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Ideenworkshop | 07/2016

Bahnhofstraße

Teilnahme

Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeichnet sich durch eine ruhige, einheitliche Materialität aus. Es wird aber angezweifelt, ob die Anmutung einer durchgehenden Pflasterung der historischen Bahnhofstraße gerecht wird. Die Differenzierung in zwei Straßenräume mit unterschiedlichem Charakter – westlicher Bereich als Baumallee, östlicher Bereich mit wenigen Solitärbäumen und Vorgartengrün – wird kritisch gesehen. Die Betonung der Vorgärten sowie eine neue Allee werden grundsätzlich gewürdigt. Allerdings erhält die Bahnhofstraße durch die Allee im westlichen Abschnitt eine starke gestalterische Gewichtung im eher dem Wohnen vorbehaltenen, von der Altstadt entfernten Bereich.

Insgesamt entsteht eine Mischverkehrsfläche, die durch zwei Leitlinien gegliedert wird. Das vorgesehene gleichberechtigte Verkehrssystem kann bei geringem Verkehrsaufkommen gut funktionieren. Auch die vorgesehene Breite für den motorisierten Verkehr ist richtig bemessen. Allerdings wird angezweifelt, ob allein die Leitlinie ausreichend ist, um für alle Verkehrsteilnehmer eine Orientierung zu gewährleisten. Stellplätze sind in ausreichender Zahl vorgesehen. Die Idee der Einrichtung einer Station von metropolradruhr wird sehr wohlwollend entgegen genommen. Ebenso die Idee des neuen Bahnübergangs für Radfahrer und Fußgänger mit direktem Anschluss an den RuhrRadweg, diese Möglichkeit wird geprüft.

Die Wegeverbindung der Ruhrgasse ist elegant gelöst. Der Vorschlag einer Reihe an Stadthäusern an der Ruhr ist ein sicher gut vermarktbares Projekt. Jedoch wird es städtebaulich nicht eingebunden und bietet nur den Bewohner/innen, nicht der Öffentlichkeit, eine Zugänglichkeit an diesen besonderen Ort.

Es werden nur wenige Aufenthaltsangebote vorgesehen. Grundsätzlich ist die vom Verfasser angedachte Begegnung im Stehen vorstellbar, wird aber nicht ganz den Erwartungen gerecht. Auch im Auftaktbereich an der August-Bebel-Straße werden für das Verweilen zu wenig Angebote vorgesehen. Der Auftakt an der Martin-Luther-Straße mit bunten Blumenbeeten ist eine schöne Geste. Die Straßenbahnschienen zu entfernen und Abspannbeleuchtung mit neuen Leuchtkörpern zu erhalten wird befürwortet.

Insgesamt kann der Entwurf mit dem Titel „Elegante Fahrradstraße“ gerade im Hinblick auf die angestrebte Eleganz und den Anspruch der für Hattingen historisch bedeutsamen Innenstadtstraße nur bedingt überzeugen. Zudem wird in Frage gestellt, wie mit einer vollständig gepflasterten Bahnhofstraße der wirtschaftliche Rahmen sowohl in der Herstellung wie auch in der Unterhaltung eingehalten werden kann.