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Offener Wettbewerb | 07/2012

National Museum of Afghanistan

3. Preis

Preisgeld: 20.000 USD

fs|architekten PAUL SCHRÖDER ARCHITEKT BDA

Architektur

AO Landschaftsarchitekten Stadtplaner + Ingenieure Mainz GmbH

Landschaftsarchitektur

Flashaar Ingenieure GmbH

Lichtplanung

ErlÀuterungstext

Konzept

Inspiriert von der Berglandschaft Afghanistans ist unsere Idee fĂŒr das Nationalmuseum Afghanistans entstanden. Als wichtiger Teil der afghanischen Natur symbolisieren die Berge in Afghanistan fĂŒr uns Schönheit, Schutz, Sicherheit, NeutralitĂ€t und die außergewöhnliche StĂ€rke, Unbeugsamkeit und das Durchhaltevermögen des afghanischen Volkes. Zu dem symbolisieren die Berge die Vielfalt der afghanischen Volksgruppen - jeder Berg steht fĂŒr eine Volksgruppe. Nur ihr Gesamtbild ergibt das vollkommene Afghanistan.
Diese friedvolle Botschaft verdeutlicht, dass die StĂ€rke Afghanistans in der Vereinigung liegt, darin, dass alle Volksgruppen zusammenhalten und ihr Land und ihr kulturelles Erbe gemeinsam beschĂŒtzen und pflegen.
Unser Museum mit seiner Hauptansicht in Form von „GebirgszĂŒgen“ verschmilzt optisch mit der Umgebung und ist Symbol fĂŒr ein starkes, schönes, friedliches, unabhĂ€ngiges und vereintes Afghanistan.

Architektur

Das GebĂ€ude besteht aus vier massiven Baukörpern, den „GebirgszĂŒgen“, die ĂŒber offene Zwischenbereiche mit Ă€ußeren AbschlĂŒssen aus ornamentalen Holzgittern verbunden und so von einer optischen Leichtigkeit durchdrungen werden. Die gewĂ€hlte Ornamentik ist inspiriert von der islamischen Geometrie und erinnert gleichzeitig an die Muster afghanischer Teppiche, deren Schatten sich wie in traditionellen afghanischen WohnhĂ€usern auf dem Boden und auf den WĂ€nden abbilden. Diese Zwischenbereiche haben die AtmosphĂ€re schattiger Innenhöfe, die den Besuchern verschiedene Aufenthalts- und Erholungsbereiche bietet.
Das Wechselspiel zwischen „massivem Baukörper“ und „Luftraum“, exponierten und geschĂŒtzen Bereichen, unterschiedlichen GebĂ€udehöhen und WandschrĂ€gen schafft spannungsvolle RĂ€umen und immer neue Blickbeziehungen nach Außen und Innen.

Landschaftsplanung

Das Ziel, mit dem Freiraum und dem neuen GebÀudeensemble eine ausgewogene Balance zwischen Integration und extrovertierter Selbstdarstellung zu schaffen, wird mit einfachen aber kraftvollen Mitteln erreicht. Der historische Garten mit seiner prÀgnanten formalen Ausbildung wird erhalten und gleichzeitig durch sein neugestaltetes Umfeld neu inszeniert. Alt und Neu ist deutlich ablesbar.
Dadurch wird der Geschichte des Ortes Respekt gezollt und ein kraftvoller Spannungsbogen erzeugt.
Das besondere Motiv der tektonischen Entstehung des afghanischen Hindukuschgebirges und der umgebenden Bergkulisse wird durch die ‚Morphologie‘ des neuen Nationalmuseums aufgegriffen und im Freiraum als ĂŒbergreifende Struktur weiterentwickelt. Feldartige Strukturen bilden einen großzĂŒgigen Teppich und nehmen in ihrer MaterialitĂ€t Bezug zu der Landwirtschaft Afghanistans, den Geröllfluren des Hindukuschs und den offenen WĂŒstengebiete Afghanistans.

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Liste der Projektbearbeiter und UnterstĂŒtzer:

Fs-architekten

- Rona Khpalwak
- Aljona Lavrenteva
- Janine Ghali
- Ilia Kordochkin
- Britt Thieme
- Melanie Dahmen
- Markus Petzold

Landschaftsarchitektur

Adler & Olesch Landschaftsarchitekten und Ingenieure Mainz GmbH
-Stefan Bitter

Beratung

SAMIN, Raum und Kompetenzentwicklung
-Dr. Christine Issa


Lichtplanung

Flashaar Ingenieure
-Wilfried Flashaar

Statik

S.A.N, Stöffler Ashry Neujahr, Beratende Bauingenieure
- Martin Neujar

Technische GebĂ€udeausrĂŒstung

Bernd Abels Ingenieure
-Bernd Abels

Beurteilung durch das Preisgericht

IAIC_NMA | Bewertung der Jury | Gewinner 3. Preis - Deutsch

Der Entwurf (von fs-architekten PAUL SCHRÖDER ARCHITEKT BDA) macht eine extrem starke und kreative architektonische Aussage und reprĂ€sentiert den erfolgreichsten aller eingereichten EntwĂŒrfe mit freier Form.
Dies wird durch sehr skulpturale Baukörper und Volumen erzielt. Der visuelle Bezug zu den angrenzenden Bergen reprĂ€sentiert die signifikante Weiterentwicklung einer Architektursprache, die von der umliegenden Landschaft erzĂ€hlt und das Wesen des Schutzes, den die Natur spendet, aufgreift. Der Entwurf hat ein dramatisches Potential: das Museum könnte selbst das eigentliche Besuchsziel sein und das Interesse der Besucher fĂŒr die Ausstellungen nahezu beilĂ€ufig wecken.
Obgleich die Jury die GebĂ€udevolumen als zu großmaßstĂ€blich im Vergleich zum bestehenden Museumsbau empfand, hat der vorgeschlagene Entwurf IntegritĂ€t durch seine starken „beschĂŒtzenden“ Mauern, die die Ausstellungsobjekte aufnehmen und den zwischenliegenden leicht wirkenden, linearen Bewegungszonen, die wie eine Reminiszenz an die öffentliche Wege der regionalen historischen StĂ€dten gestaltet sind.
Die Intention der Entwurfsidee wird durch die vertiefte Ausarbeitung und ausgewogene Nutzung von Material, Struktur und GrĂ¶ĂŸenanordnung vollkommen umgesetzt. Der Grundriss, obgleich ungewöhnlich, hat sehr gute Aspekte, vor allem durch das Foyer und die Galerien mit den klaren SichtbezĂŒgen zwischen den RĂ€umen. Die InnenrĂ€ume haben eine gute Gliederung und daraus resultierende Bewegungsabfolgen.
Die großen verglasten Atrien schaffen eine Reihe von erheblichen technischen und operativen Herausforderungen. So ist die strukturelle Trennung der GebĂ€udehĂŒlle aufgrund der seismischen Belastungen und die Wartung der großen GlasflĂ€che im Sommer und Winter erforderlich.
Der vorgeschlagene Masterplan ermöglicht eine zukĂŒnftige Erweiterung und erzielt eine interessante Verbindung zum bestehenden Garten. Aufgrund seiner GrĂ¶ĂŸe, KomplexitĂ€t, dem ungewöhnlichen Design und der MonumentalitĂ€t werden die Bau- und Betriebskosten des vorgeschlagenen neuen GebĂ€udes als relativ hoch eingeschĂ€tzt.

IAIC_NMA | Jury Statement | Third Prize Winner - Englisch

This Design Proposal makes an extremely strong and creative architectural statement and represents the most successful of the free-form designs. This is achieved by very sculptural massings and volumes. The visual references to the adjacent mountains represent a further shift towards an architecture that speaks of the landscape and of the nature of protection. The design also has the potential to be quite dramatic: a building that could become a destination visit in its own right, encouraging an interest in the collection almost by default.
Although the Jury felt that the building volumes are over-scaled in relation to the existing Museum building, the proposed design idea has integrity, with the strong protective walls housing the collection with lighter, linear circulation spaces between high walls, reminiscent of public routes found in old cities of the region.
The design’s challenge and its ultimate success depend on the further refinement and proper use of materials, structural form and the adjustment of scale. The plan, although unusual, has very positive aspects, especially in the entrance foyer and galleries with established sightlines between spaces. There is a good subdivision of internal spaces with good sequences of movement. The incorporation of the large glazed atrium spaces presents a number of significant technical and operational challenges, such as structural separation of the building frames required under seismic loads and maintenance/ management of the large glazed area in summer and winter. The suggested master plan allows for future expansion and the creation of an interesting connection to the existing garden. Due to its size, complexity, unusual design, and monumentality, the proposed new building would be relatively high in construction costs and operational costs.