Behindertengerechtes Wohnen, Lebenshilfe München

Ein langgezogener Baukörper im Westen sowie ein kleinerer im Osten prägen das Gebäude. Der Baukörper weicht in erheblichem Maß von der Kubatur des Vorbescheides ab. Positiv ist zu bewerten, dass alle Zimmer nach Westen zu den Würmtalauen orientiert sind. Auch die klare Struktur und Gleichwertigkeit der Zimmer und die im Osten angeordneten Gemeinschaftsbereiche werden positiv beurteilt. Eine sehr gute Belichtung des Flurs ist an jeder Stelle gegeben. Die Grundrissgrafik der einzelnen Nasszellen ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht nachvollziehbar. Dadurch könnte der Flur auch aufgelockert werden. Die filigrane Gestaltung der Fassade ist eine gute Antwort auf das Würmtal, passt sich aber der baulichen Umgebung wenig an. Die Minibalkone schaffen eine angemessene Gliederung, die jedoch an einer Stelle noch stärker betont werden könnte. Die nördliche großzügige Erschließung ist prinzipiell positiv, geht jedoch zu Lasten des Städtebaus. Der lange schmale Gang wird kontrovers diskutiert.

Unverständlich ist die Situierung der Reinräume an der Südseite des Gebäudes. Eine Aufwertung der Eckzimmer wäre wünschenswert. Die Zimmeranzahl und –größe ist gut eingehalten, jedoch wird die Gemeinschaftsfläche unterschritten.

Der positive wirtschaftliche Effekt der klaren Struktur wird durch die Anordnung der Nasszellen und durch den langen Flur wieder reduziert.
Die Barrierefreiheit ist gegeben.

Die Rettungswege mit zwei baulichen Treppenhäusern sind eingehalten, wobei die Stichflure zu beachten sind. Die Genehmigungsfähigkeit des Gebäudes wird kritisch gesehen.