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Teilnahme 10 / 10

Offener Wettbewerb | 03/2016

Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Ansicht Platz

Ansicht Platz

Teilnahme

planbar.architektur Krämer Faber Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfskonzept
Der Entwurf bildet als kompaktes Volumen den Abschluss des neuen Stadtentwicklungsgebietes und nutzt die bebaubare Fläche zu Gunsten einer niedrigeren Gebäudehöhe komplett aus.
Das Gebäude bleibt unter der Hochhausgrenze, wodurch sich wesentliche Erleichterungen im Bereich Brandschutz ergeben. Die Attikahöhe der Neuplanung orientiert sich städtebaulich an der Attikahöhe des niedrigeren Bereichs des benachbarten geplanten Hotels und bildet so stadträumlich eine stringente Fortführung der Bebauung, die mit der querenden Bahnbrücke auch visuell einen Abschluß findet.
»Wie Lassalle sagte, ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer ›das laut zu sagen, was ist‹. Diesem Zitat von Rosa Luxemburg folgend reflektiert die äußere Gestaltung des Gebäudes die innere Funktionszonierung.
Zur Bahnstrecke zeigt sich das Gebäude solide und geschlossen, in diesem Bereich sind dienende Funktionen wie Treppenhaus, WC, Kopierräume untergebracht.
Auf den übrigen Gebäudeseiten bildet sich das flexible Raumraster auf der Fassade ab. Im Bereich der öffentlichen Veranstaltungsräume sind die Öffnungen großflächig ausgeführt, während die Bürobereiche eine gleichmässig rythmisierte Lochfassade aufweisen.
Als Fassadenmaterial kommt ein dunkler Ziegel mit rauer Haptik zum Einsatz. Das langlebige und damit nachhaltige Material steht gleichsam als Symbol für die kleinteilige und aufreibende politische Arbeit. Die Fassadenöffnungen sind als Schnitte in das Gebäudevolumen konzipiert und heben sich mit einer glatten, rot lackierten Metallfasche von der Gebäudehaut ab und wirken somit identitätsstiftend.
Insgesamt zeigt sich das Gebäude als schlichter Kubus, der durch die Taktung der Öffnungen und die verschiedenen Texturen der Oberflächen eine vielschichtige Lebendigkeit erhält.
Nutzungskonzept
Besucher und Mitarbeiter betreten das Foyer des Gebäudes vom neuen Stadtplatz aus. Mitarbeiter können direkt über das angrenzende Treppenhaus die verschiedenen Bürogeschosse erreichen.
Besucher erreichen die im Erd- und 1. Obergeschoß angeordneten Veranstaltungsräume sowie die Bibliothek über das Atrium. Das Atrium wird rückseitig durch eine gebäudehohe Wandscheibe begrenzt, die als Fläche für Kampagnen genutzt werden kann.
Das Atrium fungiert als vertikale Kommunikationszone, Verteiler und zentrales Element des Gebäudes. Das in das Atrium hineinragende Volumen der Veranstaltungsräume zoniert dabei den öffentlichen Raum und bildet im 1. Obergeschoß den gemeinsamen Vorbereich für die Bibliothek und die Sonderveranstaltungsräume.
Die Erschließung der öffentlichen Bereiche im Obergeschoß erfolgt über eine eigene Treppe mit zugehöriger Aufzuganlage und somit vollständig getrennt von der internen Büroerschließung.
Zwei Loggien verknüpfen das Gebäude mit dem städtischen Außenraum. Im 1. Obergeschoß ist die Loggia öffentlich genutzt und vom Veranstaltungsbereich und von der Bibliothek aus zugänglich. Sie bietet zudem einem Sprecher die Möglichkeit, eine Veranstaltung auf dem Platz zu adressieren. Der Freibereich im 6. Obergeschoß ist den Mitarbeitern vorbehalten.
In den Obergeschoßen gruppiert sich die Büronutzung um das Atrium herum. In diesem Bereich ist die unscharfe Nutzungszone untergebracht, die kommunikative Teamflächen, Teeküchen sowie geschlossene Rückzugsräume bereitstellt. Der Bereich bietet Platz für spontane, auch vertikale Kommunikation.
Flexibilität
Das Gebäude ist durch die strenge Rasterung optimal für die flexible Grundrissgestaltung der Bürogeschosse ausgelegt, ein Wandanschluss ist im Raster von 1,30m möglich.
Die Ausstattung mit einem vollflächigen Doppelboden sowie die Ausbildung der Bürotrennwände aus Systemwänden ermöglicht problemlos auch nachträgliche Veränderungen der Grundrissstruktur.
Konstruktion
Der Neubau ist als Stahlbetonbau konzipiert. Der Einsatz von Hohlraumdecken (Bubble-Decks) erlaubt große Spannweiten bei gleichzeitig verringertem Materialeinsatz. Durch die Konstruktion sind sowohl stützenfreie Bereiche für die Veranstaltungsräume im Erdgeschoß als auch großräumige Bürobereiche ohne störende Stützen möglich. Aspekte der Nachhaltigkeit sind insbesondere der verringerte Materialeinsatz und der damit verbundene geringere Logistikaufwand.
Die Lastableitung sowie die Aussteifung erfolgen über die Treppenkerne und im Bereich des Atriums über gebäudehohe Wandscheiben.
Haustechnik
Für die Bürobereiche ist eine dezentrale Zu/Abluftanlage in Form von Bodeneinbaugeräten geplant, ein schnelles Umrüsten von einzelnen Räumen unter Anpassung der Luftmengen bei veränderter Nutzung wird so ermöglicht. Die Anlage bietet einen hohen Nutzerkomfort (raumweise Regelung leicht umsetzbar) bei gleichzeitig erhöhter Energieeffizienz durch den verringerten Differenzdruck.
Eine Betonkernaktivierung ermöglicht im Sommer die gesteuerte Nachtauskühlung des Gebäudes und kann im Winter die Heizung unterstützen. Ein außenliegender Sonnenschutz sorgt für den sommerlichen Wärmeschutz.
Ansicht Straße

Ansicht Straße

Grundriß Erdgeschoß

Grundriß Erdgeschoß

Grundriß Regelgeschoß

Grundriß Regelgeschoß

Lageplan

Lageplan

Schnitt

Schnitt

Teilnahme 10 / 10