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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2007

Fortbildungszentrum des Auswärtigen Amtes - Sanierung und Neubau Oberwasserstraße 13

Lageplan

Lageplan

Ankauf

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Bei einer genauen Analyse der Wettbewerbsaufgabe erscheint uns die in der Ausschreibung vorgegebene Lösung weder unter wirtschaftlichen sowie funktionalen und sicherheitstechnischen Aspekten noch unter architektonischen Gesichtspunkten günstig zu sein.

Adresse, Eingang, Sicherheitskonzept
Die räumliche Situation am vorgegebenen Eingang stellt sich – so lange die Kreuzstraße nicht als durchgängige Straße ausgebaut wird –als ein unattraktiver Hinterhof dar. Sie ist als Hauptadresse für das Fortbildungszentrum des Auswärtigen Amtes wenig geeignet. Bei einer Schließung der Kreuzstrasse durch einen Sicherheitszaun, sinnvoller weise in der Nähe ihrer Einmündung in die Oberwasserstrasse, würde der Eingang mit Pforte und Vereinzelungsanlagen hinter dem Zaun liegen. Dies ist unter sicherheitstechnischen und funktionalen Gesichtspunkten kaum denkbar.

Durch die Anordnung des Eingangs in den Altbau an der Oberwasserstrasse erhält das Fortbildungszentrum, analog zu anderen Nebeneingängen des Auswärtigen Amtes, eine sofort auffindbare, attraktive Adresse. Für die Unterbringung der geforderten Vereinzelungsanlagen mit Behindertenzugang ist ausreichend Platz vorhanden. Die Pforte kann mit minimalem Personaleinsatz sowohl den Eingang des Ausbildungszentrums, als auch den Zaun überwachen. Bereits heute sind in dem Erdgeschossbereich mehrere Türöffnungen vorhanden. Eine Integration von Türen in die Fassade ist denkmalpflegerisch unproblematisch da sie die Grundrissorganisation des Gebäudes und die Fassadengliederung unangetastet lässt.

Innere Erschließung
Der vorgeschlagene Aufzug im Altbau liegt in unmittelbarer Nähe zur Verbindungsbrücke. Er ersetzt den als Haupterschließung nicht mehr benutzbaren Aufzug in der Haupttreppe. Er kann alle Geschosse inklusive des Dachgeschosses anfahren (dies wäre an der Position des bestehenden Aufzuges nicht möglich, da die Höhe unter dem geneigten Dach über der Haupttreppe nicht ausreichend ist). Weitere Aufzugsanlagen sind nicht notwendig.
Der neue Erschließungskern kann auch eine eventuelle Erweiterung auf dem Restgrundstück bedienen. Unmittelbar am Aufzug liegen direkt belüftete und belichtete Etagenfoyers. Der Höhenunterschied der durch die Brücke zu verbindenden Geschosse beider Gebäude kann durch eine behindertengerechte Rampe überwunden werden.
Diese Lösung ist wirtschaftlich günstiger als, entsprechend der Ausschreibung, der Einbau von zwei neuen Aufzugsanlagen, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass eine davon bei einer Erweiterung wieder abgerissen oder umgebaut werden müsste. (s. Anlage Kostenvergleich).

Brücke
Der Verbindungsgang zwischen den Gebäuden Oberwasserstraße 13 und Oberwasserstraße 11/12 wird als eine leichte, seitlich verglaste Stahlkonstruktion ausgeführt.
Boden- und Deckenplatte werden auf den bestehenden Gebäuden sowie in Feldmitte auf zwei Stützen aufgelagert.
Die Brücke wird als geschlossenes Element konzipiert. Durch die Realisierung einer Fußbodenheizung wird der Gang frostfrei gehalten und somit ein beschlagen der Scheiben wirksam verhindert.

Energiekonzept
Mit dem Ansatz, das geforderte Raumprogramm innerhalb des bestehenden Gebäudes zu realisieren und keinerlei Neubauteile mit Ausnahme der Brücke vorzusehen, wird die Forderung nach Ressourcen schonendem Bauen umgesetzt. Gleichzeitig sichert die Nutzung des Altbaus eine optimale Energiebilanz durch große Speichermassen und vergleichsweise geringen Glasflächenanteil.
Die vorhandenen Speichermassen der Gebäude werden zur Schaffung eines behaglichen Raumklimas herangezogen. Die Aufheizung am Tage wird durch konsequenten Wärmeschutz und das Minimieren der inneren Wärmelasten durch Einsatz einer tageslicht- und präsenzabhängigen Beleuchtungssteuerung minimiert.

Erweiterungsmöglichkeiten, Wirtschaftlichkeit
Durch die vorgeschlagene Lösung wird ein Eingangsgebäude mit den dazugehörigen Erschließungsanlagen überflüssig. Die Kosten dafür werden eingespart. Der Erschließungs- und Überwachungsaufwand wird minimiert. Das Dach, welches keine behindertengerechte Erschließung erhalten würde, kann als ein vollwertiges Geschoss genutzt werden. Darüber hinaus müssen bei einer evtl. Erweiterung keine heute erstellten Anlagen abgerissen oder umgebaut werden. Eine zukünftige bauliche Erweiterung kann beim vollen Betrieb vorgenommen werden. Durch den Verzicht auf Anbauten bleibt das Gebäude sowohl in seinem Erscheinungsbild als auch in den denkmalgeschützten Bereichen unverändert.

Fazit
Ein niedriger Anbau im rückwärtigen Bereich würde die unfertige, fragmentarische Situation nur zusätzlich betonen. Er erscheint uns weder architektonisch noch erschließungstechnisch, städtebaulich oder räumlich zu einer Verbesserung der heute vorhandenen Situation beizutragen.
Die Attraktivität und die räumliche Qualität des Eingangs zum Fortbildungszentrum entsteht bei unserem Vorschlag durch seine Positionierung, Adresse und seine selbstverständlich erscheinende Integration in den Altbau.
Hofansicht

Hofansicht

Strassenansicht

Strassenansicht

Modellfoto

Modellfoto

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt