Neustrukturierung und Aufwertung der Wohnanlage Breslauer Straße / Isarweg

Die Arbeit besticht durch den radikalen konzeptionellen Ansatz, das Neubauvolumen in einer baulichen Großform anzuordnen, die durch die Leichtigkeit der Fassade und die doppeltgeschossigen Lufträume über den Loggien dennoch nicht erdrückend wirkt. Hervorzuheben ist, dass zur Nachbarbebauung ein großzügiger Abstand gewahrt ist und die Fassadenlänge zur Breslauer Straße sich in die vorhandenen Größen einfügt. Gleichwohl wird die Großform von der Jury kontrovers diskutiert, genauso wie die stringente Gebäudestruktur aus schmalen Schotten. Besonders schwierig gesehen werden die tiefen 1Zimmer-Appartements, die nur von einer Seite belichtet sind. Überzeugend sind die Vorschläge zur Anpassung der Bestandsgebäude, die die Familienwohnungen beherbergen. Die unter dem Neubau angeordnete Tiefgarage ist sehr wirtschaftlich zu erstellen genauso wie der Neubau in seiner konstruktiven Struktur und dem äußerst kompakten A/V-Verhältnis, sodass die Arbeit in besonderem Maße den Intentionen des Modellvorhabens entspricht. Eine Abkehr von gewohnten Wohnvorstellungen ist damit zwangsläufig verbunden.
Die Verfasser zeigen zu wenig Gestaltung der Freiräume. Der Abstand des Neubaus zu den östlichen und westlichen Gebäuden wird positiv bewertet, hier bietet sich die Möglichkeit das mächtige Gebäude in das Quartier zu integrieren.