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Award / Auszeichnung | 05/2007

IOC/IAKS AWARD "Beispielhafte Sport- und Freizeitanlagen" 2007

Blick vom See (Fotograph: Willi Filz)

Blick vom See (Fotograph: Willi Filz)

Jugendherberge Echternach (Luxemburg)

Lobende Erwähnung

Witry & Witry

Architektur

Erläuterungstext

Jugendherberge Echternach

Der See in Echternach steht einerseits für ein attraktives, vielfältiges Freizeitangebot und Aktivitäten - zum anderen bietet er den Menschen aber auch Ruhe und Erholung in der Natur.
Die Architektur sollte diese Atmosphäre nicht stören - im Gegenteil - sie sollte als eine Bereicherung des Ortes empfunden werden können.

So fügt sich der Neubau zurückhaltend in seine Umgebung ein und respektiert die Uferzone und den für den See von Echternach typischen Eindruck des durchgängigen Grünwalls.
Ein leichter Holzriegel schiebt sich zwischen der Baumeinfassung hindurch, weckt einerseits die Neugierde des Spaziergängers und erlaubt andererseits den Blick von den Zimmern auf den See.
Das Volumen der Sporthalle ist in das Gelände versenkt eingegraben und erhielt eine Fassade aus Beton, die in Farbe und Oberfläche an Felsen erinnert. Diese Materialität erscheint ebenfalls bei der Fassade der hohen Kletterwand - ein Spiel mit Materialien und Inhalten. Die Felsen in der Umgebung von Echternach und das Klettern in dieser atemberaubenden Landschaft war ein Thema bei der Entwicklung der neuen Jugendherberge.
Das Gebäude nimmt sich durch seine äußere Gestalt zurück und bezieht so ganz selbstverständlich seinen Platz am Ufer.
Wichtig war uns auch das Wechselspiel von Ein- und Ausblicken. Durch die großen Glasflächen wirkt die Landschaft direkt ins Gebäude. Und von außen lässt sich wiederum erahnen, dass dort ganz viel passiert...

Es sind ganz unterschiedliche Gäste jeden Alters, die Jugendherbergen als Unterkunft wählen - für kurze Zwischenstopps auf Reisen oder auch, um den gesamten Urlaub an einem Ort zu verbringen. Wichtig war uns, ein Gebäude zu schaffen, dessen Architektur sowohl jungen als auch älteren Menschen, Gruppen wie einzelnen Reisenden auf unkomplizierte Art und Weise ein angemessenes Heim auf kurze Zeit bieten kann. Es sollte eine einladende, freundliche Atmosphäre geschaffen werden, die sich jedoch nicht aufdrängt.

Eine Jugendherberge ist für uns eine \"Begegnungsstätte\", in dem die Gäste vielleicht mehr Flexibilität und Offenheit füreinander mitbringen als in anderen Unterkünften; ein Ort, wo sie Kontakte knüpfen und sich kennenlernen können, ohne auf persönliche Ansprüche verzichten zu müssen. Für ganz unterschiedliche Bedürfnisse gilt es Raum zu schaffen: zum Spielen, für die individuellen Beschäftigung oder das gesellige Beisammensein. Und bei alldem muss die Ausstattung dem Wechsel der Gäste in einer beständigen Qualität standhalten.
Unser Anspruch an die Architektur ist, diesen Nutzungsbedingungen gerecht zu werden. Das Gebäude spiegelt die \"Offenheit\" und Flexibilität wieder. Die Verwendung von Farbe und Materialien schafft eine angenehme Atmosphäre - modern, ohne kühl zu sein. Die Materialien sind robust und dennoch mit Liebe zum Detail entwickelt. Transparente Fassaden laden ein, sich mit dem Ort und den Aktivitäten auseinanderzusetzen - innerhalb der Jugendherberge und draußen am See.

Die Achse der Sportaktivitäten, bestehend aus Sporthalle, Kletterhalle, Fahrradverleih soll sich später in den Außenanlagen parallel zur Straße und zum Wall entlang des Sees fortsetzen in Form von Tennisplätzen etc.
Die Jugendherberge bietet einen Ausgangspunkt für Sportaktivitäten in der Umgebung wie Walking, Mountainbiking und Wandern.

Die 14 m hohe Kletterwand wurde von Beginn an mit erfahrenen Kletterern entwickelt und so konzipiert, dass sie auf der einen Seite für Anfänger interessant ist, andererseits auch für Profikletterer attraktiv bleibt, z. B. durch die Boulderwand.
Die Einfeldsporthalle sollte den Vereinen der Umgebung sowie den Besuchern der Jugendherberge zur Verfügung stehen, sportliche Schwerpunkte sind hier Basketball und Tischtennis.

Grundsätzlich haben wir auf einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen Bauland und Baustoff geachtet und darauf, dass möglichst lokal verfügbare Baustoffe zum Einsatz kommen. Auch wurde eine Priorität gesetzt auf nicht gesundheitsschädliche Baustoffe und solche mit einem niedrigen Primärenergiegehalt. So wurde auf die Verwendung von Kunststoffen wie PVC weitestgehend verzichtet und der Einsatz von umweltverträglichen Stoffen bevorzugt. Für die Holzfassade wurde eine unbehandelte Lattung aus Lärchenholz verwendet.

Durch eine hochgedämmte Gebäudehülle und eine kompakte Bauweise wird ein niedriger Energieverbrauch erreicht. Zur Warmwasserbereitung werden Sonnenkollektoren hinzugezogen, und es gibt eine mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Die versiegelten Flächen wurden minimiert und insgesamt wurde von uns auf eine sensible Einbindung des Gebäudes in die Landschaft Wert gelegt.

Ansicht Straßenseite (Fotograph: Willi Filz)

Ansicht Straßenseite (Fotograph: Willi Filz)

Sporthalle (Fotograph: Patrick Müller)

Sporthalle (Fotograph: Patrick Müller)

Blick auf die Kletterhalle (Fotograph: Willi Filz)

Blick auf die Kletterhalle (Fotograph: Willi Filz)

Lounge mit Blick auf die Kletterwand (Fotograph: Willi Filz)

Lounge mit Blick auf die Kletterwand (Fotograph: Willi Filz)

Kletterwand (Fotograph: Patrick Müller)

Kletterwand (Fotograph: Patrick Müller)