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\'Kooperative Entwurfswerkstatt\' mit drei eingeladenen Entwicklungsteams | 01/2006

Neues Stadtquartier an der Ruhr

Lageplan

Lageplan

Team Niederlande (NL)

Sieger

Preisgeld: 10.000 EUR

Döll Architecten

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht
Die Planung für Herdeckes Neues Stadtquartier an der Ruhr
basiert im wesentlichen auf drei Pfeilern.
1.
Zum ersten soll das Herdecker Zentrum mit der Entwicklungsfläche
des neuen Stadtquartiers an der Ruhr verbunden
werden. In unserem Entwurf entsteht eine optimale Anbindung
an das Ruhrufer durch unterschiedlichste Wege- und
Sichtverbindungen vom Zentrum hinunter an die Ruhr. Die
Körnung und die Geometrie der kleinmassstäblichen Baufelder
bzw. Baublöcke verstärkt die Anbindung und ermöglicht
eine Fortführung des vielfältigen urbanen Gewebes in dem
neuen Stadtquartier.
Die erhöhte Ruhrpromenade entlang der Auwiesen ist ein
Anziehungspunkt und damit ein wichtiger neuer Erholungsraum.
Das Wasser des ausgegrabenen Mühlengrabens ist
nicht nur eine Erinnerung an das, was einmal dort war, sondern
formt einen wichtigen und attraktiven Teil des öffentlichen
Raumes im neuen Mühlengrabenquartier hinter der
Bebauung in der ersten Reihe an der Promenade.
Die Eingangsterasse der Ruhrpromenade ist bei dem Spaziergang
hinauf in die Stadt als erste der kleinen Plätze entlang
des Weges bis in der Fussgängerzone erlebbar. Die
Schliessung der Baulücke zwischen Karstadt und der Fliegerhalle
und die Entlastung der Hauptstrasse ermöglicht
eine Kontinuität eines Weges des Handels bis hinein in die
Handelszone der Westfaliastrasse.
2.
Das Schaffen von unterschiedlichen und vielfältigen Nutzungsangeboten
ist der zweite Pfeiler der Aufgabe und des
Konzeptes. In unserem Enwurf wird im Kerngebiet, im Osten
entlang der Westfaliastrasse (Mainstreet), der Schwerpunkt
des Handels und Gewerbes im Ergeschoss, teilweise in
Kombination mit Büronutzungen und Wohnen in den oberen
Geschossen platziert. An beiden Seiten der Ruhrstrasse,
Ecke Westfaliastrasse, stehen zwei kleinere Gebäude, die
die Funktion der ehemaligen Eingangstürme zeitgemäss
erfüllen – die Ruhrtore. Im Erdgeschoss sind Geschäfte untergebracht,
in den zwei oberen Geschossen Büroräume.
Entlang der Ruhrpromenade, im Mühlgrabenquartier, ist das
Erdgeschoss reserviert für Gastronomie, Handel und Dienstleisungsangebote
in kleineren Nutzungseinheiten. In den
zwei bis drei Obergeschossen sind hier vielfältige Wohnnutzungen
angedacht.
Im Westen wird der Mühlengraben an die Ruhr angeschlossen
und somit der Segelhafen reaktiviert. Die Einmündung
an der Ruhr wird aufgeweitet und bietet so, in Zusammenhang
mit einer neuen Unterkunft für den Segelverein ein
verbessertes Angebot für den Wassersport. Hier entsteht ein
Magnet mit Freizeit- und Erholungsangeboten. Mit Strahlkraft
bis weit in das Quartier hinein wird dem gesamten Gebiet
eine besondere Erlebnisattraktion hinzugefügt.
Obwohl am Hang, im nordwestlichen Quartier, überwiegend
Wohnnutzungen etabliert werden, können hier durchaus
Kombinationen von Wohnen und Arbeiten oder Dienstleistungsnutzungen
in Erwägung gezogen werden. In allen
Baublöcken, sowohl innerhalb der Wohnblöcke, als auch bei
den Gebäudekomplexen für Handel und Gewerbe ist Parken
in Tiefgaragen oder mittels Terrassen abgedeckter Parkdecks
im Blockinneren vorgesehen. Im öffentlichen Raum
wird überwiegend entlang der Westfaliastrasse geparkt.
3.
Im Bereich Wohnen sollen in unterschiedlichen Marksegmenten
Wohnungen für Alt und Jung angeboten werden. In
unserem Entwurf haben wir eine Vielfalt von Wohntypen entwickelt,
wobei die meisten als erdgeschossig erschlossene
Stadhäuser mit Eingang an der Strassenseite ausgelegt
sind. Unserer Meinung nach schliesst das gut an die bestehenden
Wohnungstypologien von Herdecke an.
Im Kerngebiet sind Appartements auf den begrünten
Dächern der Handelsnutzungen geplant. Im Mühlengrabenquartier
sind zwischen Ruhrpromenade und Mühlengraben
in den oberen Geschossen Maisonettewohnungen und Appartements
vorgesehen. Die Wohnungen werden alle direkt
von der Mühlengrabenstrasse erschlossen und haben entweder
Aussicht auf die Ruhr oder den Mühlengraben. Auf
der nördlichen Seite des Mühlengrabens sind Stadthäuser
und Appartementes geplant.
Am Hang, im nordwestlichen Teil, sind entlang der Wohnstrassen
Stadhäuser und Appartementen geplant und entlang
der Fussgängerstrassen kleinere Hofhäuser. Diese Typologie
trägt zu einem lockeren und informellen Charakter
der Fusswege bei und verstärkt dadurch das Gefühl von Anbindung
an das urbane Gewebe von Herdecke.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Beurteilung der
Empfehlungskommission
(Auszug Protokoll)
Der Entwurf basiert auf einer
Fortführung des städtebaulich
vielfältigen Gewebes der Stadtstruktur
Herdeckes. Die neuen
Baufelder lehnen sich an die
städtische Situation an, dennoch
werden neue urbane innovative
Akzente gesetzt. Das Konzept
gleicht in seiner lebhaften Form
einer künstlerischen Komposition;
die Realisierung in flexiblen
Modulen ist nicht ohne Weiteres
möglich, da jedes Baufeld individuell
besetzt wird. Insgesamt
erscheinen sowohl die Ausformulierung
der relativ großen
Baufelder wie auch die funktionale
Verteilung festgezurrt.
Eine freiraumplanerische Attraktion
bildet die Neugestaltung
des alten Mühlengrabens in
Anknüpfung an die Historie. Das
neu angelegte Gewässer wirkt
in Funktion und städtebaulicher
Anordnung Adressen bildend
und stellt zugleich das Rückgrat
des Entwurfs dar; die Realisierung
des Mühlengrabens ist entsprechend
u.a. finanziell - auch
in Hinblick auf Unterhaltskosten
- sicherzustellen. Alternativ eine
städtische Promenade anzulegen,
würde die hervorragende
innere Qualität des Wassererlebens
beeinträchtigen. Durch die
Errichtung des Mühlengrabens
liegt ein doppelter Erschließungsaufwand
vor.
Durch die Anordnung der zwei
Erschließungsachsen ergeben
sich zudem sehr schmale Baufelder,
so dass vier kompakte
städtebauliche Investments zu
realisieren sind.
Hinsichtlich geforderter Einzelhandelstrukturen
werden sowohl
Lage wie Größe der vorgesehen
Flächen positiv im Übergang zur
Stadt positioniert. Ein Gebäudekeil
zwischen dem bestehenden
Karstadtgebäude und der neu
gestalteten Fliegerhalle greift die
Einzelhandelsfunktion auf und
vernetzt neue und alte Handelsstrukturen
miteinander.
Durch die verbindende Struktur
kann sich der Einzelhandelsmagnet
auch positiv auf die
Handelsstrukturen des bestehenden
Zentrums auswirken.
Die angrenzenden städtebaulichen
Strukturen lassen überdies
eine Durchmischung des Gebietes
mit weiteren gewünschten
Nutzungen des städtebaulichen
Programms zu.
Insgesamt überzeugt das Konzept
durch seine innovative Haltung,
die Gestaltung einer urbanen
Promenade und die Neuanlage
des Mühlengrabens. Es
wird ein neues Stadtquartier
gebildet, das durch seine
Besonderheit neue Bewohner
nach Herdecke ziehen kann.
Lageplan

Lageplan

Detailplan

Detailplan

Detailplan

Detailplan