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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2016

Universitätsklinikum Münster - Fortschreibung der Masterplanung

3. Preis

Preisgeld: 10.500 EUR

hecker | monkenbusch | wieacker Werkgruppe für Architektur und Urbanismus

Architektur

brandenfels landscape + environment

Landschaftsarchitektur

VSU GmbH

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Architektur

Erläuterungstext

Der neue Masterplan für das Universitätsklinikum Münster basiert auf 6 zentralen Leitideen:

1.) Eine neue Magistrale als Rückrat zwischen Eingang Klinikareal Nord und Eingang Klinikareal Ost für den Fuss- und Radverkehr zur Stärkung der innerräumlichen Ordnung des Klinikareals.
2.) Ein repräsentativer Haupteingangsplatz im Zusammenspiel mit dem neobarocken Gebäudeensemble der Psychiatrie und der Magistrale sowie dem inneren Erschließungssystems des neuen und bestehenden Klinikums.
3.) Konzentration aller Zugänge für Besuchern auf einen Hauptzugang für das Klinikum.
4.) Stärkung des öffentlichen Raumes entlang der Albert-Schweitzer-Straße mittels einer Platzfolge, separierter Anfahrtsbereiche und eindeutiger Adressbildung der neugeplanten Gebäude. Der bisher introvertierte Charakter des Klinikareals wird aufgehoben.
5.) Eine Nord-Süd-Achse zwischen Eingang Süd und Magistrale für den Fuß- und Radverkehr, vor allem für Mitarbeiter.
6.) Die Entflechtung der Verkehre (PKW und Fußgänger) und Neuordnung der Parkhauszufahrten getrennt nach Besucher-, Mitarbeiter- und Anlieferverkehren.

Grünräumliches Konzept
Das grünräumliche Konzept konzentriert sich auf die Verstärkung der inneren Ordnung und der gestalterischen Ausformulierung der Magistrale mit abschließenden Plätzen. So soll durch die Vervollständigung der historischen Alleen mit weiteren Baumpflanzung das Ordnungsgefüge des Klinikareals gestärkt werden. Hierbei stehen insbesondere die Nord-Süd verlaufenden Erschließungsachsen im Focus, die durch zweireihige Baumpflanzungen ergänzt und fortgeführt werden. In Ost-West-Richtung sind vorwiegend Baumreihen aus Gleditschien vorgesehen um eine differenzierte Straßenhierarchie herauszuarbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gestaltung der Magistrale mit dem Platzbereich am Haupteingang Klinikum Nord (Krankenversorgung) und dem Eingangsbereich am Rishon-Le-Zion-Ring (Lehre+Forschung). Die Magistrale wird als kombinierte Fuß-und Radverkehrszone mit einer einreihigen Baumreihe in einer durchschnittlichen Breite von 10 m ausgestaltet. Die jeweiligen Endpunkte münden in gepflasterte, eher steinerne Platzflächen mit dem Ziel eine multifunktionale Nutzbarkeit für Besucher und Patienten zu gewährleisten. Der Platz zwischen Psychiatrie und Klinikeingang teilt sich in einen grünen parkähnlichen Bereich und einen städtisch anmutenden, teilweise überdeckten urban gestalteten Bereich auf. Zwischen dem parkähnlichen Teilplatz und dem urban anmutenden Teilplatz wird eine Sitzskulptur angeordnet, die zwischen den unterschiedlichen Niveaus beider Zonen barrierefrei vermittelt. Wasserfontänen als anziehendes Element laden die Menschen zum Verweilen ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser legen ein außerordentlich robustes städtebauliches Gesamtkonzept vor. Das Areal wird als „urbaner Raum“ interpretiert und mit sehr stringent angeordneten Baukörpern ausgestattet. Die Gebäude gliedern sich klar an die angebotene „Magistrale“, die sowohl den Stadtraum, als auch die einzelnen Baukörper miteinander verbindet und den Eingangsbereich durch einen großzügigen Platz im nordwestlichen Bereich des Grundstücks definiert. Der Platz erlaubt durch seine Größe eine klare Abgrenzung der benachbarten Psychiatrie als „Klinik im Park“ und bildet einen Auftakt in den Ein- gangsbereich der Klinik, die über ein großzügiges Foyer erschlossen wird.

Die Gebäudeanordnung im nördlichen Stadtbereich bildet einen symbolisierten Übergang zum histori- schen Klinikareal. Durch eine geschickt abgewandelte Magistrale findet diese ihre Fortsetzung bis in Richtung Rishon-Le-Zion-Ring und schafft somit eine zusätzliche Anbindung und Sichtachse zur Innen- stadt.

Die zentrale Anbindung an das Klinikbestandsgebäude ist auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. Das Parkraumkonzept in unmittelbarer Nähe zum Versorgungszentrum wird begrüßt, allerdings bedarf es einer Überarbeitung im Bereich der Anlieferzone zur Sicherstellung der Zufahrten.

Die Gebäudekubatur der Baukörper ist harmonisch an die umgebende Bebauung angepasst. Die Anordnung der Baukörper ermöglicht in der baulichen Umsetzung eine Bauabschnittsbildung hoher Flexibilität.

Die Erweiterung des denkmalgeschützten Psychiatrie-Gebäudes wird kritisch hinterfragt. Die Überbau- ung des Innenhofs scheint aufgrund der zu erwartenden mangelhaften Belichtung nicht überzeugend.

Insgesamt schafft die Aufteilung der einzelnen Gebäude entlang der Albert-Schweitzer-Straße eine neue Stadtraumkante und trägt hierdurch zu ihrer Beruhigung bei.
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Ideenskizze

Ideenskizze