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Mehrfachbeauftragung | 06/2016

Neubau Bahnhofsgebäude

Perspektive

Perspektive

Teilnahme

Muffler Architekten

Architektur

uweneubauer.landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Situation

Die Entwurfsaufgabe muss sich mit der Frage der zukünftigen städtebaulichen Struktur am Übergang der Stadt zum Naturraum des Bodensees auseinandersetzen. Dieser Übergang muss in Zukunft sicherstellen, dass die städtische Struktur von Radolfzell eindeutiger an den See angebunden ist und eine Sichtverbindung mit diesem schon aus dem Platzraum der Seetorstrasse ermöglicht wird. Dies bedeutet zum einen, dass der Zugang zur Unterführung entsprechend aufgeweitet werden muss und zum zweiten, dass das zukünftige Bahnhofsgebäude eine starke Anbindung an diese Zugangssituation aufweisen muss. Dies bedeutet das Aufspüren der grundlegenden strukturellen Notwendigkeiten und einen zwangsläufigen Eingriff in das bisher angedachte Geplante. Wir sehen hier den Bezug des Einzelnen zum Ganzen und somit den Verbund aller Kräfte, die das Zukünftige bestimmen. Es muss Ziel der Planung sein ein bauliches Gefüge zu schaffen, welches das Landschaftliche, über die Bahnlinie hinweg mit des städtischen Struktur verbindet. Der sich neu definierende Ort soll durch sein Konzept Bezüge ermöglichen, welche trotz unterschiedlicher Nutzungsanforderungen zur Integration beitragen, einen sensiblen Übergang zu den bestehenden Gegebenheiten herstellen und darüber hinaus einen Ort der Begegnung und Kommunikation bilden.


Planungsziel

Die grundsätzliche Planungsüberlegung versucht die Situation mit entsprechenden eingriffen neu zu ordnen. Hierbei ist von tragender Bedeutung, dass die bisherigen Planungsüberlegungen nur fragmentarisch dem gestellten Ziel eine Erlebbarkeit des Sees zu ermöglichen und den städtebaulichen Raum des Bahnhof neu zu ordnen gerecht wird. Wir denken, dass zum einen die Anbindung der Unterführung und auch das bauliche Gefüge des Bahnhofsgebäudes einer langfristigeren und nachhaltigeren Überlegung bedarf. Bisher geplantes muss daher in Frage gestellt werden, um dem Ziel eine grundlegenden Verbesserung der Situation, auch aus wirtschaftlicher Sicht, gerecht zu werden.

Konzeption

Zur Umsetzung des vor Aufgeführten ordnen wir die bauliche Struktur des Bahnhofsgebäudes unter Einbeziehung des Gaststättenbereichs neu. Das Bauvolumen wird in drei Einzelbaukörper für den Bereich Buch/Presse, Mobilitätszentrum und Cafe/Bachshop und Gastronomie gegliedert. Jedes der drei Bauvolumen erhält eine ihm entsprechende Form. Diese werden frei unter eine gesamtheitlichen Dachfläche angeordnet, welche ein signifikantes Zeichen im bestehenden Umfeld bildet und dem Bahnhofsgebäude eine ihm entsprechende einprägsame Bedeutung gibt. Unter der Dachfläche bilden sich, durch die Anordnung der einzelnen Baukörper, Räume die den Bahnhofsplatz mit dem Bahnsteig verbindet. Das runde Bauvolumen des Buch- und Pressebereichs orientiert sich zur Ecke Seetorstrasse und übernimmt die räumliche Führung. Der Baukörper für Cafe/Backshop und das Mobilitätzentrum organisiert sich linear der Bahnlinie und bilden den gefassten räumlichen Abschluss zum Bahnsteig. Der Gastronmiebereich mit seinem zurückhaltenden Volumen organisiert sich zum Bahnhofsplatz und bindet an den Busbahnhof an. Es entstehen Aufenthaltszonen mit unterschiedlicher Qualität, die zum Verweilen einladen und die Schutz bei schlechter Witterung geben. Den einzelnen Nutzungen werden ihnen entsprechende überdeckte und nichtüberdeckte Freiraume zugewiesen. Das Baugefüge stellt sich in eine rampenartige Fläche zum Bahnhofsplatz ein und bindet diese, räumlich aufweitend mit einer grosszügigen Treppenanlage an die Rampe zur Unterführung an. Über diese Treppenanlage öffnet sich die die Unterführung zum Bahnhofplatz und zur gegenüberliegenden Seetorstrasse grosszügig. Durch das Heranführen der Dachscheibe auf die Höhe der gegenüberliegenden städtischen Bebauung wird das Bauwerk schon beim Herangehen sichtbar, ohne den Blick zum See einzuschränken. Es entsteht ein Gesamtbild, welches der Sitution eine eindeutiges visulle Erscheinug gibt.


Konstruktion und Materialität

Die tragende Konstruktion der Dachfläche ist als Stahlkonstruktion mit Primär- und Sekundärtragwerk angedacht. Hierdurch entsteht eine leichtes Erscheinungsbild der Konstruktion als solche. Die jeweiligen Baukörper sind aus unterschiedlichen Konstruktions- und Fassadenmaterialien. Die Gastronomie ist baulich hölzern. Der Körper für Buch und Presse als gläserne Hülle mit hölzernem Inneren. Cafe/Backshop und Mobilitätzentrum aus einer Metall- und Glaskonstruktion mit massiven Innenkernen. Jeder bauliche Teil erhält ein für ihn spezifisches Bild.


Grünraumkonzept

Die vorgeschlagenen Freianlagen im Gebäudeumfelde des neuen Bahnhofsgebäudes fügen sich nahtlos in das Stadtbild ein. Eine homogene Belagsgestaltung, mit großformatigen Platten, zieht sich aus der Seetorstrasse kommend über den Bahnhofsvorplatz durch die Unterführung in Richtung See. Das analoge Belagsmaterial liegt in der verkehrsberuhigten Straßefläche, in einer der Belastung angepassten Formatigkeit. Die Belagsflächen ziehen sich über die vorgeschlagen Rampe bis zum Bahnsteig weiter und bildet somit ein verbindendes Element für die Gesamtsituation. Die vorgeschlagene Treppenanlage die im Westen die Unterführung an die Gebäudeflächen anbindet ist ebenfalls in selber Materialität vorgeschlagen. Die notwendigen Parkplätze für Carsharing, Call a Bilke, E-Mobilität und Stromtankstelle werden auf der nördlichen Bahnhofsplatzseite zur bestehenden Bebauung hin vorgeschlagen. Eine neue Baumreihe bis zum Busbahnhof hin wietergeführt schafft eine räumliche Dimension im Vorplatz. Eine Bepflanzung an der Westseite der Unterführungsrampe führt das Grossgrün der Seetorstrasse mit den bestehenden Platanen bis zur Unterführung weiter. Hierdurch erfolgt auch eine Verknüpfung zwischen dem innerstädtischen Grün und dem seeseitigen grosszügigenG rünraum.


Energiekonzept -Ökologisches Konzept

Die Baukörper definierter sich als kompakte Volumen und weisen eine optimierte und baulich reduzierte Hüllfläche auf. Dadurch werden geringe Wärmeverluste und Investitionen bezüglich der Gebäudehülle erreicht. Die thermische Behaglichkeit wird unter den geforderten Nutzungsbedingungen im Sommer und Winter sichergestellt. Hierzu wird eine bewusste Auswahl und Baukonstruktion vorgeschlagen. Der bauliche Wärmeschutz der beheizten Zonen orientiert sich am Standard der Niederenergiebauweise mit folgenden Bauteilqualitäten:

- hohe Wärmedämmung der opaken Flächen < 0,18-0,20 W/qmK
- hohe Wärmedämmung transparenter Bauteile 0,60-0,70 W/qmK
- hohe Wärmedämmung der Dachfläche U-Wert 0,15 W/qmK
- luftdichte Ausführung der Gebäudehülle von ML50 < 0,4 1/h

Die zu öffnenden Bauteile der Fassadenkonstruktion werden auf ein notwendiges Mass begrenzt. Je nach Himmelsrichtung werden bewegliche Sonnenschutzelemente (Jalousetten) angeordnet.

Wesen der Lösung

Das bauliche Konzept des Entwurfsvorschlags soll aufzeigen, dass die Infragestellung von bisher gefasstem einen Weg aufzeigt, der den Bedürfnissen des Orts und einer wirtschaftlich nachhaltigeren Sicht der Dinge gerecht wird. Es soll neben den funktionalen Notwendigkeiten der Bauaufgabe und der Einbeziehung der landschaftlich umgebenden Situation, eben auch ein Ort als Ganzes entstehen, welcher dem Ziel einer grundlegenden Verbesserung der Situation gerecht wird. Das bauliche Konzept soll zum einen Raum für Nutzer und Bürger sein und zum anderen menschliche Arbeitsräume mit hoher Lebensqualität und Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen schaffen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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