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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2007

Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB)

Lageplan

Lageplan

2. Preis

nagel plant GmbH

Landschaftsarchitektur

Bockermann Fritze plan4buildING GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebau:

• Die begrenzende Konstruktion der neuen Stellplatzanlage wird zur ergänzenden Raumkante an der Nordost-Seite.

• Der großzügige Bahnhofsvorplatz dient als Projektionsfläche für die angrenzenden historischen Fassaden.

• Der sich trompetenförmig öffnende Tunnel verlängert die Achse Hermann-Straße und ist verbindendes Element zur Nordstadt.


Funktion:

• Der Bahnhofsvorplatz übernimmt eine zentrale Gelenkfunktion der Wegebeziehung zur Hermann-Straße, zum Kronen-Platz, zur Paulinenstraße sowie zum ZOB.

• Die vertikalen Elemente bilden die Träger für Hinweisschilder, Platzbeleuchtung und Ausstattungsgegenstände.


Gestaltung:

• Wartezonen: Tragende Wandscheiben aus Klinker entsprechend der Bahnhofsfassade mit Glasdächern

• Fahrspuren: Eingefärbter Asphalt in Pflasterfarbe

• Plätze und Wege: Großformatige Betonplatten, beige / grau

• Beleuchtung: Funktionswände aus hinterleuchtetem Edelstahlgewebe, Lichtstelen, LED-Lichtlinien

• Bänke: Holz

• Form des Busbahnhofes: Inselkonzeption mit innen liegenden Haltestellenbereichen

• Abmessungen Insel: ca. 80 m in der Länge und 17 m in der Breite

• Orientierung der Insel: Parallelanordnung zwischen den Achsen von Bahn und Bahnhofstraße, längsorientiert entsprechend der Platzform

• Anordnung: Die Anlage ist soweit nach dem Norden von der Bahnhofstraße abgerückt, dass die haltenden Fahrzeuge nicht in den Verkehrsraum der Bahnhofstraße hineinragen

• Haltestellenbereiche: Durch die abgeschrägten Endbereiche der Inselköpfe im Nordosten und Südwesten entstehen vier unabhängig anzufahrende Haltestellenbereiche

• Linienbelegung: Jeder der vier Haltestellenbereiche ist Ankunfts- und Abfahrtsort für mehrere Buslinien, wobei an den ca. 48 m langen Flanken der Halteinsel Fahrzeuge von bis zu drei verschiedenen Linien gleichzeitig halten können

• Fahrgastinformation: Die aktuelle Belegung wird durch ein dynamisches, interaktives digitales Anzeige- und Fahrgastinformationssystem dargestellt

• Halteplätze : Insgesamt für bis zu acht Omnibusse (z. B. zwei Gelenkomnibusse und sechs Soloomnibusse)

• Zufahrt: Die Zufahrt kann sowohl von der Paulinenstraße als auch über die Emilienstraße und die Hermannstraße erfolgen. Somit kann der Busbahnhof aus jeder Richtung ohne Umwegefahrten erreicht und in jede Richtung von dort abgefahren werden.

• An- und Abfahrt: Die Halteinsel mit den vier Haltestellenbereichen ist im Einbahnverkehr im Uhrzeigersinn zu umrunden. Die auf der Nord- und Südseite der Insel angeordneten drei Halteplätze in Serie sind für ein sequenzielles, das heißt nicht unabhängiges Anfahren und ein individuelles, das heißt unabhängiges Abfahren bemessen. Die Bahnhofstraße ist wie bisher im Zweibahnverkehr zu befahren.

• Standzeiten: In den Haltestellenbereichen kurze Standzeiten zwischen ein und fünf Minuten.

• Park-/ Bereitstellungsflächen: In direkter Gegenlage zum Haltestellenbereich 1 sind auf einem nördlichen Parallelparkstreifen Kurzzeitwarteplätze für bis zu drei Omnibusse vorgesehen. Hier können Fahrzeuge halten, die nach Aussteigen der Fahrgäste eine Wartezeit bis zur erneuten Bereitstellung am Haltestellenbereich von fünf bis etwa 30 Minuten haben. Auf den Parkstreifen finden keine Ein- und Aussteigevorgänge statt.

• Langzeitwarteplätze: Auf der Anlage sollen keine Busse zu längeren Wartezeiten abgestellt werden. Hierzu werden die Fahrzeuge zum nur 400 m entfernt gelegen Betriebshof und Busdepot am westlichen Ende der Bahnhofstraße gefahren.

• Leistungsfähigkeit: Mit dem entworfenen Haltebereichskonzept können pro Tag etwa 700 bis 1000 Busanfahrten und die gleiche Anzahl Busabfahrten, davon etwa bis zu 60 Abfahrten in der Spitzenstunde abgewickelt werden.

• Verkehrsraum: Die Breiten, Radien und Randverläufe sind für die Fahrzeugtypen „Standard-Überland-Omnibus“ und „Standard-Gelenkbus“ gemäß den „Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb von Busbahnhöfen FGSV 1994“ bemessen und mit Schleppkurven nachgewiesen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebaulich räumliche Disposition des Entwurfes vermag in allen Funktionszuweiseungen ZOB – PKW – Fahrradstellplätze im Grunde zu überzeugen mit der Einschränkung, dass die Anzahl der nachzuweisenden Busstellplätze und Überdachungen einer durchaus machbaren Überarbeitung bedarf; auch ist der neue Stellplatznachweis entlang der Bahnhofstraße nicht ausreichend geführt, wie auch die lange Überdachung der Fahrradabstellplätze nicht überzeugt.

Die Arbeit zeigt in der Art und Weise der Materialisierung und der Maßstäblichkeit Fingerspitzengefühl im Umgang mit den ortsspezifischen Gegebenheiten.

Durch ein überzeugendes Lichtkonzept auf dem Bahnhofsvorplatz sind die Betonung des neuen Eingangsgebäudes und der Unterführung einleuchtend verstärkt und eine achsiale Verknüpfung zur Hermannstraße herstellt.

Auf der Grundlage dieses zurückhaltenden Entwurfes vermag – mit den o. g. Empfehlungen zur Nachbesserung – eine leistungsfähige und gleichwohl identitätstiftende Anlage geschaffen werden, die dem Ort angemessen und vertraut und gleichwohl neuzeitlich und dabei unaufdringlich Bestand zu verleihen weiß.
Lageplan

Lageplan

Schleppkurven

Schleppkurven

Schleppkurven

Schleppkurven

Nachtplan

Nachtplan

Nachtplan

Nachtplan

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Querschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Querschnitt