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Offener Wettbewerb | 09/2016

Erweiterung Kreismuseum Syke

2. Preis

fehlig moshfeghi architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee der Arbeit ist die Weiterentwicklung des Museumsareals in Form eines frühzeitlichen Dorfes. Durch die gewählte Kubatur fügt sich der Entwurf behutsam in das Bestandsensemble ein. Zwei neue Baukörper umspielen den bestehenden Museumsbau aus dem Jahr 1978 und führen die „Perlenkette“ der umgebenden Bauten in ihrer Körnung und Dynamik schlüssig fort. Die grundlegenden Funktionalitäten sind erfüllt. Der verbindende Erschließungsbaukörper generiert zwei neue Zugänge an den vorgeschlagenen Anschlüssen zwischen Bestand und Neubau. Er nimmt die Nebennutzungen auf und wird der abfallenden Geländesituation gerecht. Trotz seiner zurückhaltenden Architektur arbeitet er leider gegen die Kubatur des Hauptbaukörpers. Das Entree wird als besonders herausgearbeiteter Ort des Ankommens gewürdigt.
Die separate Unterbringung der beiden Hauptfunktionsräume in zwei autarken Gebäuden ist gelungen. Sowohl der Ausstellungsraum, als auch der Multifunktionsraum zeugen von einer starken räumlichen Qualität und muten sakral an. Aufgrund seiner großzügigen Raumgestaltung konterkariert der Entwurf jedoch die bisherige Museumspraxis einer effizienten Raumorganisation. Die Anordnung der Lagerräume wirkt unprätentiös und stört das großzügige Raumgefühl.
Die Fassade transportiert eine Leichtigkeit, die jedoch vermutlich sehr teuer sein wird. Aufgrund der aufwendig gestalteten Dachlattung und den großzügigen Raumhöhen werden zum einen Schwierigkeiten bei der Einhaltung des angegeben Kostenrahmens und zum anderen bei den fortlaufenden Unterhaltungskosten der Gebäude gesehen.
Die Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Personen wird über einen Aufzug im Verbindungsbauwerk hergestellt. Sämtliche Bereiche des Neubaus sind auf einer Ebene angeordnet, auch der Außenbereich ist durch eine aufwendige Rampenanlage barrierefrei zugänglich. Die Belichtung der Arbeitsplätze an der Nordfassade des Bestandskörpers wird durch den Anbau nicht weiter sichergestellt; für den laufenden Museumsbetrieb ergeben sich daher Einschränkungen.
Insgesamt setzt sich der Beitrag ausgezeichnet mit dem Bestand auseinander und nimmt diesen ernst, wobei ihm etwas mehr Einfachheit gut getan hätte. Mit drei Neubauten ist die Museumserweiterung zu aufwendig gedacht, eine optimale Realisierung unter Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens erscheint ambitioniert.