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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2016

Neubau Volksschule Schwefel

Anerkennung

PPAG architects

Architektur

Erläuterungstext

DER RAUM ALS DRITTER PÄDAGOGE – Loris Malaguzzi
STADT DER KINDER
Das neue Schulhaus Schwefel soll den Kindern die denkmöglich beste Lern- und Lebensumgebung bieten. Die einzelnen Module sind als eigenständige, überschaubare Dörfer für je ca. 85 Kinder im Obergeschoss konzipiert. Sie liegen ringförmig um einen zentralen Hof. Jedes Dorf beinhaltet neben den Klassen- und Gruppenräumen eine Teamstation und eine Küche, die in direktem Bezug zum Hof situiert ist. Jedes Dorf ist über eine eigene Stiege ans Erdgeschoss angebunden, zwei Aufzüge gewährleisten – in hoher Redundanz - die unabhängige und direkte Erreichbarkeit von jedem Modul für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen.
Im Erdgeschoss sind die Nutzungseinheiten Schulleitung/ Kommunikation, Aula/ Essen, Musik, Werken und LZSB analog zu den Unterrichtsmodulen, als eigene Stadtteile rund um den offenen, tiefliegenden Turnsaal konzipiert.

STÄDTEBAU & ERSCHLIESSUNG
AGGLOMERATION STATT INSTITUTION
So großflächig und kompakt die architektonische Organisation der Schule auch ist, so kleinteilig und maßstäblich tritt sie aus der Fußgängerperspektive in Erscheinung.
Das Gebäude generiert seine Maßstäblichkeit aus der Grammatik der Unterrichtsmodule und seiner Teile (Klassen...). Die sich daraus ergebende kleinteilige Körnung fügt sich ins heterogene Umfeld. Das Schulhaus tritt in aller strukturellen Transparenz nicht als autoritäre Institution auf, sondern als der Bildung gewidmeter Teil der Stadt.
Die große Kubatur der Sporthalle ist - von den Unterrichtsbereichen umschmiegt, außen nicht sichtbar. Ihr Raum wirkt im Inneren. Die Verzahnung des Gebäudes mit dem Freiraum ist in jedem Maßstab, für jede Nutzung, Wetterbedingung, Jahreszeit und Tätigkeit thematisiert: Überdeckte Freibereiche, Ausgänge mit oder ohne Besuch der Garderoben, zum Lernen, Diskutieren und Spielen, von innen nach außen und von außen nach innen. Die stadträumlichen Freiraumbezüge reichen über die Grundstücksgrenzen
hinaus. Im Besonderen wird dadurch die Naturlandschaft im Nordosten des Areals Teil des wahrnehmbaren Schulfreiraums.

ARCHITEKTUR
LEBENSRAUM
Das Gebäude thematisiert die pädagogische Aufgabe, gibt eine architektonisch-typologische Antwort, wird Player und Werkzeug für die zeitgemäße Pädagogik. Die Architektur drückt das Programm in aller atmosphärischer Tiefe aus, nicht symbolisch sondern programmatisch-strukturell, in jedem Maßstab: Die Schule als essentieller Teil der Gesellschaft/der Nachbarschaft, die Schule als Gemeinschaft der Kinder und Pädagogen, das Modul als überschaubare Lern- und Lebensgemeinschaft, die Klasse als soziale Einheit.
Lernen, Neugier, Spielen, Leben. Alles hat seinen Raum, alles hat seinen Ausdruck. Das durch Schüler und Pädagogen nutzbare und veränderbare Raumangebot unterstützt Selbständigkeit und eigenständiges Handeln.
Die Grundstruktur vermittelt auf den ersten Blick einen ungeordneten Eindruck, wodurch die Einbindung in die heterogene Umgebung gelingt. Auf den zweiten Blick wird allerdings die Struktur des Schulhauses deutlich: die 4 (bis auf Sondernutzungen) geometrisch identen Module rotieren um den zentralen Innenhof bzw. die Sporthalle. Jedem Modul ist ein eigenes Stiegenhaus zugeordnet, das ins gemeinsam genutzte Erdgeschoss führt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt wird als Beitrag verstanden, eine andere Lösung für einen Cluster zu finden. Der dargestellte Grundriss kommt einer kindgerechten Lernlandschaft entgegen und kann ein taugliches Konzept für den Innenraum sein und bildet sich auch in der kleinteiligen Gliederung der Bauköperausformung ab. Durch die vorgeschlagene Architektur kann die geforderte Spielfeldgröße nicht eingehalten werden.
SprengAxo

SprengAxo

Grundriss 1.Obergeschoss

Grundriss 1.Obergeschoss

Lernlandschaft

Lernlandschaft