Neubau Gewandhaus Neumarkt Quartier VI

Das Gewand als Hülle ist das konzeptionelle Leitbild des Entwurfes. Die Idee des Faltenwurfes spiegelt sich in der Architektur wieder. Sowohl in der inneren Organisation, der Erschliessung als auch in der äußeren Erscheinung. Ein über alle Geschosse gehender halbtransparenter Vorhang bestimmt die Gestalt des neuen Gewandhauses. In einem großen Schwung wird dieser vom Boden abgehoben und öffnet das Gebäude großzügig zum Platz.

Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind konsequent an die geplante Ladenstraße angeschlossen und erweitern das dortige Angebot mit großzügigen Restaurant- und Cafeflächen sowie dem Eingangsbereich zur privaten Sammlung. Durch vor- und zurückspringende Geschossdecken und mehrfache Richtungswechsel der vertikalen Erschließung ergeben sich offene Grundrisse und fließende Übergänge der Ebenen. Hierdurch entstehen spannungsvolle Raumeindrücke. Die Cafes öffnen sich zu allen drei Seiten. Die Passage wird mittig erschlossen. Im Erdgeschoss umgibt ein äußerer „Ringgraben“ die Restaurantzone und gewährt Einblick in die darunterliegenden Ausgrabungen.
Sämtliche dienenden Räume sind zu einer schmalen Zone gebündelt, die gleich einer Brandwand den Neubau von der angrenzenden Bebauung trennt.

Sämtliche Materialien (vorzugsweise Beton, Naturstein, Glas, Stahl, Messing, Aluminium, Holz) werden in ihrer natürlichen Eigenschaft eingesetzt und gezeigt. Die Ehrlichkeit dem Material gegenüber ist Teil des architektonischen Konzepts.
Der hohe Glasanteil der Fassade und die damit verbundene hohe Tageslichtausnutzung bringt solare Gewinne und schafft eine hohe Aufenthaltsqualität. Öffenbare Fensterelemente. Gestaltprägendes Element der Aussenfassade ist der aussenliegende Sonnen, Sicht- und Blendschutz in Form eines Vorhanges aus einem messingfarbenen Metallringgeflechts. Die Farbe des Messings nimmt Bezug auf die umgebenden Natursteinfassaden und passt sich ihnen an. Zugleich werden diese auf der metallischen Oberfläche gebrochen reflektiert.