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Mehrfachbeauftragung | 12/2006

Bundesgartenschau Schwerin 2009 – Ausstellungsplanung „Garten am Marstall“

Blatt 1

Blatt 1

Teilnahme

häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsbeschreibung

Buga Schwerin 2009

Der ganz besondere Reiz Schwerins ist seine Lage in der mecklenburgischen Seenlandschaft. Die symmetrische Stadtstruktur ist eng mit diesem Landschaftsraum verflochten, der aus den eiszeitlichen Fliessbewegungen entstanden ist und von natürlich geschwungenen Ufer- und Seenlinien, Geländereliefs und einer spezifischen Vegetation geprägt ist.

Der Garten am Marstall

Im Garten am Marstall treffen ein Raum prägendes klassizistisches Gebäudeensemble und die großzügige Seenlandschaft aufeinander. Die historische Gartenstruktur mit der wieder entstehenden historischen Wegestruktur orientiert sich am Gebäude und vermittelt mit dem Landschaftsraum.
Eine Gestaltung mit hoher gärtnerischer Intensität zur Ausstellung steigert die Schönheit des klassizistischen Marstalls und rückt ihn wieder in das Bewusstsein der Stadt. Entsprechend kreiert der Entwurf eine Abfolge von sehr bodennahen Gartenräumen, die so flach bleiben, dass der Besucher von überall den Sichtbezug in die Weite der Seenlandschaft hat. Gleichzeitig breitet sich vor dem Gebäudekomplex ein Pflanzenteppich aus, der das Gebäude inszeniert.
Unser Ausstellungskonzept besteht aus drei Ausstellungsbereichen: dem Blütensaum und dem Grassaum mit den Themengärten, die die geschwungene Linienführung des Ufers aufgreifen und dem Rosengarten, der sich aus der strengen Symmetrie des Marstalls herleitet. Die Farbigkeit variiert von Gold über Gelb entlang der Uferlinie bis hin zu Orange, Orangerot in Marstallnähe.

Der Rundweg

Der Hauptein- und Ausgang mit Servicebereich und ausreichend Platzfläche zum Treffen und Orientieren befindet sich in direktem Anschluss zur Schlosspromenade. Von hier aus wird der Besucher in einem Blütensaum entlang der Uferlinie zu den Themengärten und Rosengarten geleitet. Unterschiedliche Blickbeziehungen eröffnen den Blick zwischen den vorhandenen Baumgruppen in die Weiten der Seenlandschaft, Richtung Schloss und Bugagärten.
Der Grassaum erscheint dem Besucher von Außen als ein harmonisches Grasbild, das sich in die vorhandene Wiese einfügt. Sein Inneres bietet aber verschiedenartige und sehr abwechslungsreiche Räume mit einer besonderen Aufenthaltsqualität. In dem Grassaum sind ebenfalls entlang des Rundweges Spielstationen angeordnet.

Der Blütensaum

Ein Saum aus Wechselflor und Stauden (Höhe ca. 30 cm) umzieht die Halbinsel Der intensive Farbsaum betont einerseits die Sichtfenster aus dem Garten in die Landschaft, andererseits evoziert er eine bestechende Fernwirkung des Gartens am Marstall innerhalb der Seenlandschaft, Bugagärten und der Stadt Schwerin. Der gold leuchtende Saum fügt sich formschön in die Uferlinien der Seenlandschaft ein und gibt dem Garten am Marstall innerhalb der Bugagärten eine unverwechselbare Identität.

Der Grassaum mit den Themengärten

Ein Saum aus Grasstauden fließt durch die bestehende Wiesenfläche. Er ist so erdmodelliert und gewölbt, dass die einzelnen Themengärten in ihn eingebettet werden, quasi ‚verschwinden’.
Die Themengärten werden als Dressierte Gärten als Reitbahnfiguren gestaltet. Sie vermitteln ein Bild und sind daher besonders flach (Höhe max. 40 cm) zu entwickeln. Die Grundstruktur der Themengärten nimmt Bezug auf die Vergangenheit des Ortes als herzoglicher Fuhrpark, bei dem das Pferd oder die Mähre namens gebend war.
Die Bahnfiguren, auch Hufschlagfiguren genannt, sind festgelegte Lauflinien für Pferde in einer Reitbahn, die der Gymnastizierung des Pferdes und der harmonischen Kommunikation zwischen Reiter und Pferd dienen. Die Besucher folgen nun auf ihrem Gang durch die einzelnen Themengärten diesen Figuren der hohen Reitkunst.

Der Rosengarten

Der Rosengarten auf dem östlichen Parterreteil des „Vorgartens“ unterstreicht die historisch gegebene Asymmetrie der Gartenanlage. Das Rosen – Restaurant / Café stellt einen besonderen Aufenthaltsort in der Gartenschau dar, der den Besucher einlädt, ihn für seinen Besuch belohnt und ihn anregt das Abendprogramm der Gartenschau zu erleben.

Wasserbecken

Im Bereich der historischen Pferdeschwemme ist ein Wasserbecken vorgesehen. Es wird als einfache Stahlkonstruktion in Form eines temporären Aufsatzes realisiert. In der homogenen Wasserfläche spiegelt sich der Mittelteil des Marstallgebäudes und akzentuiert so seine architektonische Qualität.

Festwiese

Auf der südlichen, Marstall nahen Wiese ist im Anschluss an den Platz mit dem Wasserbecken eine multifunktionale Wiese für Veranstaltungen verschiedener Art vorgesehen. Hier besteht ein direkter Anlieferungsanschluss entlang der Gebäudefassade.

Pferde

Die lang gezogene „Trappelwiese“ wird gesäumt von einer Linie von Lautsprechen aus denen in Abfolge die Geräusche vorbeiziehender Pferde ertönen. Schritt, Trab und Galopp, werden im Vorbeigehen wahrgenommen.
Mit einfachen Folien, ähnlich wie sie in Straßenbahnen als Werbeträger (tageslichtdurchlässig) verwendet werden, lassen sich Pferdeapplikationen auf den Fensterscheiben des Marstalls installieren. Ihre Silhouetten spiegeln sich stimmungsvoll im Wasserbecken wider. Die helle Fassade des Marstalls eignet sich in den Abendstunden als Projektionsfläche auf der wie in einem Schattenriss Pferde vorbeiziehen.

Realisierung

Der Entwurf ist in seiner hohen gärtnerischen Dichte besonders kostengünstig umzusetzen. Die Erdbewegungen gleichen sich sowohl beim Bau der Schau, der anfallende Aushub wird zur Erdmodellierung verwendet, als auch beim Rückbau, die temporäre Erdaufschüttung des Grasssaums dient zum Ausgleich der rückgebauten Flächen, nahezu aus. Größere Erdtransporte entfallen.
Erläuterungen

Erläuterungen

Blatt 2

Blatt 2

Vor dem Marstall

Vor dem Marstall

Wechselflor

Wechselflor

Themengärten

Themengärten