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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2016

Quartiersmitte Lincoln-Siedlung

Anerkennung / Hochbau mit Freianlagen

KohlmayerOberst Architekten

Architektur

Planungsgemeinschaft Landschaftsarchitektur Markus Herthneck

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich fügt sich der Entwurf mit seinen beiden Baukörpern klar und stark in die vorhandene Situation ein. Die städtebauliche Stärke liegt insbesondere in der klaren Ausbildung eines Rückens durch einen überwiegend eingeschossigen Riegel entlang der Heidelberger Straße. Das dreigeschossige Schulgebäude wird quasi in den Park positioniert und eröffnet die Möglichkeit, Park, schulischen Freiraum und Quartiersplatz miteinander zu verknüpfen. Die städtebauliche Konzeption besticht durch eindeutige Baukörper- und Raumbildung.
Die Funktionen des straßenbegleitenden Riegels sind durch die Zonierung Kita (2-geschossig) – Turnhalle (abgesenkt) – Mensa / Foyer am Modell gut ablesbar, der Nachweis in der Ansicht fehlt jedoch.
Die Anordnung und Zonierung der U3-Gruppen im EG der Kita, mit eigenem Innenhof und Anschluss an den Außenbereich der Kita ist positiv hervorzuheben, ebenso die Lage des Mehrzweckraums an diesem Innenhof. Sämtliche Funktionsräume der Sporthalle befinden sich auf der abgesenkten Hallenebene. Die Absenkung ohne angemessene barrierefreie Erschließung macht eine Nutzung als Versammlungsstätte jedoch fraglich. Die Lage der Mensa angrenzend an den Quartiersplatz schafft eine Verbindung zum öffentlichen Raum und ermöglicht eine Doppelnutzung für die Öffentlichkeit.
Das dreigeschossige Atrium-Schulgebäude zeigt auf der einen Seite klare Nutzungszuordnungen, lässt andererseits jedoch keine räumlichen Qualitäten im Hinblick auf inklusive Schule erkennen. Die Ansichten sprechen eine zurückhaltende Sprache und schaffen es nicht, den städtebaulich überzeugenden Ansatz zu unterstützen. Es ist eine Diskrepanz zwischen den wenig ausgearbeiteten Grundrissen und Ansichten und dem überzeugendem Städtebau festzustellen.
Hinsichtlich des Brandschutzes wird der Wettbewerbsbeitrag für umsetzbar gehalten, er bedingt jedoch Ergänzungen und Änderungen insbesondere im Bereich der Abschnittsbildung und erfordert nähere Abstimmungen mit der Genehmigungsbehörde.
Hinsichtlich der Gebäudekenndaten liegt der Entwurf im durchschnittlichen Bereich.
Die Außenanlagen von Schule und Kita werden durch die gut gewählte, starke städtebauliche Anordnung der Gebäude zur Straße begrenzt und geschützt. Die Zuordnung der Freianlagen von Kita und Schule kann somit auch zum Park hin klar abgegrenzt und definiert werden. Leider bleibt der Verfasser eine eindeutige Aussage zum Freiraum schuldig.
Der Entwurf überzeugt durch seine städtebauliche Disposition, bleibt jedoch in der inneren Grundrissgestaltung und im Zusammenspiel mit den Freianlagen weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.