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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2016

Dach ZOB Wiesdorf

Überdachung ZOB Wiesdorf - Perspektive

Überdachung ZOB Wiesdorf - Perspektive

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

HUMMERT ARCHITEKTEN BDA

Architektur

WSK Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Wettbewerb Dach ZOB Wiesdorf

Der Zentrale Omnibusbahnhof Wiesdorf ist fĂŒr die Stadt Leverkusen nicht nur Kontenpunkt der verschiedenen Verkehrsarten des Nah- und Fernverkehrs, sondern mit dem Bau des RRX zukĂŒnftig auch immer mehr Eingangsfoyer zum Zentrum von Leverkusen-Mitte. Neben der Optimierung der BetriebsablĂ€ufe und der ErfĂŒllung aller technischen Belange fĂŒr die Verkehrsunternehmen und ihre FahrgĂ€ste soll der ZOB seiner Bedeutung entsprechend reprĂ€sentativ gestaltet werden.

Dach
Die in der Verkehrsplanung vorgezeichnete Ellipsenform soll aufgegriffen und im Dach vollendet werden. Daher schlagen wir fĂŒr die Überdachung der neu geplanten Haltestelleninsel die Grundrissfigur einer langgestreckten Ellipse vor, die ober- und unterseitig gewölbt auf schlanken StĂŒtzen ĂŒber den Bussteigen schwebt. Die Ellipse ermöglicht optimalen Witterungsschutz fĂŒr sĂ€mtliche HalteplĂ€tze beiderseits der Insel und bildet durch ihre starke Form ein markantes stĂ€dtebauliches Element im Zentrum des Platzes.

Um dem GefĂ€lle der Businsel Rechnung zu tragen, soll im nördlichen, tiefer liegenden Bereich die unterseitige Wölbung der Dachkonstruktion verstĂ€rkt und darunter kleine, freistehende GebĂ€ude angeordnet werden, die zentrale Funktionen wie Fahreraufenthalt, WC und einen Fahrgastwarteraum beherbergen. So behĂ€lt der Dachrand der Ellipse seinen horizontalen Verlauf, ohne dass der Witterungsschutz eingeschrĂ€nkt oder das Dach als unangemessen ĂŒberhöht wahrgenommen wird.

Das Dach besteht aus einer Stahlkonstruktion mit oberseitig vollflÀchig transparenter Dachdeckung.
GegrĂŒndet auf Einzelfundamenten tragen zwei parallele Reihen eingespannter StĂŒtzen einen regelmĂ€ĂŸigen TrĂ€gerrost aus FischbauchtrĂ€gern, die um 45° zur den Achsen der Ellipse gedreht in einem quadratischen Raster mit angeordnet sind. Die TrĂ€ger sind aus geschlossenen Blechen zusammengesetzt und entwickeln sich in Ihrer Höhe entsprechend der Wölbung der Gesamtform. In LĂ€ngsrichtung verlaufen zusĂ€tzliche schlanke GlastrĂ€ger, um mit einer dreiecksförmigen Verglasung sanftere Ausrundungen der DachflĂ€che zu erzielen.

Die Verglasung kann aus VSG oder alternativ aus Polycarbonat ausgefĂŒhrt werden, ist linienförmig gelagert und oberseitig punktförmig gehalten.

Die EntwĂ€sserung der DachflĂ€che erfolgt ĂŒber das GefĂ€lle zum Dachrand, ĂŒber eine verkleidete Rinne, durch einzelne TrĂ€ger der Stahlkonstruktion und durch die StĂŒtzen hindurch in die Kanalisation.

Durch die gleichmĂ€ĂŸige Entwicklung der TrĂ€gerhöhen erzeugt das Dach ein interessantes Spiel von Ein- und Durchblicken und von Licht und Schatten. Das Dach wirkt dabei als körperhafte Gesamtform.

Die Konstruktion ist geeignet, die erforderlichen Installationen wie Licht, Lautsprecher, DFI-Anzeiger etc. zu integrieren. DarĂŒber hinaus bietet sie keinerlei Aufenthaltsplatz fĂŒr Tauben und ist damit besonders reinigungs- und wartungsfreundlich und bietet stets ein aufgerĂ€umtes Gesamtbild.
 


FreiflÀchen
Das Wettbewerbsgebiet umfasst neben den FlĂ€chen fĂŒr den Busverkehr und den Fahrgastverkehr auch den Übergang zwischen Bahnhof und Rialto-Boulevard. Diese FlĂ€che soll zum Aufenthalt einladen und mit BĂ€nken und schattenspendenden BĂ€umen ausgestattet werden.

Der ZOB soll ĂŒber seine gesamte Ausdehnung als zusammenhĂ€ngende, einheitlich gestaltete FlĂ€che wahrgenommen werden. Hierzu schlagen wir eine lĂ€ngs gebĂ€nderte Pflasterung aus Natur- bzw. Betonstein vor, die sich ĂŒber sĂ€mtliche FußgĂ€ngerbereiche erstreckt. Entsprechend der Wertigkeit wird diese BĂ€nderung auf dem Bahnhofsplatz in grĂ¶ĂŸeren Formaten ausgefĂŒhrt. Durch die Verwendung von entsprechend eingefĂ€rbtem Asphalt wird die Einheitlichkeit der Gesamtgestaltung unterstĂŒtzt.

FahrradstĂ€nder werden zentral zwischen dem Fußpunkt der Rampe und dem Bahnhofseingang angeordnet. ZusĂ€tzlich können 30 abschließbare Fahrradboxen in die Rampenanlage integriert werden.


Licht
Die erforderliche Beleuchtung der VerkehrsflĂ€chen im Bereich der Haltestelleninsel wird durch geeignete LED-Leuchten erreicht, die im regelmĂ€ĂŸigen Raster in den Quadratfeldern der Dachkonstruktion befestigt sind. Im Bereich der Reisebushaltestellen soll eine entsprechende Beleuchtung in die WartehĂ€uschen integriert werden. Auf dem Platz zwischen Bahnhof und Rialto-Boulevard werden die Raumkanten durch Mastleuchten markiert.

ZusĂ€tzlich werden in die Unterkanten der DachtrĂ€ger schlanke LED-BĂ€nder integriert, die die Tragkonstruktion bei Dunkelheit farbig nachzeichnen und deren geradlinigen Charakter zurĂŒckhaltend unterstreichen.


Weitere Ausstattung
Im Bereich der Fern- und ReisebushalteplÀtze werden eigens gestaltete, glÀserne Wartehallen platziert, deren Aufstellung sich an die Bogenform der Ellipse anlehnt. Infovitrinen und Fahrgastinformationen sollen in die WandflÀchen der UnterstÀnde integriert werden.

Auf der Haltestelleninsel befinden sich glĂ€serne WindschutzwĂ€nde mit Sitzgelegenheiten, die entlang der StĂŒtzenachsen angeordnet sind. Auch diese dienen mit ihren SeitenflĂ€chen als InformationstrĂ€ger fĂŒr die FahrgĂ€ste.


Bauablauf
Der Entwurf strebt an, die Schnittstellen mit den Baumaßnahmen der Deutschen Bahn weitestgehend zu minimieren. Durch die Anordnung der zentralen Funktionen Fahreraufenthalt, WC, etc. auf der Haltestelleninsel und ihrer Integration in die Dachgestaltung, kann der Busbahnhof nach Abschluss der ersten Bauabschnitts ohne Provisorien in vollem Umfang in Funktion genommen werden.


Juni 2016
HUMMERT ARCHITEKTEN BDA, Dansweiler
WSK Ingenieure GmbH, DĂŒsseldorf
wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum
Überdachung ZOB Wiesdorf - Lageplan

Überdachung ZOB Wiesdorf - Lageplan