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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2016

Gartenschau Eppingen 2021

3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die freiraumplanerische Gesamtidee besticht durch Klarheit, Durchgängigkeit und Schlichtheit. Die Verfasser verstehen es, die steinerne Kontur der Stadt mit einem zurückhaltenden Grüngürtel zu umgeben. Die Qualitäten des Ortes werden geschickt genutzt.

Bei der Gestaltung der Freiräume ist eine eindeutige Handschrift ablesbar, die sich konsequent durch die gesamte Arbeit zieht. Das wiederkehrende Wechselspiel von Aufweitung und Verengung der Gewässer und Wegbänder verleiht dem Ort ein homogenes Erscheinungsbild mit einer eindeutigen Unverwechselbarkeit. Die Richtungswechsel eröffnen lebendige Blickbeziehungen und steigern damit die Erlebbarkeit. Die angebotene Nutzungsoffenheit schafft einerseits Großzügigkeit und lässt Spielräume für unterschiedliche Aktivitäten. Das Angebot der öffentlichen Zugänge zum Wasser im Bereich Bachwegle überzeugt durch die Gewässeraufweitungen. Auch der Zugang zum Kulturzentrum Schwanenareal ist gut gelungen.

Der Verlauf des wiederbelebten Mühlkanals findet mehrheitlich Zustimmung. Die angedachte Umgestaltung des Kleinbrückentorplatzes wird gutgeheißen, da die künftige Bespielbarkeit erhöht wird.

Das zentrale Herzstück des „Grünen Bogens“, der Bürgerpark Bahnhofswiesen, eröffnet vom Bahnhofsplatz aus gesehen einen imposanten Blick auf die historische Altstadt. Die Situierung des Brückentorhauses erscheint ideal. Im Gegensatz hierzu werden Lage und Größe des Spielplatzes eher negativ gesehen. Die Aufweitung der Elsenz ist angemessen dimensioniert. Die flankierenden Raumkanten sind nachvollziehbar. Dagegen könnte die Stadtterrasse im direkten Umfeld von Bahnhof und Kaufland prägnanter definiert sein. Der Mündungsbereich von Elsenz und Hilsbach ist gelungen ausgestaltet. Im Bereich des Ideenteils sollte ein durchgängiger Fußweg entlang des Gewässers langfristig das Ziel sein. Die Ergänzung des Spielangebotes wird begrüßt.

Das übergeordnete Erschließungs- und Wegkonzept ist größtenteils gut gelöst und durchgängig barrierefrei. Die Verknüpfungen sind richtig situiert. Die Anforderungen an das historische Umfeld sind vollumfänglich, da der Blick auf die Altstadt offengehalten wird. Dies wird als wichtiger, positiver Beitrag gewertet. Durch die naturnahe Behandlung der renaturierten Uferbereiche sind die ökologischen Anforderungen gegeben. Die geringe Instrumentierung des gesamten Grüngürtels wirkt sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus. Der zu erwartende Pflegeaufwand wird durch den hohen Anteil an offenen Parkwiesen niedrig eingestuft. Die Nutzungsangebote für Jung und Alt, z.B. die Obstbaumwiese, haben einen hohen kulturellen Wert. Die Anordnung der Ausstellungsflächen sowie eine Trennung von intensiven und extensiven Flächen sind gut gelöst.

Zusammenfassend wird festgehalten, dass das vorliegende Konzept durchgängig schlüssig und stimmig ist. Es ist dem Ort angemessen und überzeugt durch eine angenehme, zeitlose Zurückhaltung, wenngleich es insgesamt unter einer gewissen Mutlosigkeit leidet.