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Einladungswettbewerb | 06/2016

Neubau eines Hotels am Stadtgarten

Modellfoto

Modellfoto

Anerkennung / Realisierungsteil Hotel + Ideenteil Stadtgarten

Preisgeld: 4.000 EUR

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Helmut Hornstein

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überrascht mit einer punktförmigen Setzung des Hauptkörpers außerhalb des vorgegebenen Baufelds. Die Angemessenheit der Erscheinung des dabei entstehenden über 72 Meter hohen Hochhauses wird kontrovers diskutiert. Gewürdigt wird das skulptural spannende Ensemble aus Bestand und Neubau, gewürdigt wird auch, dass durch die Setzung des Hochhauses auf den südlichen Vorplatz wohl die größtmögliche zusammenhängende Grünfläche im Park entsteht. Schade ist dann jedoch, dass der große zusammenhängende Freiraum im Zentrum wenig gestaltet ist und kaum Aufenthaltsqualitäten verspricht und dass die Diagonalbeziehung von Vorplatz zu Park ein wenig verloren geht.

Verkehrstechnisch kritisch gesehen wird die Vorfahrt entlang der Moltkestraße. Die parallel dazu angebotene neue Tiefgarageneinfahrt kann stadträumlich und funktional ebenso wenig überzeugen wie die Ausfahrt im Norden, die man erst erreicht, nachdem man im Untergeschoss den ganzen Block mitsamt Anlieferung gekreuzt hat.

Eine Zufahrt zur Tiefgarage im Bereich der Stadtbahn muss deshalb aus Gründen der Verkehrssicherheit ausgeschlossen werden. Die Funktionalität des Busbahnhofes muss ebenfalls in Frage gestellt werden, weil die Dimensionierung der Fahrgassen nicht ausreicht.

Das neue Hochhaus stünde mit seinen Fundamenten in der bestehenden Tiefgarage, wodurch Parkplätze wegfallen würden. Überhaupt ist fraglich, ob durch diese Gründung die bestehende Tiefgarage während der Bauzeit des Hotels noch betrieben werden könnte.

Das Hochhaus selbst ist als große Kragfigur skulptural gestaltet. Auch die Folge der Platzfassaden aus Bestand und Neubau nach Süden hin ist gelungen, weil sie mit dem Neubau den Duktus des Bestandes sensibel fortführt. Architektonisch deutlich schwächer ausformuliert ist leider im EG und 1. OG die Nahtstelle, an der Hochhausskulptur und Flachbaukörper zusammenkommen. Man könnte meinen, die große Kaukasische Flügelnuss käme beim Blick aus Schmitthenners Richtung wie gerufen, die Stelle zu verdecken. Der vorgeschlagene Wintergarten als materialisiertes „Nichts“ jedenfalls kann die Jury nicht überzeugen.

Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit ordnen den Entwurf als kostengünstig machbar ein. Allerdings sind auch keinerlei Angaben zum tragwerkstechnischen Aufwand, der für die große Auskragung ab dem 11. OG möglich machen könnte, in der Arbeit zu finden.

Insgesamt stellt die Arbeit einen mutigen städtebaulichen Ansatz mit einer gekonnten architektonischen Ausformulierung dar, der allerdings eigentumsrechtliche, funktionale und konstruktive Probleme aufwirft.
Gründung des Neubaus wäre unangemessen hoch.

Das Hochhaus selbst ist als große Kragfigur skulptural schön gestaltet. Auch die Folge der Platzfassaden aus Bestand und Neubau nach Süden hin ist gelungen, weil sie mit dem Neubau den Duktus des Bestandes sensibel fortführt. Architektonisch deutlich schwächer ausformuliert ist leider im EG und 1. OG die Stelle, wo Hochhausskulptur und Flachbaukörper zusammenkommen. Man könnte meinen, die große Kaukasische Flügelnuss käme beim Blick aus Schmitthenners Richtung wie gerufen, die Stelle zu verdecken. Der vorgeschlagene Wintergarten als materialisiertes „Nichts“ jedenfalls kann die Jury nicht überzeugen.

Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit ordnen den Entwurf als kostengünstig machbar ein. Allerdings sind auch keinerlei Angaben zu den statischen Aufwendungen, die für die große Auskragung ab dem 11. OG gemacht werden müssen, in der Arbeit zu finden. Hinzu kommt, dass das Preisgericht anzweifelt, ob ein einziges Sicherheitstreppenhaus bis auf eine Höhe von über 60 Metern brandschutztechnisch ausreichen würde.

Insgesamt stellt die Arbeit einen mutigen städtebaulichen Ansatz mit einer gekonnten architektonischen Ausformulierung dar, der allerdings einige funktionale und konstruktive Mängel hat.
Perspektive

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