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Einladungswettbewerb | 07/2016

Pfarrheim St. Alto und Birgitta

ein 4. Preis

Preisgeld: 2.000 EUR

Franz Steinberger, Architekt

Architektur

Stefan J. Hierl Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Erweiterungsbau wird als einfacher Baukörper gestaltet und nimmt die städtebauliche Richtung der Klosteranlage auf. Er gliedert den Pfarrgarten in zwei Bereiche. Zum Bischofshaus einsteht ein wohlproportionierter Platz, der die Eigenständigkeit von Neubau und historischer Bausubstanz gewährleistet und als Vorplatz für die Erschließung des neuen Gebäudes dient. Der Hauptzugang zum Pfarrsaal erfolgt durch einen neu geschaffenen Durchgang im Bereich der Remise, der orthogonal auf den Haupteingang des Neubaus zuführt. Die im Bestand vorhandenen Tore in der Gartenmauer im Südwesten und im Norden dienen als zusätzliche Erschließung. Eine neu gestaltete Gartenachse mit wegbegleitendem Rosen- und Kräutergarten sowie Sitzplatz am nördlichen Ende ermöglicht eine selbstverständliche Durchquerung des neu erschlossenen Grünraums im Ortskern von Altomünster. Der Park wird als Obstbaumwiese gestaltet, um den landwirtschaftlichen Nutzcharakter des ehemaligen Kloster- und Pfarrgartens zu erhalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser setzt einen eigenständigen, selbstbewussten Solitärbau losgelöst vom Bestand des Bischofshauses und der Remise in den Klosterpark und weitet dabei den Vorplatz zwischen Bestand und Neubau zum Klosterbereich hinauf. Damit ergibt sich ein spannungsreicher Vorplatz, der Neubau nimmt als langgestreckter Riegel die Ausrichtung der Klosteranlage und der Kirche auf. Der Klostergarten wird mit der Setzung des Riegels in einen belebten Pfarrplatz zwischen den Gebäuden und in einen ruhigeren hinteren Klostergarten unterteilt.

Die Erschließung von außen führt durch einen angemessen breiten, leicht abgeschrägten Zugangsbereich direkt auf den Zugang des Pfarrsaales zu. Über das Foyer des Neubaus, das im Verhältnis zu dem großen Saal deutlich zu klein erscheint, werden der Saal und der Andachtsraum erschlossen, in der Mittelzone befinden sich die Nebenräume. Die Zuordnung der Küche mit Ausgabemöglichkeit direkt in den Pfarrsaal ist gut gelöst. Die Sanitäranlage und Garderobe sind ausreichend dimensioniert. Der große Pfarrsaal erstreckt sich nach Westen und kann dreigeteilt werden, Stuhllager und Bühne an der Stirnseite sind funktional, nach Norden und Süden öffnet sich der Pfarrsaal zu Pfarrplatz und Klostergarten, was positiv bewertet wird.

Der Andachtsraum hingegen am entgegengesetzten Ende des Riegels öffnet sich im Osten zu einem ruhigen kleinen Vorbereich zur Klostermauer hin und gewährleistet damit die Möglichkeit zu ungestörter Besinnung. Bemängelt wird, dass die gleichzeitige Nutzung von 2 Sälen wegen der einseitigen Erschließung nicht möglich ist.

Im Bestand werden die Jugendräume, Gruppenräume, Gästezimmer und die erforderlichen Nebenräume schlüssig und mit wenigen Eingriffen in die historische Bausubstanz nachgewiesen.

Der Neubau wird als Holzständerbau mit einem über die Längsausrichtung des Gebäudes flachgeneigten begrünten Pultdach ausgeführt, die Fassade wird mit sägerauer Holzschalung dunkel vorgegraut ausgebildet, was einen klaren Kontrapunkt zur klassischen Putzfassade des hist. Bestandes darstellt. Damit entsteht ein sehr sachlicher Baukörper, dessen Konstruktion angemessen und aufgrund der Kompaktheit und der einfachen Baukörperform wirtschaftlich erscheint.

Trotz des nüchternen Riegelbaukörpers und der damit einhergehenden Zweiteilung des Klostergartens ist die Arbeit ein mutiger und in weiten Teilen gelungener Beitrag.
Staedtebauliche Strukturen mit Klostergarten

Staedtebauliche Strukturen mit Klostergarten

Neubau Pfarrsaal mit Pfarrplatz

Neubau Pfarrsaal mit Pfarrplatz