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Offener Wettbewerb | 06/2007

Neubau einer Stadthalle mit städtebaulichem Umgriff

Ansicht Süd, Schwarzplan, Detailschnitt, Lageplan, Schnitte

Ansicht Süd, Schwarzplan, Detailschnitt, Lageplan, Schnitte

Ankauf

Preisgeld: 3.600 EUR

Poos Isensee Architekten

Architektur

Planungsbüro Hubertus von Rundstedt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Prolog

Neunburg vorm Wald, ein Städtchen, das überall die Stimmung vergangener Zeit wachruft und zum Greifen nahe bringt.
Erinnerungen, Freud und Wehmut beschwört, bis tief in die mittelalterliche Vergangenheit Spuren ablesbar macht. Alles scheint nahezu unverfälscht auf uns gekommen zu sein. Die Zeitreise ist hier scheinbar konserviert. Freilich, die Schienen auf dem Bahndamm, der den Torweiher durchteilte, sind längst entfernt und der Torweiher selbst, überhastet zugeschüttet worden. Das Rad der Geschichte lässt sich wohl nicht so weit wieder zurückdrehen, dass aus der Trauer über den Verlust der Traum einer heilen, über alle Maßen friedvollen und idyllischen Welt entstehen könnte.


Städtebau/ Gestalt und Prägung

Doch der Genius loci ist noch so stark, dass etwas Adäquates entstehen kann und in Verbindung mit dem alten Kloster fasst die Stadthalle den Platz am Ostausgang der Stadt, schafft eine transparente Begrenzung zum dahinter liegenden Park und der lockeren Bebauung der östlichen Vorstadt, aus der markante Blickpunkte zur Friedhofskapelle oder zum Forstamt herausstechen.
Mit Leichtigkeit und Eleganz der Geste überragt das gläserne Foyer der Halle den neuen Torweiher und bildet einen Wandelgang über dem Wasser mit Blick auf das Panorama der Altstadt.
Dieses Emporgehobensein des Betrachters wird bewirkt durch die sensible Einbeziehung der Topographie und Anordnung des Großmarktes als Sockel für die Halle in der Mulde des ehemaligen Torweihers entlang der Kante des Bahndamms, der als Terrasse am See den Prospekt auf die Altstadt von der unteren Ebene ausnutzt.
Darüber fächert sich das leichte Dach der Festhalle, wächst zur Stadt gewandt empor und macht seinen dominanten Anspruch eines öffentlichen Gebäudes im Weichbild der Stadt deutlich.
Als Fortführung des Foyers ist die Restauration auf Saalniveau ebenfalls emporgehoben, liegt mit der Terrasse in direkter Sichtbeziehung zur Hauptstraße als Auftakt der späteren städtebaulichen Verdichtung entlang der Rötzer Straße im Anschluss an den Hirschenwirt- Stadel.
Die zweigeschossige, lichtdurchflutete Eingangshalle verknüpft die internen Saalfunktionen und ist Bindeglied der vorderen fußläufigen- und der rückwärtigen Fahrerschließung für Busse und Künstlereingang am Park.
Die in sich kompakte Baumasse konzentriert ihre baukünstlerische Intention, möglichst nah an die Stadt heranzurücken, in Abwägung der städtebaulichen Vorzüge, um den Aufwand der Gründungsmaßnahmen zu optimieren.


Landschaftsplanung

Durch die Gebäudemassenkonzentration entsteht auf dem hinteren Baugrund die Freifläche für einen weitläufigen Park. PKW- Stellplätze unter Bäumen und in Doppelnutzung zur Aufstellung von Festzelten gestalten die parkartige Fläche mit funktionsgerechten Wegeverbindungen in spartanischer, zweckgerechter Weise, wobei die Versiegelung des Bodens durch Rasenpflaster und Schotterrasen minimiert wird.
Insbesondere an der Rötzer Straße im Norden und am Geschießerbach im Süden entsteht eine verdichtete Großgrünkante, die den Bereich des Parks einfasst.
Der neue Torweiher erhält, trotz seiner geometrisch straffen Kontur, angelagerte, weichere Formationen, Biotope, Uferrandbepflanzungen, eine Insel und eine Bastion, um die wichtigsten, inzwischen groß gewachsenen Bestandsbäume zu erhalten. Als Dependenz zur Restauration wird der alte Bahnhof zum Bierausschank am Haupteingang unter alten Bäumen genutzt.
Alles in Allem entsteht ein neuer städtischer Platz, der am ehemaligen Osttor der Stadt die vorhandenen Gebäude einbezieht, Sichtachsen berücksichtigt und die spätere städtebauliche Weiterentwicklung initiiert. Die Flachdachbereiche der Stadthalle mit Großmarkt erhalten Gründächer.


Konstruktionsbeschreibung

Das Gebäude wurde als Stahlbeton- und Stahlskelettbau mit aussteifenden Wänden geplant.

Saal
Die Dachdecke des Saales besteht aus Stahltrapezblechen und wird von Stahlfachwerkträgern (Höhe/Stützweite: 3,50m/25,00m … 1,50m/12,00m) unterstützt.
Die Unterdecken verlaufen jeweils von Binderoberkante zur Unterkante des folgenden Binders. Die dafür erforderliche Unterkonstruktion dient zur Unterstützung der Beleuchterbühnen und zur Kippaussteifung der Fachwerkbinder. Die Auflagerkräfte aus der Dachkonstruktion werden über Stahlstützen nach unten geleitet. Zur Gewährleistung der horizontalen Aussteifung des Saalbereiches sind in Dachebene Aussteifungsverbände und im Bühnenbereich aussteifende Stahlbetonwände vorgesehen.

Foyer und Gaststätte
Die sonstigen Dachdecken des Gebäudes werden als massive Konstruktion in Form von Flachdecken und kreuzweise gespannten Platten ausgebildet und lagern auf Stahlbetonstützen bzw. massiven Wänden auf.

Supermarkt
Das Stützenraster des Saales wird durch den Supermarkt durchgeführt und ergänzt. Um eine freie Leitungsführung bei minimaler Bauhöhe zu ermöglichen, werden Flachdecken vorgesehen (Stützenraster ca. 7,50 * 8,30 m).

Sonstige Bereiche im EG
In den repräsentativen Bereichen und in der Restaurantküche werden Flachdecken vorgesehen. Die Decken über den sonstigen Räumen lagern auf Unterzügen bzw. massiven Wänden auf.

Gründung
Das Gebäude ist auf dem Gelände eines ehemaligen Teiches geplant. Da die tragfähigen Bodenschichten erst mehrere Meter unter GOK anzutreffen sind, wird eine Pfahlgründung auf Bohrpfählen vorgesehen. Diese Gründung garantiert geringe Setzungen. Zur Lastverteilung wird oberhalb der Pfähle ein Pfahlrost aus Stahlbetonbalken angeordnet. Die Bodenplatte des Gebäudes ist als Fertigteilkonstruktion aus Spannbetonhohldielen mit Aufbeton vorgesehen. Zur Gewährleistung des Wärmeschutzes werden die Balken und die Bodenplatte von unten gedämmt.
Die Stützen unterhalb des Foyers erhalten ebenfalls eine Pfahlgründung.

Ansicht Süd, Schwarzplan, Detailschnitt, Lageplan, Schnitte

Ansicht Süd, Schwarzplan, Detailschnitt, Lageplan, Schnitte

Ansicht West , Grundrisse, Ansicht Nord, Querschnitt Saal

Ansicht West , Grundrisse, Ansicht Nord, Querschnitt Saal

Ansicht West , Grundrisse, Ansicht Nord, Querschnitt Saal

Ansicht West , Grundrisse, Ansicht Nord, Querschnitt Saal

Außenperspektive

Außenperspektive

Außenperspektive

Außenperspektive

Festhalle

Festhalle

Festhalle

Festhalle