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Award / Auszeichnung | 05/2007

IOC/IAKS AWARD "Beispielhafte Sport- und Freizeitanlagen" 2007

Blick vom Schulhof auf die Sporthalle (Fotograph: Willi Filz)

Blick vom Schulhof auf die Sporthalle (Fotograph: Willi Filz)

Sporthalle Schule Dellheicht in Esch-sur-Alzette (Luxemburg)

Gold

Witry & Witry

Architektur

Erläuterungstext

Schulsporthalle Dellheicht

Auf dem Gelände der École primaire Dellheicht ist eine einstöckige Sporthalle mit vorgelagerter, überdachter Pausenhalle entstanden. Das Gelände befindet sich im innerstädtischen Bereich von Esch/Alzette. Der Neubau wurde an der Stelle der abgerissenen alten Sporthalle errichtet.

Die Pausenhalle schafft die Verbindung der neuen Turnhalle mit dem bestehenden Schulgebäude parallel zur Rue de l`Hopital. Außerdem bildet das Ensemble einen räumlichen Abschluss des Pausenhofes zur Strasse.
Die Konstruktion der Sporthalle besteht aus Stahlrahmen, in 4,70 m Achsraster, das Trapezblech der Sporthalle läuft über die Konstruktion der Pausenhalle und bildet somit den Regenschutz.
Zwei eingestellte Körper aus Holz beinhalten die Erschließung der Nutzräume der Sporthalle im Kellergeschoss und einen Nebeneingang zur Schule mit dem benötigten Aufzug, dieser Windfang wird beheizt. Verkleidet wurden diese Holzkörper mit Fassadenbekleidung aus großflächigen Brettschichtplatten, um den „Röhren“-Charakter zu unterstreichen wurden die Fenster rahmenlos ausgeführt. Zusätzlich wird die Pausenhalle über Oberlichter, die verstreut auf der ganzen Dachfläche sind, belichtet. Der Bodenbelag besteht aus geschliffenem Estrich, rutschhemmend.
Die Abgrenzung zur Strasse wurde durch ein Stahlseilnetz sichergestellt.
Dieses Gewebe umhüllt die gesamte Stahlkonstruktion der Pausenhalle und der Sporthalle.

Bei der Sporthalle handelt es sich um eine Einfeld-Standardhalle mit den lichten Innenmaßen von 18 x 29,50 m und einer Raumhöhe von 7 m im Lichten. Bei dieser Größe ist auch die Nutzung als Basketballhalle möglich. Die Halle ist 3 m in die Erde eingegraben. Im Kellergeschoss unter der Pausenhalle befinden sich die Nebenräume mit Duschen, Umkleiden, WC´s, Geräte- und Technikräumen. Auf diesem Niveau ist auch der Zugang zur Halle angelegt. Der oberirdische Teil des Gebäudes ist allseitig verglast und lässt Einblicke ins Innere zu.
Die Konstruktion der Sporthalle setzt sich aus der Konstruktion der Pausenhalle fort. Im Bereich der Halle sind die Stahlrahmen über zwei Felder ausgeführt. Die Ausbauebene liegt nach innen versetzt, so dass die Tragkonstruktion außen ablesbar ist. Das Sporthallendach erhielt ein Gründach.
Die Sporthalle erhielt einen Sportboden als Schwingboden mit Holzbelag und eingezeichneten Spielfeldeinteilungen. Die Wände wurden mit einer Prallschutzwand / Akustikwand aus Holz bekleidet. Die Deckenuntersicht des Daches besteht aus Trapezblech.
Für die Hallennutzung sind zwei Fluchtwege möglich: zum einen direkt nach außen in den Bereich der überdachten Pausenhalle, zum anderen über eine Treppe in den Windfang.

Die gesamte Glasfassade der Pausenhalle und der Sporthalle wurde mit einem Netz aus Stahlgewebe umhüllt, welches an der Straßenseite von der Künstlerin Sally Arnold gestaltet wurde.



KUNST AM BAU PROJEKT: SPORTHALLE DELLHEICHT 2005-06

Die Idee zum Projekt wurde durch eine kleinformatige (100 x 80 cm) Acryl- und Glittermalerei “Urban Lullaby” von 2000, vom Architekturbüro Witry & Witry angeregt. Der Auftrag hieß: die gewogenen parallel Linien sowie die dynamischen ovalen Elemente der zweidimensionalen Malerei dreidimensional auf eine Straßenfassade von ca. 30 Metern Länge übertragen. Es wurden die hochwertigen sowie witterungs- und farbfesten Materialen Edelstahlkabelnetz und Plexiglas GS zur Umsetzung ausgewählt. Das Netz wurde fachgerecht montiert, somit konnten die Plexiglas Formen einzeln per Hand angebracht werden.

Die tiefere Inspiration für das Netzprojekt bilden die Formen der Natur sowie das satte sommerliche Grün, das psychologisch beruhigend auf die Menschen einwirkt. Das gesamte Straßengefüge wurde während des Entwurfsprozesses recherchiert, um eine ästhetisch gute Lösung in Bezug auf das moderne Schulgebäude der 50er nebenan, sowie auf die gegenüberliegenden Reihenhäuser, die ein sehr harmonisches Gebilde abgeben, zu finden.

Für die - von ihrer Natur aus - lebhaften Grundschüler, die über keine weitläufige Gartenanlage für die Pausen verfügen, wurden zwei schöne grün Töne für die Plexiformen ausgesucht: einmal mattes Hellgrün, dazu ein fluorizierendes, durchsichtiges Grüngelb. An menschliche Zellformen, Blätter oder auch an dekorative Elemente der 60/70er erinnernd, bilden die doppelten Plexi-Pailletten ein lebhaftes, rhythmisches Spiel mit dem kunstvoll, nach genauen Bemessungen konstruierten und gewellten Netz - und mit dem umliegenden Baumbestand.

Als “Pilotprojekt” zeugt das Netz-Kunstwerk vom engen Zusammenwirken verschiedener, spezialisierter Teams: dem luxemburgischen Architekturbüro Witry & Witry, der südafrikanischen Künstlerin Sally Arnold, dem Ingenieurbüro Officium und dem Montagebüro Carl Stahl, sowie der Firma Iprom aus Diekirch, welche für den Stahlbau verantwortlich zeichnete. Entscheidend für das Gelingen des Projektes war nicht zuletzt die Unterstützung von Anfang an seitens der Escher Stadtverwaltung unter der Leitung der amtierenden Bürgermeisterin, Frau Lydia Mutsch.

Sally Arnold arbeitet indessen zusammen mit dem Escher Architekturbüro Jim Clemes an dem neuen Schulkomplex Mamer-Königsbund, welches 2007 fertiggestellt werden wird.


Sally Arnold
Luxembourg
28. Juni 2006
Blick von der Pausenhalle in die Sporthalle (Fotograph: Willi Filz)

Blick von der Pausenhalle in die Sporthalle (Fotograph: Willi Filz)

Blick von der Pausenhalle in die Sporthalle (Fotograph: Willi Filz)

Blick von der Pausenhalle in die Sporthalle (Fotograph: Willi Filz)

Pausenhalle (Fotograph: Willi Filz)

Pausenhalle (Fotograph: Willi Filz)

Stahlseilgewebe Straßenseite (Fotographin: Sally Arnold)

Stahlseilgewebe Straßenseite (Fotographin: Sally Arnold)

Stahlseilgewebe mit Pailletten (Fotograph: Willi Filz)

Stahlseilgewebe mit Pailletten (Fotograph: Willi Filz)