modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 08/2016

Neustrukturierung und Aufwertung der Wohnanlage Breslauer Straße / Isarweg

Anerkennung

Preisgeld: 3.500 EUR

architekturagentur

Architektur

Heitzmannplan

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Prolog
Unser Beitrag stellt das effiziente, gemeinschaftliche Wohnen in den Vordergrund. Wir beschreiten dabei bewusst neue Wege. Mittels modularen, hochwertigen Konstruktionen entstehen preiswerte Gebäude und klar definierte Flächen für die Gemeinschaft.

Städtebau I OUARTIER UND ERGÄNZUNG
Die Isarinsel ist geprägt von kleinteiligen Wohnstrukturen und Wohnungsbauten der 1950er bis 1970er Jahre. Wir sehen die Aufgabe als Reparatur. Als Verbesserung, mit dem Ziel das Gebiet in die Zukunft zu führen und zu einem attraktiven Wohnquartier zu machen. Wir reparieren und bauen Stadt weiter. Die kubischen Baukörper mit versetzten Zeltdächern und differenzierten Höhen vermitteln zwischen den unterschiedlichen Strukturen und Volumina und bilden, gemeinsam mit den Bestandsgebäuden, das neue Quartier.

Wohnen mit Zukunft I INDIVIDUELL UND GEMEINSCHAFTLICH
Hohe Qualität bei effizienter Wohnweise. Mit dem zentralen, innenliegenden Kern können pro Geschoss bis zu vier optimal organsierte und gut ausgerichtete Wohnungen erschlossen werden. Durch den modularen Aufbau, in Verbindung mit dezentralen Schächten, ist die freie Anordnung der unterschiedlichen Wohnungstypen möglich. Die Wohnräume erhalten großzügig öffenbare Fensterelemente. Die haben Wohnungen einen starken Außenbezug. Auf Balkone kann verzichtet werden. Es werden individuelle Flächen für die Gemeinschaft angeboten. Die Dachterrasse, der Hausgarten, der Garten.

Effizient bauen I SCHNELL PREISWERT WERTVOLL
Der Konstruktion liegt die Idee des handwerklich einfachen, monolithischen Bauens zu Grunde. Der effiziente Einsatz der richtigen, wertigen Materialien in Verbindung mit intelligenten Entwurfskonzepten. Die konstruktiv und handwerklich richtige Ausführung führt zu wertvollen und preiswerten Gebäuden.
Vorgabe ist ein hoher Grad an Typisierung, Elementierung und Vorfertigung. Der Stahlbetonkern mit den beiden Aussteifungswänden wird aus Stahlbetonfertigteilen /-halbfertigteilen hergestellt und ist das konstruktive Herz. Er steht für Aussteifung, Lastabtragung, Schallschutz und Brandschutz. Die rundherum angeordneten Wohnmodule sind aus leimfreiem Massivholz. Die nichttragenden Bauteile und der Ausbau werden in Trockenbauweise ausgeführt. Rohbau und Ausbau sind VORGEPLANT, VORGEFERTIGT, WOHNGESUND und CO2-NEUTRAL. Die Bauzeit beträgt 50% eines herkömmlich erstellten Gebäudes.

Bauen mit Zukunft I ÖKOLOGISCH SINNVOLL
Unser Beitrag ist ökologisch sinnvoll. Bei der energetischen Bemessung wird der dynamische U-Wert Außenhaut aus Massivholz zu Grunde gelegt. Die einzigartigen Eigenschaften des leimfreien Massivholz (lange Auskühldauer, warme Oberflächen) werden genutzt um minimal notwendige Dämmschicht aus nachwachsenden Rohstoffen hinter einer Holzfassade einzusetzen. Gebäude und Bauteile werden in einer Ökobilanz erfasst. Die Bestandsgebäude erhalten nach Westen eine Pufferzone aus Balkonen und Wohnraumerweiterungen. Für die Aufstockung, Pufferzone und Aussenhaut werden elementierte leimfreie Massivholzelemente eingesetzt.

Aussenraum I LEBENSRAUM
Die effiziente Gestaltung und Nutzung von gemeinschaftlichen Flächen steht im Vordergrund. Der zentrale Platz ist Treffpunkt, Spielplatz, Erschließung und Ruhezone. Sitzflächen, Naschgärten, Fitnessgeräte bieten angemessene Aufenthaltsqualität. Den Großteil des Grundstücks verstehen wir als Parkanlage mit punktuellen Flächen für die Gemeinschaft. Die Gebäude erhalten Hausgärten für die Nutzung durch die Bewohner. Der verwilderte Baumbestand wird ausgedünnt. Nicht standortgerechte Bäume werden gefällt. Standortgerechte Büsche und Bäume werden gezielt eingesetzt, um den Bezug zum Wasser herzustellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ordnet schlüssig in der orthogonalen Systematik der Umgebung fünf dreigeschossige Baukörper an und schafft somit einen Übergang vom um ein Geschoss erhöhten Bestandsgebäude zur östlich angrenzenden Bebauung. Die geplanten Stadthäuser besetzen klug den vorgegebenen Bauraum. So entstehen differenzierte Freiräume mit einem zentralen Platz als Gemeinschaftsraum. Der Abstand zu den Bestandsgebäuden und zur Isar werden positiv bewertet. Der südlichste Baukörper steht als Solitär zu nahe an der Hangkante zur Isar. Die Parktasche zur Breslauer Str. belastet das Wohnumfeld. Die Zugangssituation erfolgt allerdings nicht vom zentralen Bereich, sondern von den davon angehenden Stichwegen, was die Zentralität nicht fördert. Die zentrale innere Gebäudeerschließung ist wirtschaftlich und wird natürlich über die Gemeinschaftsterrasse belichtet. Die vorgeschlagenen Grundrisse sind gut strukturiert. Der Verzicht auf Balkone zugunsten von Gemeinschaftsterrassen wird kontrovers diskutiert, ebenso wie das asymmetrisch konzipierte Walmdach. Die Erweiterung des Bestandsgebäudes sowohl in der Höhe als auch in der Breite ermöglicht gut nutzbare Grundrisse bzw. erhöht die Wirtschaftlichkeit der außenliegenden Aufzüge. Die winkelförmig angeordnete Tiefgarage kann von allen Gebäuden gut erreicht werden und ermöglicht u.U. den vorläufigen Erhalt eines Bestandgebäudes im Südosten. Die Arbeit ist in sich Schlüssig und wirtschaftlich in Bauabschnitten zu errichten In Wieweit Sie eine innovativen Beitrag zur Fortentwicklung des Wohnungsbaus darstellt bleibt offen.