren denkmalpflegerisch in Stand gesetzt. Die alten Fensteröffnungen sind mit einer einfachen VSG Verglasung geschlossen. Die mit den bestehenden Fenstern kleinteilig gegliederte Wand ermöglicht außergewöhnliche Sichtbezüge und Raumerlebnisse zwischen Halle und Umkleidetrakt.


Die Funktionsbauten,
eingeschossige Neubauten sind gestalterisch geprägt durch ihre Minimierung und ihren funktionalen sowie logischen Aufbau. Diese Bauten heben sich in ihrer abstrakten Materialität vom Altbau ab. Sie sind im unteren Bereich in Sichtbeton ausgeführt und im oberen Bereich mit Glaspaneelen teils opak und teils als Fenster gegliedert.

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Wettbewerb 1. Preis / 2001
Fertigstellung und Übergabe an die Hausburgschule am 30.08.2006


Mitarbeiter bei C_N Arch.:
Ulrike Vogel (Projektleitung), Marco Lösekrug, Heike Clasen Warns

Bauherr:
Land Berlin, Stadtentwicklungsgesellschaft Eldenaer Strasse mbH

Statiker:
Eisenloffel, Sattler + Partner

Holzbaufirma:
Kaufmann Bausysteme GmbH

HLS:
B&S Baupartner

ELT:
Ing.-Büro Draheim
Die historische Giebelfassade als Haupteingang der zur Doppelsporthalle umgebauten ehemaligen Rinderhalle

Die historische Giebelfassade als Haupteingang der zur Doppelsporthalle umgebauten ehemaligen Rinderhalle

Die historische Giebelfassade als Haupteingang der zur Doppelsporthalle umgebauten ehemaligen Rinderhalle

Die historische Giebelfassade als Haupteingang der zur Doppelsporthalle umgebauten ehemaligen Rinderhalle

Der Halleninnenraum ist geprägt durch ein Wechselspiel von Licht und Schatten

Der Halleninnenraum ist geprägt durch ein Wechselspiel von Licht und Schatten

Der Halleninnenraum ist geprägt durch ein Wechselspiel von Licht und Schatten

Der Halleninnenraum ist geprägt durch ein Wechselspiel von Licht und Schatten

Der Halleninnenraum ist geprägt durch ein Wechselspiel von Licht und Schatten

Der Halleninnenraum ist geprägt durch ein Wechselspiel von Licht und Schatten

Im Detail wird das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien deutlich

Im Detail wird das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien deutlich

Im Detail wird das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien deutlich

Im Detail wird das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien deutlich

Im Detail wird das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien deutlich

Im Detail wird das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien deutlich

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht

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Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt